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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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zurechtgewiesen zu werden, und erschlug den großen Mathematiker.
    Bauwerke, die Geschichte machten
    Die sieben Weltwunder
    Der Begriff entstammt der Reiseliteratur des Hellenismus. Gemeint sind damit »sieben Sehenswürdigkeiten«. Auf den Gedanken, eine Hitliste von besonders bemerkenswerten Bauwerken und Kunstwerken aufzustellen, war schon der »Vater der Geschichtsschreibung«, Herodot (um 490 – 425 v. Chr.), gekommen. Die erste Liste mit »sieben Sehenswürdigkeiten« findet sich bei dem hellenistischen Schriftsteller Antipatros von Sidon im 2. Jahrhundert v. Chr. Der Katalog wechselte und der heute gültige Kanon entstand langsam. Er umfasst nur Bauwerke und Kunstwerke der damals bekannten Mittelmeerwelt. Es sind: die Pyramiden von Giseh, die hängenden Gärten Babylons, der Artemis-Tempel in Ephesos, der Leuchtturm auf der Insel Pharos bei Alexandria, der Koloss von Rhodos und die Zeus-Statue in Olympia. Seinerseits zum Begriff geworden ist das siebte Weltwunder, das
    Mausoleum
    in Halikarnassos. Noch im Mittelalter stand das Mausoleum am ursprünglichen Ort (im heutigen Bodrum) an der westtürkischen Küste, wenngleich es bereits durch Erdbeben beschädigt |54| war. Erst im 16. Jahrhundert wurde das fast fünfzig Meter hohe Bauwerk bis auf die Fundamente abgetragen. Diese kann man heute noch in Bodrum besichtigen. Die dazugehörigen Kolossalstatuen befinden sich im Britischen Museum in London. Das gewaltige, auch durch seine Kunstwerke (Statuen und Reliefplatten) berühmte Grabmal wurde für den karischen König Mausolos II. (Regierungszeit von 377 – 353 v. Chr.) errichtet, einem persischen Satrapen. Der Ruhm des Bauwerks war so groß, dass Mausolos’ Name zum Begriff für ein großes Grabmal wurde.

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    |55| Von den Nibelungen bis zum Hexensabbat
    Völker & Mythen
    Die Nibelungen (Burgunden)
    Als Weinbegriff, Hauptdarsteller im deutschen Nationalepos
Nibelungenlied
und als französischer Landschaftsname (
Bourgogne
) ist »Burgund« nach wie vor sehr gegenwärtig, auch wenn die Burgunden als Volk untergegangen sind. Die Burgunden werden zu den Ostgermanen gezählt. Ursprünglich siedelten sie im Mündungsgebiet der Weichsel an der Ostsee. Sie wanderten über die Lausitz und Mark Brandenburg bis an den oberen Main und drangen schließlich bis an den Rhein vor, den sie um 400 zwischen Main- und Neckarmündung überschritten. In der Gegend von Worms gründeten sie ein kurzlebiges Reich, das von dem römischen Feldherrn Aëtius gemeinsam mit den Hunnen 436 / 437 zerschlagen wurde. Dies bildet wohl den Hintergrund für einen Teil der Nibelungensage: den Untergang des Burgundenreiches von »Worms«. Aëtius ist übrigens derjenige, der die Hunnen später (451) in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern in Nordfrankreich endgültig zurückschlug, als Attila nach Gallien vorzudringen versuchte. Aëtius siedelte dann die Überreste der Burgunden am Genfer See an. Von dort dehnten sie ihre Siedlungsgebiete aus, vor allem rhôneabwärts bis in die Weingegend, die heute noch ihren Namen trägt. Schon im frühen Mittelalter vermischten sie sich mit der eingesessenen galloromanischen Bevölkerung. 534 wurde das Königreich der Burgunden Teil des Fränkischen Reiches. Dieses Burgund stand stets in hoher wirtschaftlicher Blüte und entwickelte eine enorme kulturelle Ausstrahlung.
    |56| Taufe in Reims
    Dem Frankenkönig Chlodewech oder Chlodwig I. (um 466 – 511) aus der Dynastie der Merowinger gelang mit einer klugen, auf Expansion und Konsolidierung gerichteten Politik die Eroberung des späteren Frankreich (allerdings ohne die Mittelmeerküste). Der Merowinger besiegte den letzten römischen Herrscher in Gallien und stoppte die Expansion der Alemannen rheinabwärts. Die Schlacht gegen die Alemannen bei Zülpich in der Eifel (496) wurde für Chlodwig zum Schlüsselerlebnis. Er, dessen Frau bereits Christin war, gelobte vor der Schlacht, dem Christengott zu vertrauen – statt den germanischen Göttern. Da er den Sieg errang, ließ er sich anschließend mitsamt seinem Kriegeradel, angeblich 3000 Männern, in einer in den Chroniken bewegend geschilderten Zeremonie in Reims taufen: Eine Taube flog in letzter Sekunde mit der Salböl-Ampulle, dem
charisma
, im Schnabel in die Kathedrale ein.
    Das für die gesamte weitere Geschichte des Abendlandes Entscheidende war die Taufe nach katholischem Ritus. Auch andere Germanenvölker waren bereits christlich, vor allem die mächtigen Goten, aber sie waren Arianer.

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