Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
Natur und in sich selbst immer mehr genießen. Natürlich kann man auch mit anderen schweigend laufen oder walken und mit der Aufmerksamkeit bei sich bleiben. Vielen Menschen fällt das aber nicht so leicht.
Meines Erachtens sind Laufen und Walken unter allen Bewegungsmöglichkeiten diejenigen, die am leichtesten zu praktizieren sind. Sie brauchen bis auf ein paar gute Schuhe kaum eine aufwändige Ausrüstung, und insbesondere für Menschen mit geringen Zeitreserven bieten sie den Vorteil, dass man mit wenig Aufwand (schon dreißig Minuten genügen) viel erreichen kann. Und da man in der Regel von Zuhause loslaufen oder loswalken kann, spart man sich auch Anfahrts- und Vorbereitungszeiten.
Doch letztlich müssen Sie selbst entscheiden, was für Sie und Ihre Seele, für Ihr körperliches und inneres Wohlbefinden das Beste ist.
Bewegung: Festhalten und mitnehmen möchte ich
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GENIESSEN
Augenblicke des Glücks, des Genusses, der Vollkommenheit, diejenigen, in denen alles andere zur Nebensache wird, geben uns die Kraft für die Zeiten, in denen die Nebensachen überwiegen.
Christian Friedrich Hebbel
Der Mensch ist von Natur aus darauf programmiert zu genießen. Unser ganzer Körper ist auf Genuss eingerichtet. Unser innerer Autopilot sucht ständig nach Möglichkeiten, Schmerz zu vermeiden und Lust zu empfinden. Ja, nach der griechischen Philosophie der Hedonisten ist sogar das ganze menschliche Handeln vom Streben nach Lust bestimmt. Und jede Lust wirkt physisch wie auch psychisch. Genuss, nicht nur beim Essen, »hält Leib und Seele zusammen«. Unsere Seele lacht, wenn wir mit allen Sinnen und von ganzem Herzen etwas genießen. Genuss ist eine der angenehmsten und freudigsten Arten, innerlich aufzutanken. Doch
warum
eigentlich, was geschieht dabei in uns, und
wie
geht das wirklich intensive Genießen?
Vom Segen des Geniessens
Genießen ist eines der grundlegenden Mittel für die Förderung unserer seelischen und körperlichen Gesundheit. Je intensiver und vielfältiger die Sinneseindrücke sind, die die Lustareale in unserem Gehirn erreichen, umso größer ist die Ausschüttung an
stimmungsfördernden Hormonen
im Körper. Egal, was Sie genießen: Biochemisch sind die Wirkungen aller Genüsse gleich:
Schon in der Phase vor dem eigentlichen Genuss, der Phase des Begehrens und der Vorfreude, erzeugt das Vorderhirn das Lustmolekül
Dopamin
, das uns unterstützt und anhält, die Quelle des Genusses zu erreichen.
Alles, was Ihnen gut tut, was Sie genießen und was Ihnen Spaß und Freude bereitet, erzeugt eine Menge
Endorphine und Enkephaline
. Das sind natürliche körpereigene Glückshormone, die schon im Kapitel Bewegung (S. 90) dargestellt wurden.
Je mehr Sinne an einem Genuss beteiligt sind, umso mehr steigt auch der Spiegel des Wohlfühlhormons
Serotonin
im Gehirn, das Stimmungstiefs vertreibt und für gute Laune sorgt.
Außerdem hilft uns bewusstes Genießen, im Augenblick zu verweilen und in die Gegenwart »einzutauchen«. Sie erinnern sich:
Die Seele lebt im Jetzt.
Bewusster Genuss holt uns
ins Jetzt!
Es ist sehr schwer, etwas intensiv mit allen Sinnen auszukosten und gleichzeitig über vergangene oder zukünftige Probleme zu grübeln. Daher kann bewusst empfundene Lust zu einer inneren Kraftquelle werden, die unsere seelische Energie und Lebensfreude mehrt. Vorausgesetzt allerdings, es gelingt uns, intensiv zu genießen.
Auch Geniessen will gekonnt sein
Doch wie so vieles andere ist auch der wahre Genuss nicht so einfach zu erreichen. Viele Menschen können es gar nicht mehr. Anhedonie, die Unfähigkeit, das Leben zu genießen und Freude zu empfinden, ist heute sogar eines der auffälligsten Symptome in der Psychiatrie, vor allem bei den gut gestellten und materiell wohlversorgten Menschen. Wer darunter leidet, hat das Genießen entweder mit fortschreitendem Wohlstand und Überfluss verlernt, oder aberer hat es schon als Kind nicht gelernt. Genuss geht zwar mit Lust einher, aber nicht jede Lust ist genießerisch. Nicht umsonst gibt es mittlerweile in Deutschland eigene
Genusstrainings,
bei denen Menschen in Gruppen- oder auch Einzelsitzungen lernen, wieder Spaß am »komplexen Verhaltensmuster Genießen« zu finden, wie der Ernährungspsychologe Iwer Diedrichsen es nennt.
Grundsätzlich sind fünf Faktoren dafür entscheidend, ob wir etwas intensiv genießen.
Lassen Sie sich Zeit
Wer genießen will, braucht
Zeit
. Das folgt schon aus den
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