Wo die Liebe beginnt

Geschwindigkeit. Also Beschleunigung. Wieso weißt du das denn noch?«
    Â»Ach, ich hab mir so viel nutzloses Zeug gemerkt.«
    Â»Dann ist es also wirklich nutzlos?«, frage ich.
    Â»Absolut.«
    Â»Ich hab’s gewusst«, grinse ich.

32 – Marian
    Als ich am Montag ins Büro komme, wartet Alexandre schon auf mich und drückt mir ein Drehbuch in die Hand, das von Janelle geschrieben und von ihm überarbeitet wurde. »Viel Spaß mit unserer Kreuzung aus den Gilmore Girls und Cheers .«
    Ich seufze. »Meinst du das ernst? Werde ich es hassen?«
    Â»Also, lieben wirst du es nicht gerade. Ich bin auf alle Änderungswünsche des Senders eingegangen. Und habe ein paar übertriebene Fünfziger-Jahre-Anspielungen eingestreut, damit sie es kapieren.«
    Â»Aber wir sind immer noch im Programm, oder? Dabei habe ich den Chef noch gar nicht geheiratet …«
    Ich versuche, mein Lächeln hinter meinem Papierstapel zu verstecken, aber er hat es gesehen, weil er sofort sagt: »Verdammt, Caldwell, bist du verlobt?«
    Â»Ja, ich glaub schon«, erwidere ich. »Sag es niemandem. Es ist noch nicht offiziell. Aber wir wissen ja beide, dass Standish seine Meinung niemals ändert.«
    Alexandre lächelt. »Vielleicht gibt er uns ja den Neun-Uhr-Sendeplatz zurück.«
    Â»Ja«, lache ich, obwohl ich nervös bin. »Das ist ja wohl das Mindeste.«
    An diesem Abend esse ich zusammen mit Jess im Village und erzähle ihr von meinem Wochenende und der Entwicklung mit Peter.
    Â»Zwischen dir und Conrad ist der Funke also nicht übergesprungen?«, fragt sie, vollkommen die Tatsache ignorierend, dass ich mich in Kürze verloben werde.
    Ich sehe in die Speisekarte und schüttele den Kopf. »Nein.«
    Â»Schau mir in die Augen, und sag das noch mal.«
    Ich blicke sie fest an. »Wenn du mit Funke meinst, dass er mich abgrundtief hasst und ich ihn noch attraktiver finde als früher, dann ist der Funke übergesprungen. Wenn du es anders definierst, nein.«
    Â»Wie attraktiv?«, fragt sie.
    Â»Umwerfend attraktiv.«
    Â»Im Vergleich zu welchem unserer Bekannten?«
    Â»Keine Ahnung.«
    Â»Im Vergleich zu welchem Promi?«
    Â»Er ist eine Kreuzung aus James Franco und Bradley Cooper. Aber noch viel schöner.«
    Â»Du hast also darüber nachgedacht.«
    Â»Ein bisschen. Aber können wir jetzt bitte über Peter reden? Bitte?«
    Â»Ja. Also, gratuliere«, sagt sie, als hätte ich ihr gerade mitgeteilt, dass ich einen Jahresvorrat an Papierservietten gewonnen habe. »Das ist toll.«
    Â»Ja. Diese Woche will er mit mir nach einem Ring schauen.«
    Â»Wie aufregend.«
    Ich kneife die Augen zusammen. »Jess! Warum magst du ihn eigentlich nicht?«
    Â»Aber ich mag ihn doch. Ich glaube nur nicht, dass du ihn liebst.«
    Â»Doch! Was an ihm ist denn nicht liebenswert?«
    Â»Dass er liebenswert ist, heißt nicht, dass du ihn automatisch lieben musst«, doziert sie. »Und der Fang deines Lebens ist nicht dasselbe wie die Liebe deines Lebens. Das darfst du nicht durcheinanderbringen.«
    Ich schüttele den Kopf. Wirklich schade, dass Claudia heute Abend keine Zeit hat. Jess ist wirklich der letzte Mensch, der mir in Beziehungsfragen einen Rat geben sollte.
    Â»Ich kenne den Unterschied. Und Peter ist beides.«
    Â»Wenn du meinst. Aber ich habe noch nie erlebt, dass du so leidenschaftlich von ihm erzählst wie von Conrad.«
    Â»Conrad war meine Jugendliebe. Nichts weiter.«
    Sie hebt den Zeigefinger. »Aber er könnte zu mehr werden. Und du hast schon ein Kind mit ihm.«
    Ich sage ihr, dass das total abwegig ist, und klappe mit Entschiedenheit die Speisekarte zu.
    Â»Weißt du, was du willst?«, fragt sie.
    Â»Ja«, antworte ich.
    Â»Na, was meinst du?«, fragt Peter. Wir sitzen im Diamond District im Büro seines langjährigen Juweliers Ari Zwacker. Ich habe beschlossen, mich nicht darüber aufzuregen, dass Ari schon Robins Ring entworfen hat – und auch die meisten anderen Schmuckstücke, die sie besitzt. Stattdessen versuche ich, mich auf die wunderbaren Diamanten zu konzentrieren, die jetzt vor mir liegen. Neben jedem liegt ein Schild, das die Farbe, das Gewicht in Karat und die Reinheit angibt. Keiner hat weniger als drei Karat, keiner liegt unter der Reinheit VS1 und der Farbstufe G. Ich verstehe nicht viel von Edelsteinen, aber ich bin mir ziemlich sicher,