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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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auf der Brust?«, entfuhr es ihr.
    Er wirkte ein wenig verblüfft, grinste dann aber und knöpfte sein Hemd auf, gerade weit genug, dass sie glatte, unbehaarte Haut sehen konnte, die immer noch die Überreste goldener Sonnenbräune zeigte. »Akzeptabel?«, wollte er wissen.
    »Perfekt«, lachte sie. »Ich kann behaarte Männer nicht ausstehen.«
    »Darf ich jetzt eine Frage stellen?«, sagte er.
    »Solange es für die Beantwortung nicht notwendig ist, dass ich meine Bluse aufknöpfe.«
    »Würden Sie einen Mann in seinen Arbeitskleidern küssen?«
    Fifi prustete vor Lachen. Ihr war tatsächlich aufgefallen, dass seine Kleidung ein wenig schmuddelig war, aber das hatte sie nicht im Mindesten abgestoßen. Tatsächlich standen ihm sein kariertes Flanellhemd, die abgetragenen Jeans und die dicke, wasserfeste Jacke hervorragend.
    »Das würde auf den Mann ankommen«, erwiderte sie. Sie deutete mit dem Kopf auf einen Mann, der sich soeben von einem Barhocker erhob; er hatte einen gewaltigen Bierbauch, der ihm über die farbbespritzte Hose hing, und sein Kopf war fast kahl. »Ihn würde ich nicht küssen, selbst wenn er eine Smokingjacke aus Samt trüge. Aber in Ihrem Fall könnte das anders liegen.«
    Es war bereits nach elf, als Fifi endlich nach Hause kam. Sobald ihre Mutter den Schlüssel in der Tür hörte, kam sie in den Flur hinausgeeilt.
    Während der letzten zwei oder drei Jahre hatten etliche Leute Bemerkungen darüber gemacht, dass Fifi ihrer Mutter immer ähnlicher sähe. Es war ein Kompliment, da Clara eine sehr hübsche Frau war und weit jünger wirkte als ihre dreiundvierzig Jahre. Beide Frauen waren hochgewachsen, schlank und blond und hatten braune Augen und ein herzförmiges Gesicht. Aber Fifi hoffte inbrünstig, ihrer Mutter niemals im Wesen zu ähneln, denn Clara geriet wegen nichts und wieder nichts in Wut und konnte sehr hässliche Dinge sagen – die meist gegen Fifi gerichtet waren.
    »Wo hast du bloß gesteckt?«, fragte Clara, deren Augen schmal waren von Argwohn und Ärger. »Carol hat angerufen und wollte wissen, warum du sie bei ›Carwardines‹ versetzt hast. Ich habe mir langsam echte Sorgen um dich gemacht, da es so eine kalte Nacht ist.«
    »Ich habe bei ihr im Büro angerufen und eine Nachricht für sie hinterlassen«, log Fifi. »Wahrscheinlich hat es ihr niemand ausgerichtet.«
    »Was ist denn plötzlich so Wichtiges passiert, dass du eure Verabredung hast platzen lassen? Carol ist so ein nettes Mädchen«, befand Clara schroff.
    Fifi hatte nach dem Abend mit Dan den Kopf so hoch in den Wolken gehabt, dass sie nicht einmal auf den Gedanken gekommen war, sich eine plausible Geschichte für ihre Mutter auszudenken. Die Wahrheit konnte sie ihr jedenfalls nicht sagen – Clara würde hysterische Anfälle bekommen, wenn sie erfuhr, dass ihre Tochter sich von einem wildfremden Mann auf einen Drink hatte einladen lassen.
    »Es war Hugh«, flunkerte sie hastig, während sie ihren Mantel an die Garderobe hängte. »Er hat mich heute Morgen angerufen, und er schien ziemlich außer sich zu sein. Ich hatte das Gefühl, mich mit ihm treffen zu müssen.«
    Hugh war ein ehemaliger Freund, der in Bath lebte. Fifis Eltern hatten ihn sehr gemocht und wahrscheinlich gehofft, dass sie ihn heiraten würde, da er eine Ausbildung zum Rechtsanwalt angetreten hatte und aus einer sehr guten Familie stammte. Sie hatten sich vor einem Jahr getrennt, kurz nach Fifis einundzwanzigstem Geburtstag, waren jedoch Freunde geblieben. Also fand sie es nicht allzu schlimm, ihn als Alibi zu benutzen.
    »Was war denn los mit ihm?«
    Wenn sie mit Fifi sprach, schlug Clara stets diesen zutiefst argwöhnischen Tonfall an. Patty, Peter oder Robin kamen praktisch mit allem durch, aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen schien Clara von ihrem ältesten Kind immer das Schlimmste zu denken.
    »Oh, es ging nur um ein Mädchen, das ihn an der Nase herumführt«, antwortete Fifi leichthin. »Wir haben etwas zusammen getrunken und dann zu Abend gegessen. Als wir uns verabschiedet haben, war Hugh schon deutlich entspannter. Ich werde Carol morgen früh anrufen und ihr alles erklären; jetzt ist es schon zu spät.«
    »Du hättest mich anrufen können«, blaffte ihre Mutter sie an.
    Fifi seufzte. »Ich wusste nicht, dass Carol meine Nachricht nicht bekommen hatte. Weshalb hätte ich dich da anrufen sollen? Du hast mich nicht zu Hause erwartet.«
    »Die meisten Mädchen, die noch zu Hause wohnen, würden ihren Müttern Bescheid geben,

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