Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
haben, sodass Dankbarkeitsgefühle nicht von selbst entstehen. Dankbarkeit ist also keine passive Haltung, sondern etwas höchst Aktives, das ein Mensch durch Aufmerksamkeit und Bewusstmachen herbeiführen muss.
Religiösen Menschen fällt es in der Regel leichter, dankbar zu sein, da sie das Danken, meist als Gebete, ritualisiert und somit schon seit der Kindheit als regelmäßige Praxis in ihren Alltag integriert haben. Doch auch als nichtreligiöser Mensch kann man
Dankbarkeitsrituale
in seinem Leben neu schaffen. Von Bedeutung ist dabei wirklich die Ritualisierung, also die
regelmäßige Wiederholung, möglichst zur gleichen Zeit und in der gleichen Weise
. Dadurch schaffen Sie letztlich eine Art »Dankbarkeitsautomatismus«. Wichtig ist allerdings, dass Sie es dennoch
bewusst
machen und nicht nur routinemäßig absolvieren. Sonst erfüllen Sie zwar formal Ihr Dankbarkeitsritual, versäumen aber die entsprechenden Gefühle der Dankbarkeit.
An wen Sie Ihren Dank richten
ist dagegen für die Wirkung
weniger wichtig
. Ein religiöser Mensch wird in aller Regel Gott danken, ein konfessionell ungebundener Mensch kann entweder dem Universum oder dem Leben an sich danken oder er formuliert seinen Dank ohne einen Adressaten einfach mit den Worten: »Ich danke für ...« – Hier nun einige bewährte praktische Möglichkeiten:
Die grosse Dankbarkeitsliste
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier, Ihr Tagebuch oder auch Ihr Notebook und eine halbe Stunde Zeit, und
notieren Sie alles, wofür Sie in Ihrem Leben dankbar sein können
! Alles, was in Ordnung ist, was positiv ist, worüber Sie sich freuen können. Gehen Sie die verschiedenen Bereiche in Ihrem Leben durch: Ihre Gesundheit, Ihren Beruf, Erfolge, Eigenschaften und Fähigkeiten, die Sie haben, Wohlstand, Familie und Freunde, Ihre Vergangenheit, Gefahren, vor denen Sie bewahrt wurden, materielle und immaterielle Dinge, das Land, in dem Sie leben, bevorstehende Ereignisse ... und vieles mehr. Vielleicht werden Sie erstaunt sein, was Ihnen dazu noch alles einfällt. Und achten Sie bitte auch darauf, welches Gefühl Sie beim Aufschreiben haben, vor allem aber, wenn Sie am Ende Ihre Liste anschauen!
Am besten machen Sie Ihren Dankbarkeits-Check gleich
oder, wenn es jetzt zeitlich wirklich nicht geht, so
notieren Sie
in Ihrem Zeitplaner,
wann Sie es machen wollen,
und reservieren Sie die entsprechende halbe Stunde.
Wiederholen Sie diesen Dankbarkeits-Check regelmäßig –
einmal im Monat, einmal im Quartal oder wenigstens einmal jährlich, vielleicht zum Jahreswechsel. Der Return on Investment für Ihr Wohlgefühl und Ihre Lebenszufriedenheit dürfte den Zeiteinsatz rechtfertigen. Übrigens können Sie dies auch in Wartezeiten amFlughafen, im Flieger oder in der Bahn notieren. Vielen Menschen hilft es, sich ihre
Dankbarkeitsliste aufzuhängen
, um sich diese Umstände immer wieder bewusst zu machen. Andernfalls empfiehlt es sich, sie immer wieder hervorzuholen und durchzulesen, wenn Sie mal nicht »gut drauf« oder unzufrieden mit sich oder Ihrem Leben sind. Es kann manchmal mehr bewirken als Psychopharmaka und ist garantiert kein »Placebo forte«!
Das Zehn-Finger-Ritual
Eine Praxis begleitet und bereichert mich seit Jahren: Jeden Morgen zähle ich an meinen Fingern zehn Dinge auf, für die ich an diesem Tagesbeginn dankbar bin. Das mögen grundsätzliche Dinge sein, die nahezu täglich bei meiner Aufzählung wiederkehren – wie meine Familie, die mich erfüllende Arbeit oder meine Gesundheit – genauso wie bevorstehende Ereignisse, das schöne Wetter oder der gute Schlaf der vergangenen Nacht.
Wann Sie ein solches Zehn-Finger-Ritual praktizieren, bleibt Ihnen überlassen: gleich nach dem Aufwachen, oder beim Morgenlauf, unter der Dusche oder vielleicht auch erst auf dem Weg zur Arbeit. Optimalerweise machen Sie es aber immer zum gleichen Zeitpunkt.
Die Abendinventur
Notieren Sie sich jeden Abend mindestens sieben Ereignisse, für die Sie an diesem Tag dankbar sein konnten. Für gläubige Menschen ist diese Praxis häufig schon ins Abendgebet integriert. Neben allen Problemen, die Ihnen vielleicht noch durch den Kopf schwirren, können Sie so auch noch mal das Positive der letzten vierzehn bis sechzehn Stunden wachrufen. Und erfahrungsgemäß werden Sie auch mit einem besseren Gefühl einschlafen.
Selbst bei depressiven Menschen kann eine solche Positivinventur eine erstaunliche Stimmungsverbesserung bewirken. Der italienische Psychiater
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