Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Wochenende rechnete sie damit, dass Dan eine Wohnung für sie gefunden hatte.
Aber als eine Woche um die andere verstrich und Dan noch immer keine Wohnung in Aussicht hatte, befürchtete sie langsam, für immer getrennt von ihm leben zu müssen. Es war nicht so, als hätte Dan sich keine Mühe gegeben. Er kaufte jeden Tag den Evening Standard und sah sich noch am selben Tag alle Wohnungen an, die ihren finanziellen Möglichkeiten entsprachen. Aber allzu oft war die Wohnung bereits vergeben, bevor er dort ankam, und die Vermieter der übrigen wollten entweder keine Ehepaare nehmen oder waren so schrecklich, dass Dan sie nicht in Erwägung zog.
Außerdem hatte er sich bei ungezählten Makleragenturen eingetragen, gewann aber bald den Eindruck, dass viele Vermieter Vorurteile gegen einfache Handwerker vom Bau hatten. Vielleicht glaubten sie auch nicht wirklich, dass er verheiratet war, und dachten, er würde ständig wechselnde Frauen mit nach Hause bringen. Im Laufe der Wochen litt er immer mehr an seinem Unvermögen, ein Zuhause für sie zu finden.
Jetzt war es Anfang Mai. Der Frühling war endlich mit dem lang ersehnten Sonnenschein ins Land gezogen, und als Dan sie früher in der Woche angerufen und voller Jubel erklärt hatte, endlich eine Wohnung gefunden zu haben und am Wochenende einen Umzugswagen leihen zu können, um sie und ihre Habe nachzuholen, war Fifi überglücklich. Sie sprach gleich am nächsten Tag mit ihrem Vermieter und mit ihrem Chef in der Kanzlei, und während der Vermieter noch auf eine Wochenmiete bestand, weil sie die Kündigungsfrist nicht eingehalten hatte, war ihr Chef ausgesprochen entgegenkommend. Fifi brauchte nur noch bis zum Ende der Woche zu arbeiten.
»Kennington ist nicht gerade das beste Viertel, und die Wohnung ist ziemlich lausig«, hatte Dan zugegeben, aber Optimistin, die sie war, hatte Fifi angenommen, Letzteres ließe sich mit einigen hübschen Bildern und vielleicht einem neuen Anstrich bessern.
Doch indem sie die alte Wohnung gekündigt und ihren Job aufgegeben hatte, hatte sie alle Brücken hinter sich abgebrochen, daher wusste sie, dass sie im Grunde keine Wahl hatte. Sie musste es akzeptieren: Dies war ihr neues Zuhause.
Dan öffnete die Tür des Wohnzimmers. »Nach Ihnen, Prinzessin«, sagte er mit einer komischen, tiefen Verbeugung.
Fifi sog entsetzt die Luft ein und suchte den Raum verzweifelt nach irgendetwas Positivem ab, das sie loben konnte. Aber da war nichts. Einige Quadratmeter schäbiges, gemustertes Linoleum, eine abscheuliche alte Blumentapete und die Art abgenutzter Möbel, die die Leute, die sie früher gekannt hatte, für den Müllmann auf die Straße stellten.
»Ich weiß, es ist ziemlich scheußlich«, meinte Dan, und seine Stimme klang gedämpft und besorgt. »Doch ich wollte nicht, dass wir noch länger getrennt leben. Wir können es uns hübsch einrichten. Nicht wahr?«
Fifis Herz schmolz wie jedes Mal, wenn er sie mit diesen flehentlichen Spanielaugen ansah. »Schau mal, wir haben hier nachmittags Sonne«, stellte sie fest und gab sich alle Mühe, Zauberaugen zu machen. Die verblichenen, orangefarbenen Gardinen reichten nicht einmal bis zum Sims des schmutzigen Fensters hinunter, aber die konnte sie durch andere ersetzen. »Sobald wir unsere Sachen hier hereingestellt haben, wird es ganz anders aussehen.«
Dan lächelte erleichtert und kam auf sie zu, um sie zu küssen. Aber gerade als er die Arme um sie legte, zog ein wütender Aufschrei von der Straße sie beide zum Fenster hinüber.
Ein Mädchen von etwa sieben Jahren rannte die Straße hinauf, dicht gefolgt von einer übergewichtigen Frau mit Lockenwicklern in ihrem blond gefärbten Haar.
»Komm zurück, du kleines Miststück!«, zeterte sie wütend.
Das Mädchen blieb stehen. Es weinte und wirkte vollkommen verängstigt. Als die Frau die Kleine erreichte, packte sie sie bei den Schultern und schlug ihr so heftig ins Gesicht, dass Fifi zusammenzuckte.
»Wie oft muss ich es dir noch sagen?«, wütete die Frau, während sie das Mädchen am Ohr die Straße hinunterzog. »Du tust, was ich dir sage, oder es setzt was.«
Als sie das Haus auf der gegenüberliegenden Seite erreichten, versetzte die Frau der Kleinen noch eine Ohrfeige, dann stieß sie sie durch die Tür und gab ihr obendrein noch einen Tritt.
Die Tür schlug hinter den beiden zu, und Fifi sah Dan fragend an, zutiefst schockiert von ihren Beobachtungen.
»Ich nehme an, sie ist ein kleiner Teufel«, meinte Dan
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