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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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eine übrig hatte.
    »Ich gehe mir nur mal schnell Zigaretten holen«, sagte er und stand auf.
    Drei Häuser von der Imbissstube entfernt befand sich ein Zeitungskiosk. Martin kaufte seine Zigaretten und zwei Schokoladenriegel für später. Er wollte gerade in die Imbissbude zurückkehren, als er den Ständer mit Geburtstagskarten sah. In einer Woche hatte seine Großmutter Geburtstag, und er vergaß oft, rechtzeitig eine Karte zu kaufen und abzuschicken.
    Auf der Suche nach einem Exemplar mit einem derart sentimentalen Spruch, wie seine Gran ihn mochte, blätterte er die Karten durch, bis er eine fand, auf der stand: Ich vermisse dich.
    Auf der Karte war ein Teddybär abgebildet, dem eine Träne über die Wange lief, und Martin musste abermals an Fifi denken.
    »Kommen Sie, Fifi, machen Sie ein paar Übungen mit mir, dann wird Ihnen auch wieder warm«, bat Yvette flehentlich. Sie stand vor der jüngeren Frau, die auf der Matratze lag, und hielt ihr die Hand hin.
    »Ich habe dazu einfach keine Energie mehr«, antwortete Fifi schwach. »Mir wird schwindelig, sobald ich aufstehe.«
    Yvette war ebenfalls ein wenig schwindelig. Sie hatte ihre letzte Mahlzeit am Montagabend gegessen, nicht lange bevor der Mann gekommen war und sie fortgeholt hatte. Jetzt war Freitagnachmittag, und eine halbe Pastete und etwas Kuchen am Mittwoch konnte man kaum als Mahlzeit rechnen. In der Flasche waren jetzt nur noch etwa fünf Zentimeter Wasser, und sobald sie gezwungen sein würden, es zu trinken, würde ihre Situation sich noch verschlimmern.
    In ihrem Herzen glaubte Yvette, dass man sie hier sterben lassen würde. Sie hatte lange und gründlich darüber nachgedacht, und sie kannte die Männer, die hinter all dem steckten, gut genug, um zu wissen, dass es keinen anderen Ausgang geben konnte.
    Warum das Risiko eingehen, gesehen zu werden, wenn sie hierher fuhren, oder vielleicht überlistet zu werden, wenn sie versuchten, sie zu töten, wo doch die Zeit allein ihnen die Arbeit abnehmen konnte? Es würde für die Polizei umso vieles schwerer sein, irgendjemandem etwas nachzuweisen, nachdem Regen und Wind die Autospuren und alle anderen Beweise verwischt hatten. Mit Sicherheit hatten die Männer dafür Sorge getragen, dass der Besitzer nicht irgendwann hier auftauchen würde. Es bestand eine gute Chance, dass ihre Leichen vollkommen verwest sein würden, bevor er erschien.
    Natürlich konnten nur die grausamsten und kaltblütigsten Männer zwei Menschen an Hunger und Durst sterben lassen, und gewiss fielen nicht alle Handlanger des Mannes an der Spitze unter diese Kategorie, aber ein mächtiger Mann würde diesen Umstand berücksichtigen. Die Männer, die Yvette entführt hatten, waren nicht dieselben gewesen, die Fifi hierher gebracht hatten. Es war ein Leichtes, jedem der Männer zu erzählen, dass die anderen ihnen etwas zu essen brachten. Wenn man ihre Leichen schließlich fand, würde keiner der Beteiligten zugeben, etwas damit zu tun gehabt zu haben, ganz gleich, wie es um seine Gefühle bestellt sein mochte. Die Männer würden schweigen müssen, aus Angst, dass ihnen selbst etwas Ähnliches zustoßen könnte.
    Yvette hatte sich in der Vergangenheit oft nach dem Tod gesehnt, da es in ihrem Leben nichts gab, woran sie hätte festhalten wollen. Sie hatte keine Familie, um die sie trauern konnte, nichts, worauf sie sich freuen konnte, und sie wäre glücklich darüber, von ihrer Schuld erlöst zu werden. Vor dem Tod selbst hatte sie keine Angst, aber sie fürchtete sich vor einem langsamen, qualvollen Sterben.
    Sie blickte zu den Gitterstäben über ihr empor. Es wäre so einfach, dort hinaufzuklettern und sich mit dem Gürtel an ihrem Rock zu erhängen. Sie hatte in Frankreich einmal mit angesehen, wie ein Mann gehängt wurde – der Tod kam dabei schnell.
    Aber sie konnte es nicht tun, nicht mit Fifi im selben Raum. Ihre Freundin glaubte immer nur das Beste von einem Menschen, und sie würde sich an das Leben klammern, überzeugt davon, dass niemand es fertigbrachte, zwei Frauen verhungern zu lassen.
    Yvette konnte ihren Optimismus nicht teilen. Sie konnten sich nicht darauf verlassen, dass die Polizei sie finden würde. Selbst wenn Dan und Frank davon überzeugt waren, dass Fifi etwas zugestoßen sein musste, und eine Suche nach ihnen verlangten, würde die Polizei wohl kaum hierher finden. Und es konnten Tage vergehen, bevor irgendjemand ihr, Yvettes, Verschwinden bemerkte. Wenn die Polizei die Namen der Männer, die an dem

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