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Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren

Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren

Titel: Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco von Münchhausen
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sind viele Dankesäußerungen eher antrainierte Höflichkeitsrituale als Kundgebungen eines wirklich vorhandenen Dankbarkeitsgefühls.
    Dankbarkeit ist eine Ressource, die wir im Laufe des Lebens erst entwickeln müssen. Zunächst scheint es dagegen in uns eine Art
Automatismus der Unzufriedenheit
zu geben, der zwar in vielen Situationen für unser Überleben unverzichtbar ist, der allerdings das Gefühl der Dankbarkeit erschwert. Dieser lässt sich in fünf Schritten darstellen:
     
    1. Das Fehlerscreening.
Einer Versuchsgruppe wurde ein Blatt mit zehn einfachen Rechnungen vorgelegt. Da stand beispielsweise: 12+ 7 = 19; 26 – 4 = 22; 5 + 8 = 13 auch: 37 – 5 = 33, also sofort erkennbar unrichtig. Die Frage an die Teilnehmer lautete: »Fällt Ihnen an diesem Blatt etwas auf?« – und alle, ausnahmslos alle antworteten spontan: »Da ist eine Rechnung falsch!«. Keiner sagte: »Da sind neun Rechnungen richtig«.
    Als ich von diesem Versuch zum ersten Mal hörte, musste ich betroffen erkennen: »Das ist eine Haltung, mit der ich ganz oft durchs Leben gehe!« Ich wache morgens auf, und das erste, worauf sich meine Gedanken automatisch richten, ist irgendein ungelöstes Problem vom Vortag – während ich völlig vergesse, dass ich gesund bin, eine gesunde Familie habe, einen Beruf, der mir Freude macht, Freunde, genug zu essen, ein Haus in einem Wohlstandsland ohne Krieg oder Diktatur und so weiter. Dies muss ich mir tatsächlich immer wieder erst aktiv bewusst machen, sonst richtet sich der Fokus meiner Aufmerksamkeit fast nur noch auf die Dinge, die nicht stimmen.
    Ist dies eine Fehlfunktion unseres Gehirns? Keineswegs! Dieses automatische Fehlerscreening garantiert unser Überleben. Auf jedes Gefahrensignal reagieren wir schneller und stärker als auf erfreuliche Dinge – nur so können wir uns sofort in Sicherheit bringen. Hätte sich der Neandertaler in der Wildnis in erster Linie an der schönen Landschaft, den Blumen und dem Vogelgezwitscher erfreut, wäre er möglicherweise vom Bären gefressen worden, der hinter einem Baum seiner Aufmerksamkeit entgangen war. Nur leider hat dieser Mechanismus auf unser Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit keinen positiven Einfluss! Denn jede noch so kleine Unstimmigkeit kann wie ein Magnet unsere Aufmerksamkeit in Beschlag nehmen und uns die Vielzahl der gleichzeitig stimmigen Faktoren in unserem Leben vergessen lassen.
     
    2. Der verhängnisvolle Gewöhnungseffekt.
Seit seinem sechzehnten Lebensjahr hatte Michael F. von einem Porsche geträumt. Zehn Jahre später hatte er endlich die finanziellen Mittel, sich seinen großen Wunsch zu erfüllen. Überglücklich und stolz stieg er jeden Morgen in sein neues Prachtstück und hatte in den ersten Monaten durchaus das Gefühl, sein Leben habe erheblich an Qualität gewonnen. Doch unmerklich und langsam gewöhnte er sich daran – wie auch schon an seine Penthauswohnung, seine Designer-Anzüge, seine HiFi-Anlage und die vielen Besuche in erstklassigen Restaurants. Nach zwei Jahren war von dem besonderen Glücksgefühl der Anfangsphase wenig übrig. Dies ist ein Prozess, der auch auf viele andere kostbare Dinge in unserem Leben zutrifft: Wer schaut seinen Lebenspartner nach fünf oder zehn Jahren Zusammenleben noch genauso an, wie in der Zeit der ersten Verliebtheit? Vor einiger Zeit besuchte ich einen Geschäftspartner, der in einem Haus direkt am Chiemsee wohnt. Als ich auf die Terrasse trat und eine Bemerkung zu dem atemberaubenden Panorama machte, erwiderte er: »Ach ja, der See! Schön, nicht? Aber wissen Sie, ich hab mich schon so daran gewöhnt, manchmal seh ich ihn gar nicht mehr.«
    Erschreckend? Vielleicht. Aber an sich ganz normal. Es ist ein natürlicher Mechanismus, wiederholt vorkommende Reize mit der Zeit auszublenden und unsere Aufmerksamkeit auf neue Ziele zu richten. Bei negativen Reizen mag das sogar hilfreich sein. Nur bei den positiven Dingen im Leben ist es verhängnisvoll. Die große Gefahr ist, all die Reichtümer im Leben mit der Zeit für selbstverständlich zuhalten, abzustumpfen, übersättigt zu werden. Dies sind die Qualitätskiller Nummer eins für unser Seelenbefinden! Der Psychologe Abraham Maslow bezeichnete die »Gewöhnungen an unsere Segnungen« als eine wesentliche Ursache »menschlichen Übels, menschlicher Tragödie und menschlichen Leidens«.
     
    3. Das Wunschscreening.
Zum Gewöhnungseffekt gesellt sich allerdings noch ein anderer Automatismus unserer Psyche. Statt mit dem

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