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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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strahlten eine Selbstsüchtigkeit und eine Bosheit, wie er sie noch nie erlebt hatte. Er beugte sich quer über den Tisch zu ihr hinüber und erklärte mit zusammengebissenen Zähnen:

    »Falls du dieses Haus bekommst, Trudy. Falls du diese Farm bekommst, dann nur über meine Leiche.«
    Sie hielt seinem Blick ungerührt stand. »Schön.« Sie beugte sich ebenfalls vor. »Wenn du es so haben willst.«
    Genau in diesem Augenblick hörten sie, wie Michael zur Hintertür hereinkam und sich die Stiefel von den Füßen trat.
    »Ich bin wieder da. Stellt den Wasserkessel auf!«
    Trudys Augen wurden, ohne dass sie sich von Harry abgewandt hatten, wieder weich und füllten sich mit Tränen. Sie ließ ihren Körper auf den Stuhl sinken und begann, den Kopf in die Arme gelegt, zu schluchzen, bis die Tränen auf die Plastikhülle der neuen Blumenvorhänge tropften.
    »Wie kannst du es wagen, mich aus meinem eigenen Haus jagen und in eine Holzhütte stecken zu wollen? Undankbare Schlampe.«
    Harry fegte den Teekessel und seine Tasse vom Tisch. Während beides mit lautem Klirren zu Boden fiel, stürmte er aus der Tür, wo seine Schulter schmerzhaft gegen die Michaels rammte.

Kapitel 16
    Die Metalldüse der Drenchpistole schlug gegen Rebeccas Zähne, und ein scharfer Strahl brannte sich tief in ihren Schlund. Sie schluckte schnell, den Blick auf das überladene Wappen des Landwirtschaftscolleges gerichtet. Es war mit festen gelben Stichen auf das Rugbyoberteil des vor ihr stehenden Riesen gestickt. Sie wollte ihm auf keinen Fall ins Gesicht sehen. Er packte ihr Gesicht noch einmal und verpasste ihr nur zum Spaß eine zweite Dosis. Den Kopf zurückgelegt, die Augen fest geschlossen schluckte sie die widerliche Flüssigkeit und spürte, wie sie brennend in ihren Magen rann. Dann sah sie hinüber zu einer anderen Studentin im ersten Semester, die ihr zuflüsterte: »Ich hab gehört, dass es Abführmittel in Essig ist!«
    »Scheiße«, sagte Rebecca.
    »Das trifft es auf den Punkt.« Das dunkelhaarige Mädchen brachte es fertig, ihr ein unsicheres Lächeln zu schenken.
    Sie standen in zwei engen Reihen, immer ein Junge und ein Mädchen, auf dem Studentenparkplatz, während um sie herum Motoren aufheulten und Rinderpeitschen knallten. Eine Gruppe von Jungs aus dem zweiten Studienjahr, offenbar die größten und muskulösesten aus dem Rugbyteam, banden die Beine der Erstsemester mit Hanfschnüren zusammen.
    Während der gesamten Orientierungswoche für die neuen Studenten war auf dem Campus darüber getuschelt worden, dass die Studenten aus dem zweiten und dritten Jahr auf eine hemmungslose Initiationszeremonie hinarbeiteten. Immer wieder waren Gerüchte herumgeschwirrt, was mit ihnen passieren würde. Wenn man die vergangenen Jahre zugrunde
legte, konnte es ziemlich wild werden. Heute war der Tag, an dem Rebecca und ihre Mitstudenten Gewissheit bekommen würden.
    Als an diesem Morgen vor ihren Fenstern Hupen getrötet, Männer gebrüllt und Ochsenziemer geknallt hatten, hatte Bec gespürt, wie eine Welle von ängstlicher Vorfreude durch die Erstsemester lief. Die Studenten, die einander und das College nicht kannten, schwebten in einem Zustand zwischen Spannung und Angst, während immer wildere Geschichten aus den vergangenen Jahren die Runde machten.
    »Jetzt weiß ich, wie sich Kühe fühlen, die zum Schlachthaus getrieben werden«, sagte Rebecca zu dem großen Jungen neben ihr.
    »Wahrscheinlich kommt als Nächstes irgendein Trinkspiel … du weißt schon, so was wie Staffelsaufen.« Er versuchte ihr und sich selbst Mut zu machen, dass die Zeremonie spaßig würde.
    Ein Student mit energischem Kinn und einer durchgehenden Augenbraue schubste Bec neben den Mann, mit dem sie sich gerade unterhalten hatte. Dann bückte er sich und band ihre Beine mit einer orangefarbenen Schnur zusammen.
    Sie sah auf ihr braunes Bein neben dem dürren weißen Bein des Jungen. Er trug laut Aufnäher reißfeste Shorts mit einem breiten Riss darin, die Stoppeln auf seinen haarigen Beinen schabten über ihre Haut.
    »Nachdem wir schon so eng aneinandergebunden sind, können wir uns auch miteinander bekannt machen«, meinte Bec und sah zu ihm auf.
    »Ich bin Richard, aber die meisten Leute nennen mich Dick. Dirttrack Dick.«
    »Hi, Dick. Ich bin Rebecca, aber du kannst Bucket zu mir sagen.« Sie gaben sich die Hand.
    »Und woher kommst du, Dick?«
    »Aus dem Territorium.«

    »Oh!« Bec riss die Augen auf und sah nichts als roten Staub und endlose Weite vor

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