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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Chilson
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schwebte, er verlor jedes Bewußtsein von sich selbst. Er war ein Funke Bewußtsein, verirrt in einer Leere der Dunkelheit.
    Unbehagen überkam ihn.
    Es wuchs. Der Funke Bewußtsein wand sich ruhelos, drehte sich, nahm wieder die leere Weite wahr, die Dunkelheit – ohne sich ganz zu erinnern, wie die Welt, wie das Licht aussah.
    Das Unbehagen nahm zu, und der Funke zappelte, nahm wahr, daß er eine Person war, wenngleich der letzte Zuwachs an Identität – das, woran der Name hängt — nicht gewonnen wurde. Er nahm wahr, daß er sich in einem Zustand befand, und daß es andere Zustände gab – vor allem einen, in den er zurückzukehren wünschte.
    Eine qualvoll lange Zeit mühte er sich, erzielte Fortschritte, wurde aber immer unruhiger. Die Unruhe nahm das Ausmaß von Angst an, Angst vor einem namenlosen Unheil.
    Und soviel war die gewöhnliche Mühe zu erwachen.
    Aber nun wurde die Angst viel ausdrücklicher – nicht unähnlich der Angst, daß man einen Weckruf verschlafen hat und sich verspäten wird. Und der Kampf war halb entschieden. Er mußte erwachen – und mit einem geistigen Ruck weckte er sich.
    Aber er erwachte nicht. Wieder versuchte er es, und noch einmal.
    Die Angst wurde niedergekämpft – Wut rettete ihn. Mit einer gigantischen Anstrengung, geeignet, die Welt aus den Angeln zu heben – Zeit, Zeit, würde er es in der Zeit erreichen ? – war er wach.
    Augenblicklich riß er die Arme hoch, stieß mit dem Fuß zu. Das Gesicht über ihm verschwand; das Siegel der Wache fiel auf seine Brust zurück. Immer noch mehr als halb betäubt von seinem Erwachen, war er mit einem behenden Überschlag auf den Beinen, hielt das Schwert in der Hand.
    Ozzymans kleines, runzliges Gesicht funkelte ihn für Augenblicke hinter einem breiten Baumstamm böse an. Trebor riß die Augen auf. Endlich schoß Begreifen durch sein Gemüt. Dumpf betastete er seinen Rock … offen, aufgeschnürt, das Siegel freigelegt.
    »Wer seid Ihr?« fragte er ruhig.
    Das Gesicht des anderen entkrampfte sich ein wenig. Er verbeugte sich sogar.
    »Ozziwun der Göttliche, Aäon-Pramantiner für Iréné.« Dann blickte er streng und richtete sich zu einer Würde auf, die Ozzyman nie besessen hatte. Er deutete apokalyptisch mit dem Finger. »Jenes Siegel, von Eurem würdigen Vater unter großen Mühen hergestellt, gehört in Wahrheit uns. Es wurde nur auf Ersuchen des Kults erzeugt und uns versprochen – für reiche Belohnung.«
    »Welchen Nutzen hat das Siegel eines Mannes für einen anderen? Und welche Belohnung meint Ihr?«
    »Er wird für immer im Aufbruch leben. Was das Siegel betrifft – es hat einen bestimmten Nutzen.«
    Trebor zog die Brauen zusammen, warf sein Schwert gefährlich in die Höhe und fing es wieder auf.
    »Ihr verlangt von mir zu glauben, Ihr geistigen Adepten des Kultes könnt die Wache der – wie nennt Ihr das? – Behutsamen Meditation nicht halten?«
    Ozziwun starrte ihn böse an.
    »Euer ehrwürdiger Vater hat sein Leben diesem einen Problem gewidmet; zweimal versuchte er es und scheiterte. Das Siegel nützt Euch nichts; es gehört von Rechts wegen uns. Gebt es mir auf der Stelle oder zieht Euch den Zorn der Pramantiner des Aufbruchs zu.«
    »'s hat den Anschein, daß Euer prahlerischer Zorn mich durch halb Iréné verfolgt hat, ohne mir viel Schaden anzutun. Ich verlange zu erfahren, welchem Zweck Ihr diesen Tand zuführen wollt.«
    »Wenn Ihr es wissen müßt – das Siegel ist der Schlüssel zur Stammwelt-Erbschaft, von Interesse nur für den Kult. Wir hängen dem Aberglauben an, daß die Erbschaft dem Kult Glück bringen wird. Die Götter des Aufbruchs lächeln für alle, die den Kult ihrer Anbeter unterstützen. Die Götter des Aufbruchs blicken finster auf alle, die den Kult ihrer Anbeter behindern.«
    Trebor hatte von der Stammwelt-Erbschaft nie gehört, aber Ozziwun öffnete sein Gemüt weit genug, um ihn zu beruhigen; er strahlte Wahrheit und Glauben aus.
    »Das größte Glück, das sich der Kult vorstellen kann, ist wohl Macht«, sagte Trebor. »Wenn es für Euch Macht bedeutet, dann gewiß auch für mich.«
    »Nein. Ihr könnt es nicht gebrauchen.« Aber er hielt seine Gedanken streng abgeschirmt.
    »Jedenfalls gehört es mir, der ich der Erbe meines Vaters bin«, sagte Trebor mit Überlegung. »Da Ihr ihn ermordet habt, ist Euer Anspruch nichtig. Oder wollt Ihr das bestreiten?«
    »Er wollte sich seinem Versprechen entziehen.«
    »Und es mir geben? In der Tat. Außerdem bin ich durch seine

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