Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
hätte sie nicht so übereilt fallen lassen, als sie Dan begegnet war. Sie hatte stets nur Verachtung für Mädchen gehabt, die ihre alten Freunde vergaßen, sobald sie einen neuen Freund fanden, und doch hatte sie sich ebenso verhalten. Nun gut, einige von ihnen hatten tatsächlich ihren Müttern gegenüber indiskrete Bemerkungen fallen lassen, die ihren Weg zurück zu Clara gefunden hatten, aber in Wirklichkeit hatte sie Dan nur nicht mit irgendjemandem teilen wollen.
Jetzt begriff sie, was für ein Fehler das gewesen war, denn diese Freunde hätten auch Verbündete sein können. Fast all ihre Mütter verkehrten mit Clara, und wenn sie Dan gemocht hätten, hätten sie Clara vielleicht zum Einlenken bewegen können. Indem sie sich von allen abgesondert hatte, hatte sie unbeabsichtigt den Eindruck vermittelt, etwas stimme nicht mit Dan.
Ja, sie war allein für den Verlust ihrer Freunde verantwortlich, das wusste Fifi, doch jetzt, da sie sich so elend fühlte, ertappte sie sich dabei, wie sie Dan die Schuld daran gab, weil er sich an dem einen Abend, an dem sich die ganze Truppe in der Wohnung eingefunden hatte, nicht allzu freundlich gezeigt hatte.
Eines Abends kurz nach ihrer Hochzeit war zu später Stunde, nachdem die Pubs geschlossen hatten, eine ganze Gruppe ihrer Freunde in der Wohnung erschienen, darunter auch Carol, das Mädchen, das Fifi an dem Abend versetzt hatte, als sie Dan zum ersten Mal begegnet war.
Sie und Dan hatten gerade ins Bett gehen wollen, und die Wohnung war nicht allzu ordentlich gewesen. Dan meinte später, ihre Freunde seien unhöflich gewesen und offensichtlich nur vorbeigekommen, um ihn unter die Lupe zu nehmen. Er war sehr schroff zu ihnen gewesen, weil sie alle betrunken durch die Wohnung gestolpert waren, einige Dinge umgeworfen und dabei eine Menge Lärm verursacht hatten. Es war Fifi furchtbar peinlich gewesen, als Dan sie zum Gehen aufgefordert hatte, und sie hatte einige bissige Bemerkungen über ihn gehört, als ihre Freunde die Treppe hinuntergetaumelt waren. Seither hatte sie keinen von ihnen mehr zu Gesicht bekommen.
Nicht einmal Patty kam noch vorbei. Obwohl Fifi genau wusste, dass das nur an dem schlechten Wetter und nicht an irgendwelchen Zwistigkeiten lag, verstärkte dieser Umstand noch ihr Gefühl, vollkommen einsam und ohne Freunde dazustehen.
Aus zwei Wochen wurden drei und vier, und es gab noch immer keine Hoffnung für Dan, bald wieder arbeiten zu können. Fifi dachte sehnsüchtig an ihr früheres Zuhause, an Sonntagsbraten und an ihre Mutter, die ihre Kleider für sie gewaschen und gebügelt hatte. In schlechten Augenblicken ertappte sie sich sogar dabei, dass sie bedauerte, sich so Hals über Kopf in die Ehe gestürzt zu haben.
Als Dan Ende Februar sieben Wochen ohne Arbeit gewesen war, schrieb ihm die Baugesellschaft, dass sie ihn nach Wiederaufnahme der Arbeiten nicht länger beschäftigen würden. Sie erklärten, aufgrund der langen Schlechtwetterperiode Sparmaßnahmen ergreifen zu müssen, was sich am günstigsten regeln ließ, indem sie ihren älteren Angestellten die Möglichkeit boten, Überstunden zu machen.
Dan war fuchsteufelswild deswegen. »Bastarde!«, rief er. »Ich hätte die ganze Zeit über schon in einem Lagerhaus oder Gott weiß wo arbeiten können. Was soll ich jetzt tun?«
»Dir einen Job in einem Lagerhaus suchen?«, schlug Fifi ohne jedes Mitgefühl vor.
»Ich bin Maurer«, fuhr er sie an. »Und zwar ein verdammt guter. Ich habe keine Lust, Lastwagen zu beladen oder Böden zu kehren.«
»Das schlechte Wetter kann nicht mehr lange anhalten«, sagte sie hoffnungsvoll, obwohl die Wettervorhersage diesbezüglich wenig Anlass zu Optimismus gab. »Sobald es Frühling wird, werden die Bauarbeiten wieder in Gang kommen.«
»Und in der Zwischenzeit muss ich wie ein Zuhälter von deinem Lohn leben«, wütete er mit zornrotem Gesicht. »Ich kann es mir nicht einmal leisten, einen Fernseher zu kaufen oder in einen Pub zu gehen. Deine Eltern werden überglücklich sein, wenn sich herausstellt, dass sie Recht hatten, was mich betrifft.«
Mit einem Mal waren sie mitten in einem Streit. Fifi blaffte ihn an, seiner schlechten Laune müde zu sein, da schließlich nichts von all dem ihre Schuld sei.
»Du benimmst dich wie ein verwöhntes Kind, das erwartet, dass alles wie im Märchenland ist«, entgegnete er aufgebracht.
Ihre Bemerkungen wurden von Minute zu Minute gehässiger, und es kam alles zur Sprache, was ihnen einfiel, Dans Neigung, Müll
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