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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Politik mitgemischt … als ich klein war. Er war Bürgermeister von Glencoe. Und er hatte vor, sich in den Kongress wählen zu lassen, hat sich dann aber dagegen entschieden.« Ich frage mich, wann das wohl gewesen ist. Hatte das Ende seiner politischen Karriere irgendwas damit zu tun, dass seine Tochter als Teenager ein Kind gekriegt hat?
    Â»Ist er Republikaner?«, will ich wissen.
    Sie nickt. »Er und meine Mutter.« Sie scheint meine nächste Frage vorauszuahnen und sagt: »Ich fühle mich keiner Partei verbunden.«
    Â»Meine Eltern sind Demokraten«, sage ich. »Obwohl sie total gegen Abtreibung sind.«
    Sie geht nicht auf meine Anspielung ein. Ich werde immer genervter, zwinge mich aber zur Geduld. Ich habe so lange gewartet. Was sind da schon ein paar Stunden mehr? Ich werde meine Antworten bekommen – und wenn ich sie ihr einzeln aus der Nase ziehen muss. Und wenn wir am Ende doch nicht über die wirklich wichtigen Themen reden, kann ich immer noch Perrier schlürfen und mir vorstellen, wie mein Leben aussehen würde, wenn sie mich nicht weggegeben hätte. Aber dann kommt mir plötzlich ein Gedanke: Selbst wenn sie mich behalten hätte, wäre ich hier vermutlich genauso eine Außenseiterin wie zu Hause. Vielleicht ist es einfach mein Schicksal, nirgends richtig dazuzugehören.

6 – Marian
    Kirby ist seit vierundzwanzig Stunden hier, und sie hat noch nicht nach ihm gefragt. Aber wenn ich ihr in die Augen schaue, denke ich fast immer an ihn, an diese Nacht und alles, was danach kam. An den eigentlichen Akt weniger. Ich sehe uns ausgestreckt auf dem Bett, nackt und verletzlich, und doch ganz entspannt. Da war keine Verlegenheit oder Scham, keine Spur von Reue oder Panik, kein Bedürfnis, dem Zimmer zu entfliehen. Wir starrten die Decke an, manchmal trafen sich unsere Blicke, alles war still. Da war nicht mal Schmerz, nur ein dumpfes, angenehmes Pochen. Lange lagen wir so da. Unser Schweiß trocknete, unsere Atmung beruhigte sich, und dann beugte er sich über mich, küsste mich auf die Wange und sagte: »Wunderschön.«
    Â»Hm?«, machte ich, obwohl ich ihn genau verstanden hatte. Ich wollte, dass er es noch einmal sagte. Ich wollte mir dieses perfekte Wort aus seinen roten, rauen Lippen für immer bewahren.
    Â»Das. War. Wunderschön«, sagte er, und mir gefiel das sogar noch besser, als wenn er mich wunderschön genannt hätte.
    Â»Ja«, erwiderte ich, weil ich genauso empfand. Es war tatsächlich wunderschön gewesen. Ich hätte aber ein anderes Wort gewählt. »Aufregend« vielleicht. Oder irgendwas Banaleres, Jugendlicheres, so wie »scharf«. Es war aufregend gewesen. Es war scharf gewesen. Aber auch noch mehr, und das hatte er genau getroffen.
    Er atmete aus, als müsste er alle Kraft zusammennehmen, um aufzustehen. Langsam richtete er sich auf und sah sich im Zimmer um. Dann schaute er mich zufrieden an. Ich deckte mich mit dem Laken zu, nicht weil ich verlegen war, sondern weil ich plötzlich fröstelte.
    Wie gelähmt beobachtete ich, wie er aufstand, nackt durch den Schatten auf dem Boden ins Badezimmer ging und sich das Gesicht mit kaltem Wasser bespritzte. Er war dünn, aber durchtrainiert, hatte mehr Muskeln, als seine weiten Klamotten vermuten ließen. Ich fragte mich, woher er einen Waschbrettbauch hatte, wenn er schon die Vorstellung von sportlicher Betätigung absurd fand und nur ganz selten beim Schulsport mitmachte. Er griff nach einem Handtuch, trocknete damit sein Gesicht ab, hielt es dann unters Wasser und wrang es aus. Nur Sekunden später stand er mit dem nassen Handtuch vor mir und tupfte mir damit die Stirn ab. Bevor ich protestieren konnte, zog er mir das Laken weg, rieb mir mit dem nassen Lappen den Leib ab und wischte schließlich ein paar Tropfen Blut zwischen meinen Oberschenkeln weg.
    Mir war es peinlich, dass er den Beweis meiner Unerfahrenheit sah, und forderte: »Gib mir das Handtuch, ich mache das selbst.«
    Aber er machte einfach weiter, vorsichtig und konzentriert. Ich konnte mich nur wieder hinlegen und alles geschehen lassen. Ich versuchte, mich zu entspannen und ihm die Arbeit zu erleichtern, indem ich mein Körpergewicht verlagerte. Plötzlich entdeckte ich einen roten Fleck auf dem weißen Spannbettlaken unter mir.
    Â»Scheiße, guck mal hier«, sagte ich und berührte den Fleck mit dem Finger.
    Er legte mir seine freie Hand auf

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