Wo die Liebe beginnt
Ãffentlichkeit.
»Wenn wir nicht hingehen, bereuen wir es für den Rest unseres Lebens«, sagt Belinda.
»O Mann, ich hoffe echt, wir denken nicht für den Rest unseres Lebens an diesen Schulball, Belinda. Oder überhaupt an die Highschool.«
Wenn wir nicht gerade schwanger werden. Aber selbst dann vielleicht nicht.
»Verdammt, Seitenstechen«, sagt sie und wechselt ins Gehen.
Unsere Sportlehrerin Mrs. Tropper schüttelt resigniert den Kopf, als wir an ihr vorbeischleichen.
Belinda sagt: »Aber das gehört zum Erwachsenwerden dazu.«
»Behauptest du.«
»Behaupten alle.«
»AuÃer mir.«
»Kirby, jetzt mal im Ernst. Die Leute werden uns später fragen: âºMit wem bist du zum Schulball gegangen?â¹ Und wir stottern dann blöd rum. âºÃh, mit niemandem. Wir waren nämlich totale Loser.â¹Â«
Ich wende ein, dass ich noch nie gehört habe, wie jemand über zwanzig diese Frage beantworten musste. Dass ich keine Ahnung habe, ob meine Eltern zum Schulball gegangen sind.
Obwohl ich dunkel in Erinnerung habe, dass es da eine komische Geschichte von meiner Mutter gab, die in letzter Sekunde mit ihrer besten Freundin den Partner tauschte.
»Ich wette, Marian ist hingegangen«, sagt Belinda. »Sie war bestimmt Ballkönigin.«
»Ãberraschung! Wir haben nicht darüber gesprochen«, sage ich, obwohl Belinda recht haben könnte. Eine Frau, die ihrer wiedergefundenen Tochter teure Designerklamotten kauft, ist früher vielleicht auch Ballkönigin gewesen. Was übrigens ein weiterer Grund dafür ist, dass ich diese Klamotten nicht anziehen oder auch nur Belinda vorführen will.
»Ach komm, Kirby. Bitte. Tuâs mir zuliebe«, bettelt sie und bindet sich die Schuhe neu. »Können wir vielleicht ein einziges Mal nicht die Loser sein?«
Ich beobachte, wie sie beide Schuhe mit Doppelschleifen versieht. »Ich glaube, wenn wir zusammen hingehen, sind wir die gröÃeren Loser, als wenn wir überhaupt nicht aufkreuzen.«
Sie schüttelt den Kopf. »Quatsch. Wir werden aussehen wie sexy Frauen â wie moderne, sexy Frauen, die überhaupt keinen Mann brauchen.«
Ich pruste vor Lachen und sage ihr, dass ich keine Frau kenne, die dringender einen Mann braucht als sie.
Wie um mich zu bestätigen, sagt sie: »Obwohl ⦠vielleicht habe ich ja doch ein Date. Ich hab ein richtig gutes Gefühl bei Jake Mahoney.«
»Wer?«
»Der Typ aus dem Einkaufszentrum.«
Ich stöhne auf.
»Was denn?«
»Aus dem Einkaufszentrum? Belinda, Dates, die man im Einkaufszentrum aufgabelt, können nur Assis sein. Der Typ trägt bestimmt eine echte Assi-Matte.«
»Zu deiner Information: Wir waren in der Galleria und haben uns Sonnenbrillen angesehen. Assis kaufen nicht in der Galleria ein.«
»Bis ihr zwei Hübschen aufgekreuzt seid«, grinse ich.
»Okay. Red du nur schlecht über deine beste Freundin. Aber Jake ist kein Assi. Er wohnt in Clayton. Und geht auf die Chaminade. Er spielt Lacrosse. Nächstes Jahr geht er auf die Washington University.«
»Bitte, Belinda, du weiÃt genau, dass ein Typ von der Chaminade niemals mit einem Mädchen von der DuBourg ausgehen würde.« Das ist ungeschriebenes Gesetz in St. Louis.
»Ach, Kirby. Ich glaube, er mag mich. Echt.«
»Na gut. Dann frag ihn doch. Nur zu.« Als wir in die vierte und letzte Runde gehen, komme ich ins Schwitzen.
»Nur wenn du mitgehst. Er hat einen Freund namens Philip â¦Â«
»Philip? Der heiÃt wirklich Philip?«
»Was stimmt denn nicht mit dem Namen?«
»Nichts. Wenn du Königin oder Herzogin bist oder so was.«
»Du bist doch sonst nicht so oberflächlich«, bemerkt sie und berührt damit geschickt einen wunden Punkt.
»Schau mal, Belinda. Ich gehe nicht auf diesen Schulball. Und schon gar nicht mit einem Blind Date namens Philip.«
»Der ist echt süÃ, ich schwörâs dir! Du kannst ihn dir bei Facebook angucken.«
»Na klar. Weil die Leute sich bei Facebook ja total ehrlich darstellen. Das weiÃt du doch am besten«, sage ich und denke an ihre vielen gefakten Status-Meldungen über tausend coole Partys.
»Aber ich lüge doch nicht. Ich helfe bloà der Wahrheit ein bisschen auf die Sprünge. Wozu gibt es schlieÃlich Photoshop?« Sie lacht. »Warum triffst du dich nicht mal mit ihm? Vielleicht mögt
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