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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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vorgeknöpft.«
    »Das haben wir gehört«, seufzte Fifi und legte eine Hand auf Franks. »Dan und ich finden, das Ganze klingt von vorn bis hinten vollkommen hirnrissig.«
    Frank sah sie an, als würde er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. »Ich bin gerade auf dem Revier gewesen, um festzustellen, ob sie mich zu ihm lassen würden, aber sie haben mich wieder weggeschickt. Sie werden jetzt bald Anklage gegen ihn erheben oder ihn laufen lassen müssen. Er ist jetzt seit fast vierundzwanzig Stunden dort.«
    »Wissen Sie etwas über die Frau, die die Anschuldigungen erhoben hat?«
    »Ein wenig. Sie heißt Frieda, und sie ist ein ordinäres Frauenzimmer, hat mehrere Kinder, und ihr Alter sitzt im Bau«, erklärte Frank mit unsicherer Stimme. »Stan hat bei ihr die Mülltonnen geleert, und sie hat Ende letzten Jahres ein Auge auf ihn geworfen, ist ständig mit einer Tasse Tee für ihn rausgekommen und dergleichen mehr.«
    »Weiß die Polizei das?«
    »Stan dürfte es ihnen inzwischen erzählt haben. Letztes Jahr Heiligabend ist sie hier aufgekreuzt. Mächtig aufgedonnert war sie, offensichtlich auf dem Kriegspfad.«
    »Was ist passiert?«
    »Stan war ein wenig betrunken, er hat sie unter dem Mistelzweig geküsst und ein bisschen mit ihr geflirtet. Als er am nächsten Tag zum Weihnachtsessen zu mir kam, hat er sich ziemlich mies gefühlt deswegen. Er meinte, er hätte die Frau überhaupt nur kennen gelernt, weil ihre kleine Tochter gern mit ihm plaudere, aber die Mutter mochte er eigentlich gar nicht. Und jetzt hatte er ihr die falschen Signale gegeben. Ich habe ihm geraten, ihr klar zu sagen, woran sie sei.«
    »Hat er es getan?«
    Frank schüttelte den Kopf. »Sie wissen ja, wie Stan ist, zu vornehm, um unhöflich zu einer Frau zu sein.«
    »Also hat sie ihn jetzt in ihren Klauen?«
    »Nicht so, wie Sie es meinen. Er hat Frieda nicht ausgeführt oder etwas in der Art, aber er mochte das kleine Mädchen, und es tat ihm leid, weil es ein wenig vernachlässigt war. Als Nächstes hat Frieda ihn dann angepumpt, wann immer das Kind neue Schuhe oder Kleider brauchte. Ich schätze, die Sache ist aus dem Ruder gelaufen, denn im Juni hat Stan dann die anderen Männer seines Müllwagens gebeten, in dieser Straße die Mülleimer zu leeren, damit er Frieda nicht mehr über den Weg laufen musste.«
    »Sie denken also, die Sache hat sich nach dem Sprichwort entwickelt: ›Kein Schrecken der Hölle wie der Zorn einer verschmähten Frau.‹?«, fragte Fifi.
    »Ich vermute es. Ich weiß, dass Stan seit einer Ewigkeit weder sie noch das Kind gesehen hat, und wenn er der Kleinen wirklich etwas angetan hätte, hätte Frieda auf der Stelle Zeter und Mordio geschrien. Meiner Meinung nach hat sie gehört, was bei uns passiert ist, und gedacht, sie könnte auf den Wagen aufspringen und Stan Scherereien bereiten.«
    »Diese abscheuliche Kuh!«, rief Fifi. »Aber haben Sie der Polizei das heute nicht erzählt?«
    »Ja, doch es hat herzlich wenig genutzt. Sie glauben, Stan und ich seien Komplizen, weil wir befreundet sind. Und natürlich wegen dieses Scherzes, den ich im Pub gemacht habe. Den haben sie ernst genommen.«
    Fifi gab sich alle Mühe, Frank aufzuheitern. Sie zeigte ihm ihren weißen Arm und erzählte ihm einige der komischeren Dinge, die ihre Mutter während ihres Besuches von sich gegeben hatte. Aber es war unmöglich, ihn zum Lachen oder auch nur zum Reden zu bringen, und nach einem zweiten Drink verabschiedete sie sich und ging nach Hause.
    Doch sobald sie wieder draußen im Sonnenschein war – ein wenig beschwipst nach zwei Gläsern Bier mit Zitronenlimonade, hatte sie keine Lust mehr, den Nachmittag in der Wohnung zu verbringen. Plötzlich kam ihr die Idee, zum städtischen Depot in Stockwell zu fahren, um festzustellen, ob sie nicht einen von Stans Arbeitskollegen bewegen konnte, ihm zu helfen.
    Wenn sie den Männern erklärte, dass er tief in der Klemme saß und dass diese Frieda ihrer Meinung nach eine falsche Anschuldigung gegen ihn erhoben hatte, würde sich einer der Männer vielleicht bereitfinden, zur Polizei zu gehen und zu erzählen, was sie über diese Frau wussten.
    Es war nur eine Haltestelle mit der U-Bahn, und Fifi ließ sich von einem Straßenkehrer den Weg dorthin beschreiben. Stan hatte ihr einmal erzählt, dass das Depot der Ort sei, an dem die Müllwagen gesäubert und abgestellt wurden, während der Müll selbst anderswo entsorgt wurde. Doch als sie in die Miles Lane bog, eine schmale, gewundene Straße

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