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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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und Roz lässt Sie übrigens schön grüßen. Sie würde sich freuen, mal wieder ein Lebenszeichen von Ihnen zu bekommen.“
    Dieses Mal war es Stephen, der das Gespräch beendete, ohne sich zu verabschieden. Doch obwohl er erfolgreich gewesen war – McFarlane würde einen Weg finden, die Angelegenheit aufzuklären, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, daran zweifelte er nicht –, blieb ein schaler Nachgeschmack zurück.
    Es war schon Tage her, seit er zum letzten Mal auch nur an Roz gedacht hatte. Und das auch nur, weil sie eine Nachricht auf seiner Mailbox hinterlassen hatte, in der sie ihn dringend um Rückruf bat. Doch er hatte sich davor gedrückt. Weil er, wenn er an Roz dachte, sie unwillkürlich mit Lena verglich.
    Lena, die noch immer regelmäßig in seinen Träumen auftauchte. Die seine Gedanken ablenkte, wenn er sich auf wichtige Dinge konzentrieren musste. Die ihn einfach nicht losließ, ganz gleich, was er auch anstellte.
    Er fluchte innerlich. Das musste aufhören. Und ihm war klar, dass es das niemals würde, solange er nicht ein paar Dinge mit ihr geklärt hatte.
    Kurz entschlossen klappte er sein Laptop zu, nahm sein Handy und seinen Autoschlüssel vom Schreibtisch und verließ das Haus.
    Lena ärgerte sich über sich selbst. Warum war sie enttäuscht über Stephens Verhalten? Er hatte doch von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass er die Gewürzfarm in seinen Besitz bringen wollte.
    Er hatte mit offenen Karten gespielt. Zumindest bis zu dem Moment, als er anfing, unter der Gürtellinie zuzuschlagen. Und sosehr es ihr auch missfiel, dies zuzugeben, sie hatte nicht geglaubt, dass er so weit gehen würde. Schon gar nicht, nachdem er ihr zunächst dabei geholfen hatte, ihren Fehler mit dem schädlichen Pflanzendünger auszubügeln – aus eigennützigen Gründen zwar, aber immerhin.
    Als sie zur Farm zurückkehrte, hatte Aaliyah die Arbeiter bereits über das, was geschehen war, in Kenntnis gesetzt. Entsprechend gedrückt war die Stimmung, als sie nach Einbruch der Dämmerung am Lagerfeuer zusammensaßen.
    Besonders Aaliyah hatte es schwergenommen, dass Stephen auf hinterhältige Tricks zurückgriff. Sie war ihm ebenso auf den Leim gegangen wie Lena selbst. Das musste wohl die Wirkung sein, die er auf Frauen besaß. Er schaffte es, dass sie ihren gesunden Menschenverstand vergaßen.
    Die einzige Person, die die Sache relativ gelassen betrachtete, war Fathiya. „Die männlichen Alistairs haben den Frauen schon immer die Köpfe verdreht. Aber sie haben auch viel Gutes für die Menschen hier auf der Insel getan. Die Alistairs waren vehemente Gegner der Sklaverei und …“
    Sie verstummte, als ein Wagen die Zufahrt zum Haus hochgeschossen kam und direkt vor der Veranda anhielt.
    Lena runzelte die Stirn. Dann erkannte sie das Fahrzeug. „Das kann ja wohl nicht …!“ Sie rappelte sich auf und ging zuerst, lief dann und rannte schließlich auf den Wagen zu, dessen Fahrertür sich gerade öffnete. „Du wagst es tatsächlich, mir noch einmal unter die Augen zu treten?“
    Stephens Miene war unergründlich, als er aus dem Wagen stieg. „Mir ist klar, dass du wütend auf mich bist, aber …“
    „Wütend?“ Lena konnte hören, wie Fadhil mit Engelszungen auf seine aufgebrachte Ehefrau einredete, damit sie Stephen nicht an die Kehle ging. „Du hast ja gar keine Ahnung! Geh! Verschwinde! Wenn ich dich noch einmal auf meinem Grund und Boden erwische, werde ich die Polizei rufen und dich abtransportieren lassen.“
    Stephen packte sie am Arm. „Hör mir zu“, sagte er, und sein Blick ließ sie verstummen. „Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun. Und außerdem bin ich gekommen, um dir einen Vorschlag zu machen. Ich …“
    „Dein Vorschlag interessiert mich nicht!“ Lena riss sich von ihm los. „Wie könnte ich dir, nach allem was geschehen ist, auch nur ein Wort glauben?“
    Seine Augen funkelten. „Es geht mir doch nur darum, eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten zu finden.“ Ihm war anzumerken, dass er nur mühsam die Beherrschung wahrte. „Wenn du mir eine Minute geben würdest, alles zu erklären.“
    „Wozu? Ich könnte es dir ohnehin nicht abkaufen.“ Sie schüttelte den Kopf, selbst erstaunt darüber, wie müde und leer sie sich mit einem Mal fühlte. „Geh, Stephen“, sage sie. „Geh.“
    Sein Gesichtsausdruck wechselte von enttäuscht über frustriert bis hin zu wütend. Sie nahm ihm die Entscheidung ab, indem sie sich auf dem Absatz umdrehte und zu

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