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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Sisalläufer auf der Treppe hinabgeblickt und sich gefragt, wie lange er dort schon liegen mochte. Das Haus war sauber, zumindest insofern, als nirgendwo Staub oder Müll zu sehen war, und es war, wie Dan gesagt hatte, sehr still, doch in ihren Augen war es kaum mehr als eine Absteige.
    Bei seinen Worten schaute sie auf und entdeckte im Hausflur auf dem Absatz über der obersten Treppe einen altertümlichen Herd und eine gleichermaßen alte Spüle mit einem kleinen Durchlauferhitzer darüber. Dies war offenbar ihre neue Küche.
    »Ich kann einen Schrank für all unsere Töpfe und Pfannen an die Wand stellen«, meinte Dan glücklich. »Und vielleicht könnte ich auch einen Klapptisch als Arbeitsfläche anbringen. Dann brauchten wir nur noch einen Handtuchhalter und ein kleines Regal für unsere Waschutensilien.«
    Fifi ging die letzten Stufen hinauf und fasste ihn am Arm. »Ich werde mich nicht in einer Küchenspüle waschen«, rief sie entrüstet.
    »Außer uns wird niemand hier heraufkommen, und ich könnte dir von hier bis dort einen Wandschirm aufstellen«, erwiderte er und legte eine Hand auf das Treppengeländer und die andere auf die Wand. »Dann wären wir hier vollkommen ungestört.«
    »Und es wäre immer noch eine Küchenspüle. Die ist für schmutziges Geschirr gedacht und um Kohl zu putzen«, gab sie zurück. »Es tut mir leid, Dan, aber hier kann ich unmöglich leben.«
    Ein niedergeschmetterter Ausdruck trat in Dans Züge. »Ich weiß, es ist nicht das, was du gewohnt bist, Felicity, doch es war das Beste, was ich finden konnte.«
    Er benutzte ihren richtigen Namen nur dann, wenn er fand, dass sie sich wie ein Snob gebärdete, und meistens hatte seine Stimme dann einen neckenden Unterton. Aber diesmal klang echter Tadel aus ihr.
    »Oh, ich bitte dich, Dan«, schmeichelte sie. »Ich weiß, es ist billig, und ich weiß auch, dass Wohnungen in London wie Goldstaub sind, aber sieh dich doch um! Du kannst wirklich nicht von mir erwarten, dass ich in solchem Schmutz lebe.«
    Sie wollte sich die beiden Zimmer nicht einmal anschauen. Was sie bereits gesehen hatte, war mehr als genug, um in ihr den Wunsch zu wecken, aus dem Haus zu rennen.
    »Bitte, versuch doch einfach, sie mit Zauberaugen zu betrachten«, flehte Dan und streckte die Hand aus, um ihr über die Wange zu streichen, wie er es immer tat, wenn er sie zu etwas zu überreden versuchte.
    Fifis Laune sank noch tiefer, denn sie wusste jetzt, was solche Bemerkungen zu bedeuten hatten: Wenn etwas Dans Zauberaugen benötigte, konnte man davon ausgehen, dass die meisten Leute es rundheraus ablehnen würden.
    »Ich versuche es ja«, murmelte sie erschöpft. Da die Wohnung im obersten Stockwerk lag, würde außer ihnen wahrscheinlich wirklich niemand dort hinaufgehen. »Aber wage es ja nicht, mir zu erzählen, dass wir eine Messingwanne kaufen müssen und dass sich die Toilette draußen befindet.«
    »Natürlich haben wir ein Badezimmer«, erwiderte Dan mit jungenhaftem Grinsen. »Würde ich Prinzessin Felicity denn zumuten, auf so etwas zu verzichten? Das Bad ist unten, und ich habe nur deshalb vorgeschlagen, dass wir uns hier oben waschen könnten, weil wir es uns mit den anderen Mietern teilen müssen.«
    »Nun, ich hoffe nur, dass es nicht dutzende von ihnen gibt«, seufzte Fifi, denn sie hatte auf dem Weg durch das dreistöckige Haus mindestens sechs Türen gesehen.
    Dan war während der letzten Februarwoche nach London aufgebrochen, um die Arbeit in einem großen Neubaugebiet in Stockwell aufzunehmen. Das Wetter hatte sich seither nicht gebessert; das ganze Land befand sich noch immer im Würgegriff von Eis und Schnee, aber anscheinend erkannte der Vorarbeiter einen guten Maurer, wenn er einen vor sich hatte. Er hatte Dan andere Arbeiten in den fast fertig gestellten Häusern zugewiesen, weil er ihn nicht verlieren wollte. Der Vorarbeiter hatte ihm sogar ein Zimmer in der Nähe der Baustelle vermittelt und seine Zugfahrkarten bezahlt, damit er am Wochenende nach Hause fahren konnte.
    Zuerst hatte es Fifi nichts ausgemacht, während der Woche allein zu sein. An einem Abend hatte sie sich mit Patty getroffen, an einem anderen war sie mit den Mädchen aus der Kanzlei ins Kino gegangen, und die restliche Zeit hatte sie damit verbracht, zu lesen, Essen für das Wochenende zu kochen und Hausarbeiten zu erledigen. Sie fand die Aussicht, nach London zu ziehen, so aufregend, dass sie sich immer wieder all die Dinge ausmalte, die sie dort erwarteten, und an jedem

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