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Wo die Liebe beginnt

Wo die Liebe beginnt

Titel: Wo die Liebe beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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den Bauch, wie um mich am Wegrollen zu hindern, und wischte mit der anderen immer noch an meinen Beinen herum. Dann gab er ein beruhigendes Geräusch von sich und entgegnete: »Mach dir keine Sorgen. Wenn alle weg sind, schmeiße ich alles in die Waschmaschine. Das geht wieder raus, und dann beziehe ich das Bett neu. Alles in Ordnung.«
    Ich spürte, wie meine Mundwinkel sich zu einem Lächeln hoben. Ich war erleichtert und beeindruckt, aber noch zu jung, um zu wissen, wie beeindruckt ich hätte sein müssen. Immerhin war es außergewöhnlich für einen Jungen, sogar für einen erwachsenen Mann, nicht nur seine Partnerin zu waschen, sondern auch noch das Laken und sogar beim Anblick von Blut (insbesondere dieser Variante) nicht in Panik zu geraten.
    Â»Das war also dein erstes Mal?«, bemerkte er trocken. Seine Stimme verriet weder Stolz noch Reue.
    Â»Wie man sieht«, flüsterte ich.
    Â»Das sieht man nicht«, gab er zurück. »Könnte ja auch sein, dass du … deine Tage hast.«
    Ich lief rot an, verzog das Gesicht und kreischte: »Iihhh, wie eklig. Nein!«
    Â»Das ist nicht eklig. An dir ist nichts eklig.«
    Ich lächelte wegen des Kompliments und musterte ihn verstohlen. »Dann … war das also nicht dein erstes Mal?«
    Â»Na, vielen Dank«, grinste er.
    Ich sah ihn an, wandte aber gleich wieder den Blick ab. Ich war total nüchtern. »Beantworte die Frage.«
    Â»Okay. Nein, es war nicht das erste Mal. Aber es waren auch nicht so viele, wie du vielleicht glaubst.«
    Â»Mädchen oder Gelegenheiten?« Unten lief Rap-Musik, zu der ich unwillkürlich mit den Zehen wippte. Der Deckenventilator über uns vibrierte im Takt.
    Er lachte. »Du nimmst es aber genau. Nicht viele Mädchen, meinte ich. Du bist erst die zweite. Aber ich habe ziemlich oft mit der ersten geschlafen.«
    Â»Kommt ihr auf eine dreistellige Zahl?«, fragte ich bemüht locker und dachte an seine Kate-Moss-ähnliche Ex in ihrer ganzen Hippie-Coolness.
    Â»Leicht«, gab er zurück.
    Da spürte ich plötzlich einen Stich in meinem Herzen und wollte mehr über sie wissen. Aber ich hielt mich zurück, denn im Grunde machte das ja keinen Unterschied. Was wir getan hatten, war eine einmalige Sache. Das klang besser als One-Night-Stand, war aber letztlich dasselbe. Darüber war ich mir im Klaren, auch wenn ich schon vom nächsten Mal träumte. Gerade als ich mich zu ihm herüber beugen und ihn küssen wollte, zerriss Janies Stimme die Stille. Sie trommelte an die Tür und rief: »Hey! Wer ist da drin? Das ist das Schlafzimmer meiner Eltern!«
    Ich setzte mich auf und räusperte mich. Doch als ich antworten wollte, hob Conrad die Hand, um mir zu signalisieren, dass ich ruhig bleiben sollte. Irgendwas in seinen Augen bestätigte mir, was ich selbst schon spürte: dass es Janie und auch niemanden sonst etwas anging, was gerade geschehen war. Das ging bloß uns beide etwas an.
    Â»Ich bin’s nur, Janie. Ich … ich ruhe mich kurz aus«, rief ich laut.
    Besorgt erwiderte sie: »Marian? Alles in Ordnung?«
    Ich stellte mir ihr Gesicht vor: halb beunruhigt, halb neugierig. Nie im Leben hätte sie angenommen, dass ich mit einem Jungen das volle Programm durchzog. Bis heute Abend waren wir beide Jungfrauen gewesen, hatten uns gegenseitig geschworen, dass wir auf einen wirklich tollen Jungen warten würden. Oder zumindest bis zum College.
    Â»Ich komme gleich raus«, rief ich. Conrad nickte und schaute mich aufmunternd an. »Alles in Ordnung.«
    Â»Na gut«, sagte sie, wobei ihre Stimme sich entfernte.
    Â»Wir müssen raus«, erklärte ich und griff nach meinem Top, aber Conrad hielt mich zurück und bettete mich wieder auf die Matratze, als hätten wir das alles schon hundertmal gemacht.
    Er fragte, ob ich zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein müsse. Ich bejahte, gab dann aber zu, dass meine Eltern zurzeit in unserem Haus in Lake Geneva seien und ich vorgehabt hatte, bei Janie zu übernachten.
    Â»Wirklich?«, entgegnete er mit einer Art von Lächeln auf den Lippen. »Was für ein Zufall, das hatte ich auch vor.«
    Ich lächelte zurück, und wir setzten unsere Unterhaltung von vorhin fort. Wir sprangen wild von einem Thema zum anderen und redeten über alles, was uns gerade in den Kopf kam: die Schule, die Leute, die wir kannten, seine Freunde, meine Freunde. Er erzählte

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