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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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wurden.
    »Total außer Kontrolle«, sagte Bec.
    Dirttrack Dick fragte immer wieder: »Alles in Ordnung?«, und Rebecca antwortete immer wieder: »Klar«, aber sie fragte sich, ob das stimmte.
    Die Gesichter ihrer jungen Mitgefangenen verschwammen um sie herum. Sie konnte sehen, dass manche Mädchen die Zeremonie kaum mehr ertrugen und dass einige unbeherrscht weinten.
    »Ich hatte ja gehört, dass es auf dem College ziemlich heftig zugeht. Aber das geht eindeutig zu weit«, sagte sie zu Dick. Sie schüttelte den Kopf. »Mir reicht’s.«

    Sie bückte sich, um mit kalten, zitternden Fingern das Band zu lösen.
    »Was machst du da?«, fragte Dick nervös. »Pass auf, sonst werden sie auf uns aufmerksam. Wer weiß, was sie dann mit uns anstellen.«
    »Scheiß drauf, das hier ist kein Spaß mehr.« Sie wickelte die Schnur ab und richtete sich stolz wieder auf. Dann begann sie hügelan auf die Wohnheime für die Studenten zuzugehen. Ein großer junger Mann in Collegejacke baute sich vor ihr auf.
    »Wo willst du denn hin, Riesentitte?«
    »Verpiss dich«, sagte sie. Er packte sie am Arm und schubste sie in die Gruppe zurück. »Die Zeremonie ist noch nicht vorüber.«
    »Nimm deine Pfoten weg.« Rebecca wand sich aus seinem Griff.
    »Oooh! Wir haben hier eine ganz Harte«, sagte er zu den anderen Studenten, die sich um sie zu versammeln begannen.
    »Lass mich vorbei.«
    »Du wirst nirgendwohin gehen, Titte«, sagte der große Junge und versperrte ihr mit verschränkten Armen den Weg. In einer blitzschnellen Bewegung rammte sie ihm das Knie zwischen die Schenkel, dass er vornüberkippte, das Gesicht qualvoll verzerrt.
    Sie schob sich an ihm vorbei und marschierte in Richtung der Wohngebäude davon.
    Die Gruppe der schreckensstarren und durchfrorenen Erstsemester jubelte laut, als sie Rebecca weggehen sahen. Ihre Jubelrufe wurden vom Knallen der Peitschen übertönt, mit dem sich die älteren Studenten wieder Achtung verschaffen wollten.
    Aber Rebecca hatte die Machtbalance verschoben. Schweigend begannen sich die Erstsemester zu bücken und
die Schnüre um ihre Knöchel aufzuknoten. Sie ignorierten die heiseren Schreie und das Geschubse der Älteren und begannen sich schweigend, aber gemeinsam zu befreien und wegzugehen.

    Im Duschraum stand Rebecca bibbernd in ihren verdreckten Kleidern vor einer Dusche und hielt die Hand unter den Strahl.
    »Sie haben das heiße Wasser abgedreht!« Ihre Worte hallten durch das große, leere Bad.
    Bec schälte die stinkenden Kleider von ihrer roten Haut und warf sie in den Mülleimer. Nach Luft schnappend, trat sie unter das eisige Wasser. Schleimbatzen rutschten über ihre Haut abwärts und in den gurgelnden Abfluss. Sie schrubbte ihren Körper so schnell und so fest sie konnte mit Seife ab, aber das Wasser war unerträglich kalt. Also trat sie aus dem Strahl und versuchte ihre Haare mit Shampoo zu waschen. Zu ihrer Überraschung war sie weit davon entfernt, zu weinen. Sie spürte nur, wie sich ein tiefer Zorn in ihr breitmachte. Zorn auf die Anführer der Gruppe. Zorn auf die Männer.
    Während sie den Schmutz aus ihren Haaren zerrte, begann sich das Bad mit dem Geplapper der Studentinnen zu füllen, die vom Fußballplatz zurückkehrten. Sie ließen ihr Martyrium Revue passieren und fluchten über das eisige Wasser. Der Gestank von Schweinekot mischte sich mit dem Duft nach Seife und Shampoo.
    In ihr Handtuch gehüllt, stand Rebecca auf den kühlen roten Fliesen und kämmte sich vor dem Spiegel das immer noch zerzauste Haar.
    Das dunkelhaarige Mädchen kam, in ein blaues Handtuch gehüllt, aus der Duschkabine. Ihre kantigen Schultern waren weiß und dünn.
    »Ah, unsere Revolutionärin!«, sagte sie, als sie Rebecca
bemerkte. »Nachdem du weg warst, sind wir alle gegangen. Vielen Dank dafür.«
    »Also, ich hätte diese Scheiße auf keinen Fall länger mitgemacht. «
    »Diese Schweinescheiße, meinst du.«
    Rebecca lachte, während das Mädchen murrte: »Dieser Haufen von Arschlöchern. Ein paar Mädchen wollen sich beim Rektor beschweren. Offenbar war es die schlimmste Zeremonie aller Zeiten. Da wird einiges ins Rollen kommen.«
    »Bei uns wird auch einiges ins Rollen kommen … ich bin gespannt, wann die Abführmittel zu wirken anfangen«, sagte Bec.
    »Hast du gewusst, dass für morgen eine Busfahrt zu einer Schweinefarm geplant ist?«, sagte das Mädchen. »Ist das zu glauben?«
    Bec lachte und hielt den Arm unter ihre Nase. »Mir steckt der Schweinegestank noch in allen

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