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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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wissenschaftliche Einstellung zum Leben war nicht die allerbeste Voraussetzung für das Dasein als Mutter. Er hatte den Verdacht, dass sie sich ständig mit Selbstvorwürfen quälte, weil sie ihre Kinder im Stich gelassen hatte und auch jetzt nicht für sie da war. Er lächelte Frankie melancholisch an. In den Monaten, die sie inzwischen zusammen waren, waren sie zu der Erkenntnis gelangt, dass sie einander brauchten. Frankie brauchte Peter, um ihre Härte zu mildern und zu lindern, und Peter, der Träumer, brauchte Frankie, um im Leben wieder auf die Spur zu kommen. Seit seine Ehe zerbrochen war, war er orientierungslos dahingetrieben. Inzwischen war er so glücklich wie nie zuvor.
    Frankie sah zu ihm auf und registrierte die Bewunderung in seinem Blick. Sie lächelte ihn an und begann sich ein wenig zu entspannen. »Entschuldige, Peter. Es ist bloß, weil Trudy alles nachgeworfen bekommt, während sich meine Jungs immer abmühen mussten und von Harry kaum genug zum Überleben bekamen. Dann kommt sie angeschneit, und der Luxus kehrt ein. Wieso kann sie sich solche Extravaganzen leisten? Mich ließ Harry nicht einmal die Küche streichen, selbst wenn ich es von meinem eigenen Geld bezahlen wollte! Jahrelang habe ich dafür gekämpft, den Wintergarten
anbauen zu lassen, damit etwas Licht ins Haus kommt. Ich weiß, dass ich nicht die beste Hausfrau bin, aber oft denke ich, dass wir vielleicht noch verheiratet wären, wenn er mir nur öfter freie Hand im Haus gelassen hätte. Das Haus war so dunkel und deprimierend. Kein Wunder, dass Harrys Mutter so früh gestorben ist! Wahrscheinlich an Vitamin-D-Mangel. Wenn er mir bloß das Gefühl gegeben hätte, dass das Haus auch mir gehört.«
    Peter sah sie zweifelnd an. Er wusste, dass sie für ihre Arbeit lebte, und das bedeutete, dass ihre Ehe von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, Haus hin oder her.
    Frankie ahnte, was Peter dachte.
    »Tut mir leid, du hast recht. Ich glaube, ich bin einfach nur neidisch.«
    »Verständlicherweise.« Sie verstummten. Peter arbeitete wieder in der Küche, und Frankie las weiter.
    Wenige Sekunden später stöhnte sie auf.
    »Was ist denn?«, fragte Peter, der eben in den winzigen Kühlschrank gespäht hatte und sich jetzt steif wieder aufrichtete.
    »Tom hat seine Sachen in die Unterkunft für die Schafscherer gebracht, damit Trudy in Ruhe renovieren kann und er nicht das Gefühl bekommt, ihr im Weg zu sein.«
    Peter rümpfte die Nase.
    »Diese Unterkünfte sind ein Rattenloch!«, sagte Frankie. »Der arme Tom.«
    »Vielleicht handelt es sich nur um ein kurzfristiges Arrangement, bis die Renovierung vorüber ist«, versuchte der mehlbedeckte Peter zu trösten.
    »Ja. Ja, das nehme ich an, aber ich mache mir solche Sorgen um Tom. Aus dem eigenen Haus geworfen.«
    »Er ist erwachsen, Frankie. Bestimmt war es seine Entscheidung. Er muss wissen, was er tut.«
    »Es ist alles so, so … schwierig. Es will mir nicht in den
Kopf, wie in aller Welt Trudy es ertragen kann, in demselben Haus zu leben wie ihr Schwiegervater. Mich trieb es damals als Frischverheiratete in den Wahnsinn, dass ich das Haus mit Harrys Dad teilen musste, und lass dir gesagt sein«, Frankie schwenkte ihr Glas in Peters Richtung, »Harrys Vater war … weicher als er. Umsichtiger.«
    »Es ist ein großes Haus.«
    »Peter«, sagte Frankie fest und fixierte ihn über den Rand ihres Glases hinweg, »darum geht es nicht.«
    »Jetzt komm schon, Frankie, du hast dir vorgenommen, dich da nicht mehr so hineinzusteigern.«
    »Ja. Ja, ich weiß, aber es geht … es geht mir um Tom. Bestimmt fühlt er sich schrecklich allein. Ich wünschte, ich könnte ihn öfter anrufen, aber er ist nie da, immer habe ich Trudy oder Harry am Apparat, und Harry spricht keinen Ton mit mir, während Trudy den Mund nicht mehr zubekommt. « Frankie seufzte und las weiter in Toms Brief, während Peter den mehligen Klumpen in der großen Emailschüssel durchknetete und zwischendurch kurze Schlucke aus seinem mehlfleckigen Weinglas nahm.
    »Jetzt schreibt er, dass der Fluss Hochwasser führt und sie ein paar Rinder auf den Flussweiden verloren haben. Den Hunden geht’s gut, und die Pferde sind fett.«
    Sie verstummte und ließ die Augen weiter über Toms Brief wandern.
    »Ha! Typisch!«
    »Was?« Peter strich mit den Handflächen auf dem Teig hin und her.
    »Er schreibt, dass sein Vater trotzdem nichts von Toms Vorschlag hält, eine zentrale Beregnungsanlage anzuschaffen und oben in den Hügeln einen Damm

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