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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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zu setzen. Verflucht typisch«, fuhr Frankie fort. »Er hat einen Brief von Rebecca bekommen. Sie hat den Novizenpreis bei einem Hunde-Trial gewonnen und bei der Wollausstellung ein blaues Siegerband
für einen Widder aus Blue Plains ergattert.« Sie sah Peter an und erläuterte: »Das ist in diesen Kreisen eine große Sache.«
    Peter schielte unter den Deckel eines dampfenden Topfes. »Offenbar macht sie sich gut in ihrem neuen Job.«
    »Ja. Ich glaube, abgesehen davon, dass er ihr Spaß macht, hilft er ihr, etwas gesetzter zu werden und mehr Verantwortung zu übernehmen. Sie muss diese Geschichte mit ihrer Selbstdisziplin in den Griff bekommen, wenn sie auf die Uni geht.«
    »Sie wird das schon machen«, tröstete Peter sie. »Mach dir nicht so viele Sorgen um sie. Sie wird zurechtkommen.«
    »Das hoffe ich«, sagte Frankie zu Peter. »Das hoffe ich«, wiederholte sie leise für sich, dann verstummten beide, sodass nur noch das Klappern des Topfdeckels zu hören war, untermalt von Neil Diamonds Schmachten, das leise aus der Stereoanlage triefte.
    »Ach Henbury, du Ferkel!«, erklärte Peter unvermittelt. »Er hat schon wieder gepupst.«
    Frankie war es nicht gewohnt, dass ein Mann »pupsen« sagte, wenn gefurzt wurde, aber sie legte lächelnd Toms Brief beiseite und nippte an ihrem Wein. Seit Peter jeden Abend vorbeikam, um die Wohnung mit seiner Güte und seinen konfusen Kochkünsten zu erwärmen, war es hier längst nicht mehr so kalt wie früher. Sie hatte sich daran gewöhnt, dass er sie aus der Küche warf und den Herd in Beschlag nahm, um kulinarische Köstlichkeiten zu zaubern. Sie war es nicht gewöhnt, dass jemand zärtlich ihre Füße massierte oder ihr das Haar aus den Augen strich. Sie sog seine Einfühlsamkeit, seine Freundlichkeit auf wie ein Schwamm. Anfangs hatte sie sich dabei rau und hart gefühlt. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie zu viele Jahre als Tierärztin im Overall durch Schafskot gestapft war. Zu viele Jahre, in denen sie alles Sanfte in sich unterdrückt hatte, damit sie sich in Harrys
Schatten und dem der Berge um Waters Meeting behaupten konnte. Die angenehme Stadtlandschaft hatte es ihr erlaubt, weicher zu werden und zu vergessen, wie schwer ihr Leben gewesen war. Bevor sie Peter kennengelernt hatte, hatte sie in manchen Nächten gemeint, Harrys grobschlächtige Männlichkeit zu vermissen, aber seit sie in Peters weicher Wärme zerschmolzen war, wusste sie, dass es falsch war, sich nach der Vergangenheit zu verzehren. Sie hatte das Gefühl, dass die alten Wunden allmählich verheilten, dass sie nach all den vergeudeten Jahren langsam wieder sie selbst wurde. Sie spürte, wie ihre Liebe zu Peter zu fließen begann. Dennoch träumte sie nachts immer noch vom Fluss. Vom Fluss und von ihrer Tochter. Nicht einmal Peters Umarmung konnte die Gewissensqualen und die Ängste lindern, von denen sie gepeinigt wurde, weil sie ihre Kinder zurückgelassen hatte.

Kapitel 14
    Rebecca stellte eine weitere Trophäe auf dem staubigen Fenstersims in ihrem Zimmer ab und schnippte eine tote Fliege weg.
    »Nicht noch eine!« Dave stand in seinen mit Eisbären bedruckten Bundaberg-Rum-Boxershorts in der Tür.
    »Moss. Sie hat einen Novizen-Trial gewonnen.«
    »Wie hat sich Stubby gemacht?«
    »Sie war überall und nirgends – für Trials ist sie nicht zu gebrauchen. Dags ist immer noch mein Held – wir haben uns für die offene Meisterschaft qualifiziert. Er ist ein echter Angeber.«
    »Kommt ganz nach seinem Frauchen«, sagte Dave.
    Rebecca zeigte ihm den Stinkefinger. Dave reagierte, indem er die Zunge zwischen Zähne und Unterlippe schob und sie mit riesigen Augen anstarrte. Sie schleuderte einen Flipflop nach ihm. Er duckte sich darunter weg und rannte über den Flur in die Küche. Sie zog einen Umschlag aus ihrer Hosentasche und entnahm ihm drei knisternde 20-Dollar-Scheine. Dann zog sie die große Trinkschokoladen-Dose unter dem Bett hervor und steckte die Scheine hinein. Der Stapel bunter Geldscheine war sichtbar gewachsen. Das waren ihre Ersparnisse fürs College. Das meiste Geld hatte sie mit dem Welpenverkauf gemacht, aber seit ihren Erfolgen auf den Trials verdiente sie auch gutes Geld, indem sie Dags zum Decken weggab. Sie war erleichtert gewesen, als Moss endlich läufig wurde. Sie hatte so viele Bestellungen für weitere Welpen, dass sie mit der Lieferung nicht mehr nachkam. Letzte Woche hatte sie Moss von Dags decken lassen und hoffte jetzt, dass sie bald mit einem großen Wurf

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