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Wo die coolen Kerle wohnen

Wo die coolen Kerle wohnen

Titel: Wo die coolen Kerle wohnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Friedmann
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eine junge Frau nur auf ihre optischen sexuellen Reize zu reduzieren und sie in meine Phantasien einbauen, das will ich nicht mehr.
    Das habe ich früher gemacht, als ich in meiner Ehe unter Sex-mangel litt. Eigentlich hätte ich da aber, statt mir im Kopf Bilder mit jungen Frauen auszumalen, lieber mit meiner drei Jahre älteren Frau wirkliche Intimität genossen.
    Je mehr ich nach unserer Trennung dann realen Sex haben konnte, umso weniger spielten ganz junge Frauen eine Rolle. Obwohl – die Frauen, mit denen ich in der Zwischenphase zusammen war, waren immerhin doch fünf, sechs Jahre jünger als ich. Meine letzte feste Partnerin war zwei Jahre jünger.
    Ich merke, dass es einfach nicht die Jugend oder die straffe Haut ist, die mich anzieht. Ich finde vor allem die Haltung und die Ausstrahlung einer Frau attraktiv: Wenn sie spritzig ist, dynamisch wirkt und sich selbst schön findet, wenn sie sich gern hübsch macht und lebendig ist. Eine lebendige 45- oder 50-Jährige kann wesentlich jugendlicher und attraktiver wirken als eine lahme 30-Jährige.«
    Armin, 49, hat sich dagegen Hals über Kopf in eine fast 30 Jahre jüngere Studentin verliebt – und sie sich in ihn. Seit drei Jahren sind sie inzwischen zusammen, und er empfindet es noch immer als ganz großes Glück. »Ich habe meinen Therapeuten gefragt, ob vielleicht irgendetwas mit mir nicht stimmt, dass ich mit einer so viel jüngeren Frau was angefangen habe, aber er meinte, das sei normal, ich könne ganz beruhigt sein. Es sei nun mal so, dass junge Frauen einfach attraktiver sind als ältere, und dass sie für Männer attraktiver bleiben, auch wenn die Männer selbst älter und älter werden. Die biologische Anziehung bleibt.
    Für mich ist es auch wunderbar, dass sie keinerlei materielle Ansprüche stellt. Sie kriegt Bafög. Ich führe als Künstler ein unkonventionelles Leben, und das passt mit ihrem Studentendasein gut zusammen.
    Im Moment stimmt es mich etwas bedenklich, dass sie mich nun schon seit über einem Jahr kaum mehr begehrt. Sie lässt mich eigentlich gar nicht mehr richtig an sich ran. Ein Mann will natürlich nicht dauernd einen Korb bekommen, weshalb ich froh bin, dass sich meine Erotik insofern verändert hat, als mir Zärtlichkeit wichtiger geworden ist. Dass ich nicht immer zum Zug kommen muss. Meine junge Freundin genießt es, dass ich sie nicht dauernd stürmisch bedränge, wie sie das bei jüngeren Männern erlebt hat.
    In ihre Welt bezieht sie mich ein, und ich bin da auch zu Hause. Als Künstler fühle ich mich der Jugendkultur sowieso nah. Ich habe schon immer am Puls der Zeit gelebt und bin interessiert an aktuellen Strömungen. Ich bin deshalb oft mit ihr und ihren Freundinnen und Freunden unterwegs und glaube, dass ich da nicht unangenehm auffalle. Ich wirke auch wesentlich jünger, als ich bin.
    Umgekehrt kommt aber meine Freundin nie mit mir in meine Szene. Ich bin seit zwanzig Jahren regelmäßig beim Salsatanzen. Salsa ist an kein Alter gebunden, das geht von achtzehn bis achtzig. Aber meine Freundin war nur einmal dabei und will das nie wieder erleben: Sie will mich einfach nicht mit Frauen meiner Generation tanzen sehen. Ich glaube, sie will nicht sehen, wie sie selbst in dreißig Jahren sein wird. Sie behauptet, sie will mich nicht unter den Alten sehen, weil ihr dann bewusst würde, wie alt ich schon bin.«
    »Also ich bin jetzt fünfzig und seit 23 Jahren gut verheiratet – aber was heißt schon gut? – mit allen Höhen und Tiefen und den Flauten dazwischen«, erzählt Arne. »Aber ich bin mir einfach sicher, und Freunde, die es ausprobiert haben, bestätigen mir das: Guten Sex kriegt man nicht von einer Frau unter 30. Meine Frau ist jetzt 48, und ein weiterer Leitsatz von mir ist: Eine langjährige Beziehung ist zwar kein Garant, aber sie ist die Voraussetzung für guten Sex. Denn für richtig guten Sex brauchst du Intimität. Da musst du dich fallen lassen können, musst dich trauen, dich zuzumuten und musst auch deiner Partnerin und ihren Wünschen und Abgründen ins Auge blicken können.
    Um dich was zu trauen, brauchst du Vertrauen. Richtig guter Sex ist nichts für Feiglinge, und vor allem kriegst du das einfach nicht in One-Night-Stands oder in wechselnden Beziehungen. Und schon gar nicht mit wesentlich jüngeren Frauen.«
    »Ab in die Südsee!«
    Auch wenn die Eingeborenen im Midlife-Männer-Land sehr viel seltener auf Frischfleisch aus sind als ihre Frauen befürchten – im Beruf steht ihnen fast immer der

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