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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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erwarten konnte, alles darüber zu hören.
    Wenn Clara wollte, konnte sie eine sehr gute Zuhörerin sein, und schon kurz darauf sprudelte es nur so aus Fifi hervor. Sie erzählte ihrer Mutter, welche Wirkung das Geschehene auf sie hatte, und sie kam auch auf die Aspekte des Falls zu sprechen, die noch immer ungeklärt waren.
    Ab und zu warf Clara eine Frage ein. Bei einigen der plastischeren Beschreibungen zuckte sie zusammen, aber sie unterbrach Fifi nicht, um ihre Meinung zu äußern oder hochnäsige Bemerkungen zu machen.
    »Es hat gutgetan, mit dir darüber zu reden«, beendete Fifi schließlich ihren Bericht. »Diese Geschichte hat mir eine Zeit lang vollkommen den Boden unter den Füßen weggezogen. Dan wollte nicht darüber sprechen, und ich bekam es einfach nicht mehr aus dem Kopf.«
    Tatsächlich war dies das erste wirklich vertraute Gespräch, das sie je mit ihrer Mutter geführt hatte, und es fühlte sich gut an, als hätten sie einen großen Sprung nach vorn gemacht.
    »Dein Vater will auch nie über solche Dinge reden. Ich glaube, Männer sind eben so. Vielleicht denken sie, dass ein Problem sich von selbst löst, wenn man es ignoriert. Aber was für eine Qual das alles für dich war, Liebling! Es muss furchtbar gewesen sein.«
    »Das Schlimmste habe ich inzwischen hinter mir«, erklärte Fifi. »Ich bete nur zu Gott, dass es wirklich Alfie war und dass die Polizei es beweisen kann.«
    Während Fifi diesen Gedanken aussprach, wurde ihr eines plötzlich vollkommen klar: Was sie am meisten ängstigte, war die winzige Möglichkeit, Alfie könnte unschuldig sein. Sobald sie sich absolut sicher sein konnte, dass er der Täter war, würde sie dieses schreckliche Erlebnis hinter sich lassen können. Sie sprach ihren Gedanken aus.
    »Er muss es gewesen sein«, erklärte Clara entschieden. »Wenn es einer deiner Nachbarn oder einer dieser Männer gewesen wäre, die an dem Kartenspiel teilgenommen haben, hätte die Polizei das inzwischen herausgefunden. Ich wette, er versucht nur, die Polizei irrezuführen, indem er kein Geständnis ablegt. Betrachte die Sache doch einmal logisch, Fifi: Warum hätte ein anderer die Kleine töten sollen? Und wie können die beiden behaupten, sie hätten ihre Tochter geliebt, wenn sie sie allein zu Hause zurückgelassen haben, während sie selbst zu einem Tagesausflug ans Meer gefahren sind? Es sind böse Menschen, und sie verdienen es, gehängt, geteert und gevierteilt zu werden.«
    Fifi richtete ihnen ein Schinkensandwich und brühte noch eine Kanne Tee auf, und nach einer Weile benahm Clara sich so, als wäre sie froh darüber, gekommen zu sein. Sie half Fifi, das Bett zu beziehen, und bewunderte das Bücherregal, das Dan in einem Secondhandladen gefunden und frisch gestrichen hatte. Nachdem sie dem Bad einen Besuch abgestattet hatte, lobte sie sogar dessen Sauberkeit.
    Etwa zur gleichen Zeit, als Fifi ihren Frisörtermin hatte, musste Clara aufbrechen, um sich mit ihrem Mann zu treffen. Fifi erbot sich, den Termin beim Frisör abzusagen und ihre Mutter zu begleiten, doch Clara wollte nichts davon hören.
    »Es lohnt sich nicht, dass du mit mir kommst, nur um fünf Minuten mit deinem Vater zu verbringen, denn wir müssen den Fünf-Uhr-Zug nehmen«, sagte sie freundlich. »Geh du nur zum Frisör, dann wirst du dich morgen besser fühlen, wenn der Gips runterkommt.«
    »Ich fühle mich jetzt schon besser. Dein Besuch hat mir gutgetan«, bekannte Fifi und legte spontan die Arme um Clara. »Es tut mir wirklich leid, euch beiden so viel Kummer bereitet zu haben, und ich hoffe, dass wir jetzt noch einmal von vorn anfangen können.«
    Clara nahm Fifis Gesicht zwischen beide Hände und küsste sie auf die Stirn, geradeso, wie sie es immer getan hatte, als Fifi noch ein kleines Mädchen gewesen war. »Es war schön, dich zu sehen«, erklärte sie. »Eine Mutter macht sich um ihr ältestes Kind immer mehr Sorgen als um die anderen, und vielleicht erwartet sie auch zu viel. Das wirst du selbst noch erfahren, wenn du Kinder hast. Ich weiß nicht, ob ich Dan jemals wirklich mögen werde, doch ich verspreche dir, es zu versuchen. Wenn er ein verlängertes Wochenende Urlaub bekommen kann, dann kommt uns einfach mal besuchen.«
    Auf dem Weg zur U-Bahn-Haltestelle verspürte Fifi plötzlich das starke Bedürfnis, ihre Mutter um eine Erklärung der Bemerkung zu bitten, die sie am Abend ihres Hochzeitstages gemacht hatte.
    »Haben die Leute dir wirklich geraten, mich in eine Anstalt zu geben, als

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