Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Hausdurchsuchung bei Trueman gewusst, und sie alle waren Polizisten. Wenn man mit der Durchsuchung bis zum nächsten Tag gewartet hätte, hätte Roper vielleicht geglaubt, einer von Truemans Handlangern habe die Initiative ergriffen, nachdem er von der Verhaftung seines Arbeitgebers erfahren hatte. Aber die Schnelligkeit, mit der auf die Situation reagiert wurde, sagte ihm etwas anderes. Roper hatte das Gefühl, als hätte er einen Tritt in den Magen bekommen.
Den Mittwochmorgen verbrachte er dann im Middlesex-Hospital und versuchte, etwas aus Trueman herauszubekommen. Der Mann lag in Handschellen auf dem Bett, und vor der Tür war ein Beamter postiert, aber Roper saß dennoch auf glühenden Kohlen, weil er damit rechnete, dass Truemans Männer versuchen würden, ihn zu befreien. Jack Trueman weigerte sich zu sprechen, er lag einfach nur reglos da und mimte den Taubstummen. Roper fühlte sich versucht, Dan Reynolds’ Werk fortzusetzen; Schmerzen schienen das Einzige zu sein, was einige Schurken zum Reden brachte.
Dann fuhr er zur Befragung Fifi Reynolds’ zu dem Krankenhaus in Südlondon hinüber, und sie ließ die Bombe platzen: Angela Muckle war von der Französin erstickt worden!
Die ganze Zeit über war Roper davon überzeugt gewesen, dass Alfie Angela getötet hatte, und die Aussicht darauf, ihn bald hängen zu sehen, hatte ihm so manchen schlimmen Tag erhellt, denn die Muckles waren fast während der gesamten Zeit seiner Berufstätigkeit ein Dorn in seinem Fleisch gewesen. Roper hatte eine fünfundzwanzig Zentimeter dicke Akte mit Beschwerden über sie, und es konnte keinen Zweifel daran geben, dass sie bis zu einem gewissen Maß an der Hälfte aller Verbrechen in seinem Revier beteiligt gewesen waren. Doch wann immer er geglaubt hatte, endlich genug Beweise für ihre Verhaftung in Händen zu halten, war eine Entlastung oder ein hieb und stichfestes Alibi aufgetaucht, und seine Beweise hatten sich in Luft aufgelöst.
Diesmal hatte Roper geglaubt, auf der sicheren Seite zu sein. Nicht einmal als mit Stanislav und Ubley zwei falsche Fährten gelegt worden waren, hatte er sich entmutigen lassen. Glücklicherweise gab es keine handfesten Beweise gegen sie, und nicht einmal der Anwalt der Muckles war allzu optimistisch gewesen, dass er seine Klienten würde reinwaschen können. Der Fund von Boltons Leiche und die Entführung der beiden Frauen hatten die Wasser ein wenig getrübt. Offenkundig war in der Dale Street Nummer elf noch etwas anderes vorgefallen, von dem er und die Kollegen nichts wussten. Doch während der ganzen Zeit hatte Roper sich nicht von der eigentlichen Anklage ablenken lassen, der Vergewaltigung und Ermordung eines kleinen Kindes. Alfie – und hoffentlich auch seine Schlampe von Ehefrau – würden dafür hängen, so viel stand für ihn fest.
Als er dann erfuhr, dass auch Jack Trueman in die Sache verwickelt war, hätte er vor Freude tanzen mögen. Viele Jahre lang war Jack Trueman der Mann gewesen, den jeder ältere Beamte in London gern in den Bau geschickt hätte. Sie hatten vermutet, dass er auf irgendeine Weise in die Hälfte aller schweren Verbrechen in der Londoner City verwickelt war, doch er war ein raffinierter Bastard und der Polizei immer um einen Schritt voraus gewesen. Trueman hatte seine Spuren stets sorgfältig verwischt und gleichzeitig seine zwielichtigen, aber legalen Geschäfte zur Schau gestellt. Wenn Roper ihn festnageln könnte, würde das für ihn eine Beförderung und für all seine Männer einen Grund zum Feiern bedeuten.
Dann machte Fifi ihre Aussage über Yvette und erklärte, es sei Trueman gewesen, der Angela vergewaltigt hatte, und damit waren all seine Hoffnungen, Alfie und Molly für immer aus dem Verkehr zu ziehen, zerstoben.
Am vergangenen Abend war er vollkommen verzweifelt gewesen, weil er wusste, dass er bei der Lage der Dinge nichts Konkretes gegen diese Leute in der Hand hatte. Wahrscheinlich würden sie eine geringfügige Strafe für die Vernachlässigung ihrer Kinder bekommen, aber er bezweifelte, dass mehr als etwa ein Jahr Gefängnis dabei herauskommen würde.
Was Trueman betraf, würde es ihm mit einiger Gewissheit gelingen, sich von aller Schuld an Boltons Tod reinzuwaschen, und ohne einen Augenzeugen würde es praktisch unmöglich sein, ihm die Vergewaltigung Angelas nachzuweisen. Yvette hatte sich das Leben genommen, und damit blieb nur die Anklage wegen Entführung an Jack Trueman hängen; keine große Sache, nachdem Roper auf so viel
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