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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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sogar.
    Er hatte ihr geholfen, als sie sich mit dem Kauf schädlicher Düngemittel in eine Sackgasse befördert hatte, und sich für sie eingesetzt, als zu befürchten stand, dass die Behörden die Farm auf unbestimmte Zeit schließen würde. Sie wurde nicht recht schlau aus ihm, denn eigentlich konnte er doch nur davon profitieren, wenn sie in Schwierigkeiten steckte. Je eher sie sich ins Aus manövrierte, desto schneller würde er eine neue Chance bekommen, die Plantage selbst zu kaufen.
    Warum also half er ihr?
    Sie schüttelte den Kopf, um all die unnützen Fragen abzuschütteln, stieg aus dem Wagen und folgte einem ausgetretenen Fußweg, der weiter von der Straße weg und somit zum Strand hinführte.
    Als sie das Paradise Lodge Resort zum ersten Mal erblickte, befand die Flut sich gerade auf ihrem Höchststand. Das Sonnenlicht brach sich auf den Wellen und ließ das türkisblaue Wasser wie ein Meer aus Diamanten und Smaragden glitzern.
    Palmen standen bis dicht an die Wassergrenze heran. Die Häupter geneigt, warfen sie lange Schatten auf den blütenweißen Sandstrand. Es gab Liegen und Sonnenschirme, die jedoch nur von einigen wenigen Resortgästen genutzt wurden. Ein paar Kinder spielten im seichten Wasser oder bauten Sandburgen, einige Urlauber schwammen oder schnorchelten oder ließen sich auf schwimmenden Plattformen, die vermutlich auf Pontons ruhten, von der Sonne bräunen.
    Die Atmosphäre war so entspannt und heiter, so voller Ruhe und Frieden, dass Lena sofort spürte, wie dieser seltsame Zauber auch auf sie wirkte.
    „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, hörte sie plötzlich jemanden fragen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sich ihr jemand genähert hatte. Lena blinzelte energisch, und die Realität hatte sie wieder.
    „Ja“, entgegnete sie, und schenkte der jungen Hotelangestellten, die sie angesprochen hatte, ein freundliches Lächeln. „Ich bin auf der Suche nach Ihrem Chef, Stephen Alistair. Ist er hier?“
    Die Blondine, die marineblaue Shorts und eine hellblaue, kurzärmelige Bluse mit einem angesteckten Namensschild mit der Aufschrift „Wendy“ trug, erwiderte ihr Lächeln. „Mr Alistair ist im Hause – erwartet er Sie?“
    „Nicht direkt“, antwortete Lena wahrheitsgemäß. „Aber wenn Sie so freundlich wären, ihm zu sagen, dass Lena Bluhm ihn gerne sprechen möchte, findet er vielleicht eine Möglichkeit, mir ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit zu schenken.“
    Wendy führte Lena über den Steg zum Haupthaus und bat sie dann, sich ein paar Minuten zu setzen, damit sie Stephen informieren konnte. Lena spürte, wie eine kribbelige Unruhe von ihr Besitz ergriff, während sie wartete. Ein Teil von ihr hoffte, dass sie vielleicht noch einmal um eine Begegnung mit Stephen herumkommen würde. Doch sie glaubte nicht wirklich daran, und außerdem wollte sie diese Sache lieber hinter sich bringen.
    Sie war nicht sonderlich gut darin, sich zu entschuldigen.
    „Lena, was für eine Überraschung!“, erklang eine ihr nur zu bekannte Stimme hinter ihr. Lena fiel auf, dass Stephen offen ließ, ob es sich für ihn um eine angenehme oder eher unangenehme Überraschung handelte.
    Sie atmete tief durch, ehe sie sich zu ihm umwandte. Doch gegen die Wirkung, die dieser Mann auf sie ausübte, konnte sie sich nicht wappnen. Einmal mehr ließ ein einziger Blick in seine graublauen Augen sie einen Moment lang alles um sich herum vergessen.
    Es dauerte ein paar Sekunden, ehe sie sich wieder so weit im Griff hatte, dass sie etwas entgegnen konnte. „Ich würde mich gern mit dir unterhalten“, erklärte sie.
    Ganz kurz glaubte sie ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen zu bemerken. „Ach, wirklich? Wenn ich mich recht erinnere, hast du mich vor knapp achtundvierzig Stunden noch von deinem Grundstück verbannt – ohne mir auch nur die kleinste Chance zu geben, dir alles zu erklären.“
    Offenbar war er nicht bereit, sie einfach so davonkommen zu lassen. Und Lena konnte es ihm nicht einmal verübeln.
    „Ich weiß, ich habe mich dir gegenüber nicht besonders fair verhalten und …“
    Sie verstummte abrupt, als er eine Hand hob und sagte: „Es tut mir leid, aber ich möchte jetzt wirklich los. Wenn du also so dringend mit mir sprechen willst, dann musst du mich schon begleiten.“
    „Begleiten?“, stieß Lena entgeistert hervor. „Wohin denn?“
    Sie erreichten Sansibar Stadt in den frühen Nachmittagsstunden. Stephen stellte seinen Jeep in einer Seitenstraße außerhalb von Stone Town ab. Dann

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