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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Athener mehrfach vor den Machtgelüsten des Königs Philipp II. von Makedonien gewarnt. Philipp war der Vater von Alexander dem Großen und legte mit seiner Eroberung ganz Griechenlands die Grundlage für die spätere Welteroberung seines Sohnes.
    Ceterum censeo
    Der Konsul und Senator Cato (234 – 149 v. Chr.) gilt in der Geschichte als Inbegriff eines Konservativen. Er pries die guten alten Sitten der Römer und verteidigte die altrömische Art |43| gegen den von ihm als neumodisch und dekadent empfundenen griechischen Bildungseinfluss. (Gleichzeitig lernte er heimlich Griechisch, um trotzdem
up to date
zu sein.) Er war einer der einflussreichsten Senatoren seiner Zeit. Außerdem war er ein erbitterter Gegner Karthagos. Egal über welches Thema er im Senat sprach, er beendete jede Rede mit dem Satz:
»Ceterum censeo Carthaginem esse delendam«
– »Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.« So kam es dann auch. 149 v. Chr. begannen die Römer unter dem jüngeren Scipio eine dreijährige Belagerung Karthagos, die schließlich mit der Eroberung endete. Von rund 500 000 Einwohnern überlebten 50 000. Sie wurden sämtlich in die Sklaverei verkauft. Die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht, und angeblich streute man auf dem Gelände Salz aus, damit nie wieder auch nur ein Grashalm dort wachsen konnte.
    Furor teutonicus
    Vermutlich nach einer verheerenden Sturmflut oder wegen einer Klimaverschlechterung zogen die germanischen Teutonen aus ihrer Heimat an der Nordspitze Dänemarks (der heutigen Landschaft Thy) um 120 v. Chr. nach Süden. Zeitweilig taten sie sich mit den Kimbern zusammen, einem germanischen Stamm aus Nord-Jütland. Die Römer waren den Kimbern und Teutonen in einer Schlacht im Jahre 105 v. Chr. zunächst unterlegen, konnten die Teutonen aber 102 v. Chr. beim heutigen Aix-en-Provence endgültig stoppen, wo dieser Stamm praktisch aufgerieben wurde. Die Kampfeswut (lateinisch
furor
) der Germanen war für die Römer erschreckend. Den Begriff
furor teutonicus
prägte der römische Schriftsteller Lukan (39 – 65 n. Chr.), ein Zeitgenosse und »Hofdichter« Neros, in seinem Buch
Bellum civile
(= Bürgerkrieg).
    Als feststehende Wendung für die deutsche Angriffslust – in Italien – kam der Begriff aber erst im Mittelalter auf. Auch die Verwechslung von »teutonisch« mit »deutsch« (wie zum Beispiel beim Ausdruck »Teutonengrill«) hat hier ihren Ursprung.
    Triumvirat
    Seit dem gewaltsamen Ende von Tiberius Sempronius und Gaius Sempronius Gracchus (133 und 121 v. Chr.), die als Volkstribunen versucht hatten, das Los der ärmeren Bevölkerung zu |44| verbessern und nach der erst im zweiten Anlauf geglückten Abwehr der Kimbern und Teutonen (102 und 101 v. Chr.) herrschte in Rom praktisch ständig Bürgerkrieg – im Wesentlichen zwischen der Adelspartei und der Volkspartei. Mal hatte die eine, dann die andere Seite die Oberhand und jedes Mal wurden die Rädelsführer der Gegenpartei geächtet, verfolgt und getötet. Um dem irgendwie ein Ende zu bereiten, bildeten drei Männer (lateinisch
tris
= drei;
vir
= Mann) ein Bündnis, nämlich Pompeius, Cäsar und Crassus. Es war im Grunde gegen den Senat gerichtet. Pompeius (106 – 48 v. Chr.) war zunächst der einflussreichste von den dreien. Der herausragende junge General und Aristokrat hatte bereits im Auftrag des Senats den ganzen Nahen Osten erobert und unter eine effiziente römische Verwaltung gestellt. Er kehrte triumphal zurück, aber der Senat hielt seine Zusagen an Pompeius bezüglich der Veteranenversorgung nicht ein. Als Konsul unterstützte Cäsar (100 – 44 v. Chr.) Pompeius zunächst. Dafür hatte Cäsar anschließend freie Hand für die siebenjährige Eroberung Galliens. Das brachte ihm den Befehl (s. o. »Imperium«) über eine riesige Armee und machte ihn enorm reich. Crassus, der reichste Mann Roms, fiel 53 v. Chr. im Krieg gegen die Parther. Da Cäsar nun über die Legionen und sehr viel Geld verfügte, näherte sich Pompeius wieder dem Senat an. Nun setzte Cäsar alles auf eine Karte und überschritt den Rubikon.
    Den Rubikon überschreiten
    Der Rubicone ist ein kleiner Fluss, der im Appenin zwischen Florenz und Bologna entspringt, in nordöstlicher Richtung auf die Adria zufließt und südlich von Ravenna mündet. Ob das wirklich der historische Rubikon ist, der die Grenze zwischen
Italia
, dem Herzland des Römischen Reiches, und der ersten Provinz
Gallia cisalpina
markierte, ist nicht eindeutig geklärt.

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