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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Wohnung, und als sie den Ofen öffnete, hatte die Pastete nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit der auf dem Foto. Sie war zwar nur an den Rändern angebrannt, doch der Teig war nicht aufgegangen, sondern noch tiefer in die Füllung eingesunken, und sah schrecklich aus.
    Unbeirrt putzte sie das Gemüse und deckte im Wohnzimmer den Tisch. Fifi war davon überzeugt, dass die Pastete trotz ihres Aussehens schmecken würde, und Dan wusste es stets zu schätzen, wenn sie sich Mühe gegeben hatte.
    Um sechs Uhr war sie fertig angezogen und geschminkt – sie trug das schwarze Kleid, das Dan so gut gefiel. Fifi stellte den Ofen auf die niedrigste Temperatur und ging ans Fenster, um nach Dan Ausschau zu halten.
    Einen Moment später kam Yvette aus ihrem Haus und lief die Straße hinauf. Wie immer trug sie eins ihrer formlosen Kleider und darüber eine schäbige braune Strickjacke. Es sah so aus, als wollte sie zum Laden hinübergehen, da sie eine Börse in der Hand hielt. Als Yvette am Haus Nummer dreizehn vorbeikam, wo die Boltons wohnten, trat John aus der Tür, und die beiden unterhielten sich kurz.
    Fifi hatte bisher nur ein oder zwei Mal mit John gesprochen, und das war im »Rifleman« gewesen, kurz nach ihrem Einzug in die Dale Street. Er war Ende dreißig, ein hochgewachsener, gut aussehender Mann mit schwarzem Haar, das an den Schläfen bereits grau wurde. Er hatte leuchtend blaue Augen, ein freundliches Lächeln und trug ausgesprochen schicke Anzüge. Man munkelte, er sei ein Schurke, und es hatte tatsächlich den Anschein, als ginge er keiner richtigen Arbeit nach, da er niemals vor Mittag aus dem Haus kam.
    Vera, seine Frau, war eine üppige Rothaarige, die als Platzanweiserin in einem Kino im West End arbeitete. Einige Nachbarn hatten Fifi erzählt, dass die Wohnung der Boltons sehr feudal eingerichtet sei, mit dicken Teppichen, teuren Möbeln und den modernsten Geräten. Also entsprachen die Gerüchte, was John betraf, vermutlich der Wahrheit.
    Neben Dan war John der attraktivste Mann in der Straße, das hatte selbst Yvette einmal bemerkt. Fifi hatte sie verschiedentlich mit John reden sehen. Vermutlich lag das nur daran, dass Yvette manchmal ein Kleid für Vera nähte, doch Dan hatte oft darüber gescherzt, die Schneiderin habe ein Faible für John.
    Sie wirkte tatsächlich recht angeregt, wie sie da auf dem Gehweg stand und gestikulierte, als beschriebe sie ihm etwas. Fifi wünschte, sie hätte hören können, worüber die beiden sprachen.
    Als John sich ein wenig zur Seite wandte und sie sein Profil sah, regte sich plötzlich etwas in Fifis Gedächtnis. In der gleichen Haltung hatte sie ihn einmal beobachtet, als er vor der Tür der Muckles gestanden hatte. Es lag einige Wochen zurück und war lange vor ihrer Fehlgeburt gewesen. Aber wichtiger noch: Sein Begleiter an diesem Abend war der Mann gewesen, den sie am Nachmittag in dem roten Jaguar gesehen hatte!
    Während Fifi Yvette und John Bolton beobachtete, unterhielt sich Sergeant Mike Wallis auf dem Revier mit Detective Inspector Roper.
    »Wie hätten Sie’s denn gern, Chef?«, fragte Wallis. »Sollen wir Anklage gegen ihn erheben oder ihn laufen lassen?«
    Roper zündete sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. Er hatte seit mehr als einer Stunde an seinem Schreibtisch gesessen und über die Beweise gegen Stan den Polen nachgedacht. Aber der Mann war jetzt seit über zwanzig Stunden in Untersuchungshaft, und er konnte ihn nicht länger festsetzen, ohne Anklage gegen ihn zu erheben.
    »Ich glaube dieser Schlampe nicht«, sagte er heftig. »Na schön, der Pole ist ein komischer Kauz, und er hat uns beim ersten Mal angelogen und behauptet, er sei zur Zeit des Mordes bei der Arbeit gewesen. Aber auf mich macht er nicht den Eindruck eines Kinderschänders oder eines Mörders. Haben Sie überprüft, ob Frieda Marchant ein Vorstrafenregister hat?«
    Wallis nickte und holte sein Notizbuch hervor. »Ja, ich habe etwas gefunden, zwei Fälle von Hehlerei und einen Ladendiebstahl in jüngerer Zeit. Wachtmeister Coombs hat mit ihren Nachbarn gesprochen. Sie sagen, Frieda sei eine Unruhestifterin, die ihre Kinder vernachlässige und für ein paar Pfund ihre eigene Großmutter verkaufen würde. Ich vermute, dass irgendjemand sie angestiftet hat.«
    »Das denke ich auch.« Roper seufzte, lockerte seine Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. »Aber wer, das ist die Frage? Sie ist genau Alfies Typ, nicht viel anders als seine Missus, aber vom

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