Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
noch aktiv, aber wenn Sie es schaffen, ihn einfach nur zu beobachten, ohne sich deswegen auch nur im geringsten zu verurteilen (sonst schütten Sie nur noch Öl ins Feuer), dann gewinnen Sie innerlich schon Distanz, bekommen wieder Handlungsspielraum und können den Unzufriedenheits-Automatismen noch etwas entgegensetzen, indem Sie ...
... sich zweitens die Dinge bewusst machen, die in Ihrem Leben in Ordnung sind, für die Sie dankbar sein können.
Danken
ist in vielen Situationen ein psychologischer Fahrstuhl aus dem Keller. Und vorbeugend kann bewusste Dankbarkeit verhindern, dass Sie überhaupt in den Keller der Unzufriedenheit sausen. Schalte ich meinen inneren Fokus von »Was läuft falsch, was fehlt?« um auf »Was läuft richtig, was ist gut?«, kann ich die Balance zwischen Anspruchs- und Wunschdenken einerseits und Zufriedenheitund Dankbarkeit andererseits wiederherstellen. So wirkt Dankbarkeit als eine der wichtigsten Ressourcen für unser seelisches Gleichgewicht.
Vom Sinn und der Wirkung des Dankens
Danken hat eine unmittelbare Wirkung auf die Seele und unsere psychische Verfassung. Zu dieser Erkenntnis, die bislang eher in Religion und Philosophie vertreten wurde, gelangte in letzter Zeit auch die psychologische Wissenschaft. In verschiedensten Versuchen und Studien erkundeten und bestätigten Psychologen die seelisch stärkende und stabilisierende Funktion der Dankbarkeit:
Danken erweitert unsere Sicht der Wirklichkeit.
Wenn ich mir bewusst mache, wie viele positive Aspekte und Dinge es in meinem Leben gibt, ersetze ich gewissermaßen mein inneres Teleobjektiv, das nur auf die Defizite im Leben gerichtet ist, durch ein Weitwinkelobjektiv, mit dem ich auch all das wahrnehme, was in Ordnung ist. Auf diese Weise verhindert Danken auch, dass ich nur noch um mich selber und meine Probleme kreise.
Wenn ich an etwas denke, wofür ich dankbar sein kann, entsteht automatisch vor meinem inneren Auge das Bild davon.
Dieses positive Bild, beispielsweise von einem geliebten Menschen, einem bevorstehenden schönen Ereignis oder einem erreichten Erfolg, bewirkt ebenso automatisch ein positives
Gefühl
in mir, verbunden mit einer entsprechend großen oder kleinen Endorphinausschüttung im Gehirn, je nachdem wie stark die Freude ist, die in mir dabei aufkommt.
Schließlich wirkt auch hier der Mechanismus der Selbstverstärkung.
Je mehr Dinge mir bewusst werden, für die ich dankbar sein kann, desto heller wird die Brille, mit der ich ins Leben schaue, und desto mehr Sachen fallen mir auf, die positiv sind. So kommt auch der Psychologe Robert A. Emmons aufgrund seiner Forschungen zu dem Ergebnis: »Je dankbarer wir sind, desto mehr Anlass zur Dankbarkeit haben wir.«
In einem Versuch hatten Emmons und sein Kollege Charles M. Shelton mehrere Studenten zehn Wochen lang Tagebuch über ihr körperliches und emotionales Befinden führen lassen. Einige von ihnen wurden aufgefordert, sich am Ende jeder Woche fünf Dinge zu notieren, für die sie in der vorhergehenden Woche dankbar waren. Von den Versuchsleitern wurde festgestellt, dass genau diese mit ihrem Leben insgesamt zufriedener waren und zuversichtlicher an die kommende Woche dachten als die Vergleichsstudenten. Sie hatten auch weniger körperliche Beschwerden als die anderen.
Emmons stellte außerdem noch folgende weitere positive Wirkungen der Dankbarkeit fest:
Dankbare Menschen sind
weniger anfällig für Depressionen
und können mit Stresssituationen besser umgehen.
Sie können
negative Ereignisse
und Schicksalsschläge
besser verarbeiten
.
Die Versuchspersonen, die sich regelmäßig notierten, wofür sie dankbar waren,
realisierten
im Laufe von zwei Monaten
mehr Lebensziele
, als diejenigen, die das nicht machten.
Dankbare Menschen verhalten sich
sozialer
und engagieren sichhäufiger im sozialen Bereich durch Geldspenden oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
Meistens sind ihnen
Status, Besitz und materielle Güter weniger wichtig,
und sie sind seltener anfällig für Neidgefühle.
Insgesamt berichten dankbare Menschen über ein
größeres psychisches Wohlbefinden,
und ihre subjektiv empfundene Lebensqualität ist um einiges höher als bei Menschen, die selten Dankbarkeitsgefühle entwickeln.
Wie Danken Tag für Tag Ihre Seele stabilisieren kann
Soweit zum theoretischen Hintergrund! Doch wie kann man diese Ressource der Dankbarkeit praktisch nutzen? Leider scheinen wir einen entsprechenden Automatismus nicht zu
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