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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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den dringenden Impuls verspürte, davonzulaufen, blieb sie doch wie angewurzelt stehen.
    „Wie schön, dass Sie es einrichten konnten“, begrüßte Aaliyah ihn an ihrer Stelle, da Lena keine Anstalten machte, etwas zu sagen.
    „Um nichts in der Welt hätte ich diese Gelegenheit verpassen wollen“, sagte er, ohne dabei die Augen von Lena zu wenden.
    Diese versuchte verzweifelt, sich die Regeln der Höflichkeit wieder in Erinnerung zu rufen. „Welche Gelegenheit?“, fragte sie mit einer Stimme, die ihr irgendwie fremd vorkam.“
    „Mit dir zu tanzen“, entgegnete er und streckte die Hand nach ihr aus. „Darf ich bitten?“
    Lena schluckte. „Nein“, antwortete sie und schüttelte den Kopf. „Ich tanze nicht.“ Der Richtigkeit halber hätte sie „nicht mehr“ sagen müssen. Sie hatte früher oft und gerne getanzt – mit Andy.
    Doch so leicht ließ Stephen sich nicht entmutigen. „Komm schon“, sagte er mit einem Lächeln, das Lenas Knie weich werden ließ. „Nur ein Tanz.“
    Hilfe suchend wandte sie sich an Aaliyah, doch die nickte. „Gehen Sie ruhig. Amüsieren Sie sich. Diese Party findet immerhin zu Ihren Ehren statt. Es soll ein unvergesslicher Abend für Sie werden.“
    Ohne ihr die Chance zu geben, erneut abzulehnen, griff Stephen nach ihrer Hand und zog Lena mit sich auf die Tanzfläche, die sich ein wenig leerte, als die improvisierte Band ein langsames Stück anspielte.
    Lena schloss kurz die Augen und sammelte sich. Ihr Herz klopfte so heftig, als wolle es zerspringen. Sie hatte Mühe zu atmen, und der Sauerstoffmangel verursachte ihr ein seltsam leichtes Gefühl in ihrem Kopf. Oder lag es daran, dass Stephen sie in seinen Armen hielt?
    Schweigend wiegte er sie im Takt der Musik, und Lena fühlte sich, als würde sie schweben. Ihre Blicke waren miteinander verschmolzen, während die Welt um sie herum in einem Nebel des Vergessens versank, die Gesichter der Menschen am Rand der Tanzfläche nur ein verschwommener, unscharfer Wirbel aus Licht und Farben.
    Sein Arm lag locker an ihrer Taille, der sanfte Druck sandte warme Wellen durch ihren Körper. Seine Wärme, sein Duft hüllten sie ein. Tanzten sie überhaupt noch, oder standen sie einfach nur da und schauten einander an? Lena war nicht einmal sicher, ob die Musik noch spielte. Stephens Nähe drängte alles andere in den Hintergrund, ließ es nichtig und bedeutungslos erscheinen.
    Es war ein herrliches Gefühl, sich einfach fallen lassen zu können. Herrlich und beängstigend zugleich.
    Und dann erregte auf einmal eine Bewegung außerhalb der Zeitblase, in der Stephen und sie sich befanden, ihre Aufmerksamkeit.
    Lena blinzelte – und erstarrte, als sie inmitten der Partygäste ein bekanntes Gesicht erblickte, umrahmt von glattem, blondem Haar. Leuchtend blaue Augen und weiche Lippen, die oft und häufig gelächelt hatten.
    Dieses Mal lächelten sie nicht.
    Andy!
    Sie machte sich so abrupt von Stephen los, dass sie beinahe stolperte. Hektisch blickte sie sich um, doch Andys Gesicht war in der Menge verschwunden – wenn es überhaupt jemals da gewesen war. Was natürlich absolut unmöglich war. Immerhin war sie dabei gewesen, als die Ärzte die lebenserhaltenden Maschinen abstellten, die Blut durch einen Körper pumpten, der nurmehr eine seelenlose Hülle war.
    Übelkeit stieg in ihr hoch.
    „Lena, was ist los? Ist alles in Ordnung?“
    Als Stephen sie am Arm berührte, war es, als hätte sie ein elektrischer Schlag getroffen. Eine Sekunde lang starrte sie ihn fassungslos an.
    Dann wirbelte sie herum und lief davon.
    Als Stephen sich zwei Stunden später auf dem Heimweg befand, konnte er an nichts anderes denken als an Lena. Er wusste nicht, was geschehen war. In einem Moment hatte sie noch in seinen Armen gelegen, im nächsten hatte sie ihn von sich gestoßen und war davongestürzt. Hätte Aaliyah ihn nicht zurückgehalten, wäre er ihr nachgelaufen.
    „Lassen Sie ihr Zeit“, hatte sie gesagt und ihm ein freundliches Lächeln geschenkt. Es war noch immer ein bisschen ungewohnt, dass sie ihn nun nicht mehr mit wütenden Blicken bedachte. „Sie hat einiges durchgemacht in den letzten Monaten.“
    Zähneknirschend musste Stephen ihr recht geben. Dummerweise war Zeit genau das, was er nicht hatte. Und das machte der Anruf, der gerade eben über die Freisprechanlage seines Autos einging, erneut deutlich.
    „Und, was haben Sie heute Abend erreichen können?“, fragte Collin McFarlane ohne lange Vorrede. „Nichts vermutlich“, seufzte er

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