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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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den Mann geheiratet habe, den ich liebe, dann brauchst du vielleicht einen Psychiater!«
    »Willst du damit sagen, ich sei verrückt?« Claras Stimme schwoll zu einem Kreischen an. »Jede Mutter wäre krank vor Sorge, wenn ihr Schwiegersohn Umgang mit Leuten hätte, die ihn in dunklen Gassen überfallen, während die Tochter mit Mördern verkehrt.«
    Fifi hätte gern gefragt, warum ihre Mutter ihr nicht schrieb, wenn sie sich so um sie sorgte. Seit dem einen schroffen Brief nach ihrer Fehlgeburt hatte sie von ihrer Mutter nichts mehr gehört. Aber statt diesen Gedanken auszusprechen, beschloss sie, sich den Dingen zuzuwenden, die in jüngster Vergangenheit geschehen waren.
    »Nicht mal die Polizei weiß, wer Dan überfallen hat, und ich verkehre nicht mit Mördern. Warum bist du heute hergekommen, Mum? Einen kurzen Moment lang dachte ich, du wärst vielleicht hier, um dich mit mir zu versöhnen. Aber das ist es nicht, nicht wahr? Ich wette, Dad hat dich hergeschickt, und du hattest das Gefühl, seiner Bitte zumindest der Form halber nachkommen zu müssen, weil er sonst wütend auf dich gewesen wäre. Was wirst du ihm erzählen? Dass ich wie gewohnt unmöglich war?«
    »Das bist du auch. Man kann einfach nicht mit dir reden.«
    Fifi schüttelte entmutigt den Kopf. »Mum, du bist erst seit zwanzig Minuten hier, und in dieser kurzen Zeit hast du es fertig gebracht, mir vorzuwerfen, dass ich einen schlechten Einfluss auf Patty und die Jungen ausübe. Dass ich dich zwinge, Schlaftabletten zu nehmen. Du machst gehässige Bemerkungen über Dan und behauptest, ich würde mit Mördern verkehren. Du bist diejenige, die sich unmöglich benimmt!«
    Plötzlich trat Stille ein. Fifi beschloss, dieses Schweigen nicht zu brechen.
    Stattdessen musterte sie ihre Mutter mit objektiver Sachlichkeit. Sie war eine sehr hübsche Frau mit einer guten Figur und einer glatten, klaren Haut. Sie hatte sich das blonde Haar im Nacken lose zusammengebunden, mit einem rosafarbenen Band, das zu ihrem Kostüm passte. Clara sah wahrhaftig nicht so aus, als wäre sie alt genug, um eine erwachsene Tochter zu haben. Sie hatte ein gutes Leben und einen Mann, der ihr zu Füßen lag. Warum hatte sie an allem etwas auszusetzen?
    »Was werdet ihr unternehmen, wenn ihr keine andere Wohnung finden könnt?«, brach Clara schließlich das Schweigen als Erste.
    »Wir werden hierbleiben, bis wir genug Geld für eine Anzahlung auf ein eigenes Haus zusammen haben«, antwortete Fifi. »Das wird nicht lange dauern, sobald ich erst wieder arbeiten kann.«
    »Es gibt einige sehr hübsche neue Häuser in Horfield«, bemerkte Clara.
    Fifi fragte sich, ob dies eine Andeutung war, dass sie nach Bristol zurückkommen sollten. »Ich nehme an, es handelt sich um die Häuser, an deren Erbauung Dan mitgearbeitet hat«, erwiderte sie. »Es wäre schön, wieder in Bristol zu leben, aber es wäre schwieriger für ihn, dort Arbeit zu finden – anders als hier, wo die Leute sich alle Finger nach tüchtigen Maurern lecken.«
    »Ich wünschte, du würdest zurückkommen«, sagte Clara unerwartet. »Patty und dein Vater vermissen dich.«
    »Und was ist mit dir?«, wollte Fifi zögernd wissen.
    »Natürlich vermisse ich dich. Es ist nicht richtig, dass eins meiner Kinder so weit weg ist.«
    »Und Dan? Wärst du bereit, ihn als Teil unserer Familie zu sehen?«
    »Ich würde es versuchen«, antwortete Clara. »Mehr kann ich im Augenblick nicht versprechen.«
    Fifis Herz tat einen Satz, denn es schien, als wollte ihre Mutter endlich Brücken bauen. »Es ist ein Anfang«, sagte sie, und ihr Lächeln war echt und voller Freude. »Ich habe euch alle ebenfalls vermisst, und ich habe sehr unter der Situation gelitten. Wenn die Verhandlung vorüber ist und wir wieder zu uns gefunden haben, können wir nach Bristol kommen und darüber nachdenken, ob wir dorthin zurückziehen wollen.«
    Clara sah sie nachdenklich an, vielleicht überrascht, dass ihre Tochter ihr auf halbem Wege entgegenkam. »Nun, wirst du mir jetzt etwas von diesem Mord erzählen?«, bat sie, offenkundig erpicht darauf, ein ungefährlicheres Thema anzuschneiden. »Wenn ich die ganze Sache besser verstehen könnte, würde sie mir vielleicht nicht mehr solche Angst machen. Ich kenne niemanden, der etwas Derartiges jemals erlebt hat.«
    Es war eine Ironie des Schicksals, so dachte Fifi, dass sie mit keinem der Menschen, die sie für ihre Freunde hielt, über die Einzelheiten des Falls hatte reden können, während ihre Mutter es kaum

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