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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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man Sie geschickt hat, nicht gut zu Ihnen?«
    »Gut! Sie se’en mich nur als ein junges jüdisches Mädchen, das man für ein paar Francs an jeden verkaufen kann. Sie fragen, warum ich nicht ver’eiratet bin. Fifi, ich würde lieber sterben, als zuzulassen, dass mich jemals wieder ein Mann berührt.«

Kapitel 16
    D ie Luft im Büro von Trueman Enterprises war zum Schneiden dick von Zigarrenrauch. Jack Trueman saß auf einem massigen, ledernen Drehstuhl, ein Glas Whisky in der Hand, und gestikulierte mit seiner Zigarre, während Del und Martin vor ihm standen.
    »Ich will euch oben in Nottingham haben, und zwar pronto«, sagte er mit dem Tonfall eines Mannes, der es gewohnt war, Befehle zu geben, die auf der Stelle ausgeführt wurden. »Dieser Nichtsnutz funktioniert nicht richtig, und ihr werdet dort bleiben, bis er begriffen hat.«
    Jack Trueman ging auf die sechzig zu, hielt sich aber mit Besuchen in einem Fitnessstudio in Form und schwamm außerdem jeden Morgen fünfzig Bahnen in seinem Swimmingpool, sodass er erheblich jünger aussah. Über einen Meter achtzig groß, mit breiten Schultern und einem zerfurchten Gesicht, war er nie attraktiv gewesen, doch das Alter verlieh ihm eine gewisse Klasse. Sein dunkles Haar hatte einen silbernen Schimmer angenommen, und er trug seinen handgeschneiderten grauen Dreiteiler aus der Savile Row und die goldene Armbanduhr mit der Selbstverständlichkeit eines Mannes, der von Geburt an reich gewesen war. Einzig sein Cockney-Akzent verriet seine wahre Herkunft, und der Mangel an Wärme in seinen dunklen Augen ließ ahnen, dass er ein Hai in Menschengestalt war.
    Jeder, der seine Villa im Pseudo-Tudor-Stil in Essex sah, wäre überrascht gewesen, dass er sein großes Imperium nicht von einer eleganten Bürosuite in Mayfair aus leitete. Aber die beiden kleinen, mit Möbeln überfüllten Räume über einer Buchhandlung im St. Anne’s Court in Soho, wo er vor etwa vierzig Jahren angefangen hatte, waren genau das, was er wollte. Das Gebäude gehörte ihm, und er betrieb auch den »Mandrake Club« im Keller. Das »Mirabelle’s«, ein Stripperclub, das »Bastille«, ein Café, und »Freddys Nachtclub«, die ihm ebenfalls gehörten, waren nur einen Fußweg von drei Minuten entfernt. Außerdem besaß er Anteile an vielen anderen Geschäften, die ein breites Spektrum abdeckten: Textilwarenhersteller, Restaurants, einige Hotels in Paddington und Spielclubs in allen großen Städten.
    Es war der Club in Nottingham, mit dem er ein Problem hatte. Der Manager schöpfte seit einiger Zeit die Profite ab, und Del und Martin sollten dem Mann nicht nur eine Lektion erteilen, sondern auch das zurückbringen, was Trueman als sein Eigentum ansah.
    »Geht in Ordnung, Chef«, antwortete Del nickend. »Wie schwer sollen wir ihn verletzen?«
    »Schwer genug, dass er es nicht noch einmal versuchen wird. Aber nicht so schwer, dass man ihn ins Krankenhaus schaffen muss. Er macht seine Sache gut, und er kann seinen Job behalten, wenn er das Geld zurückgibt. Doch wenn er es nicht tut …« Trueman machte eine viel sagende Geste mit seiner Zigarre, ein unmissverständlicher Hinweis, dass ihm gleichgültig war, was in diesem Fall mit dem Mann geschehen würde.
    Del wandte sich um und ging zur Tür. Martin folgte ihm, blieb dann jedoch abrupt stehen und drehte sich noch einmal zu Trueman um.
    »Was ist mit den Frauen?«, fragte er. »Sie brauchen Wasser und etwas zu essen. Sollen wir vorher noch einmal rüberfahren?«
    »Das kannst du getrost mir überlassen, Sohn«, antwortete Trueman mit einem Grinsen, das nicht bis zu seinen Augen vordrang. »Ihr fahrt auf direktem Weg nach Nottingham, und ich möchte schnelle Ergebnisse sehen.«
    Martin zögerte. Es war Freitag, und seit sie am Dienstagabend die zweite Frau in die Scheune gebracht hatten, waren sie nicht mehr dort gewesen. Aber Del zupfte an seinem Ärmel, um ihn schweigend daran zu erinnern, dass es keine gute Idee war, sich mit dem Boss zu streiten.
    Als sie draußen auf dem St. Anne’s Court standen, wandte Martin sich zu seinem Freund um. »Hör mal, Del, wir müssen zuerst zu den Frauen fahren«, beharrte er. »Sie werden furchtbaren Hunger haben, und wahrscheinlich ist auch kein Wasser mehr da.«
    »Falls du es vergessen haben solltest, wir haben am Mittwoch den Schlüssel zurückgegeben, also können wir ohnehin nicht rein«, erwiderte Del. »Und jetzt hör auf, dir über die beiden den Kopf zu zerbrechen, er wird schon jemand anderen dort

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