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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Waffengeschäfte mit Iran; Nannygate (
nanny
= Kindermädchen): Illegale Beschäftigung einer Kinderfrau, ohne Steuern und Sozialabgaben zu bezahlen, durch hohe Staatsbeamte.
    Ölschock
    Israel wurde am 6. Oktober 1973, dem Jom-Kippur-Tag, einem hohen jüdischen Feiertag, von ägyptischen und syrischen Streitkräften angegriffen und stark bedrängt, konnte sich aber unter der Führung seines Verteidigungsministers Moshe Dayan behaupten. Die Kampfhandlungen endeten am 25. Oktober. Im Zusammenhang mit diesem Krieg drosselten praktisch alle arabischen OPE C-Länder (OPEC = Organisation der Erdöl exportierenden Länder) als Boykottmaßnahme gegenüber dem Westen die Erdölförderung, wodurch der Preis drastisch anstieg. Innerhalb des Oktobers erhöhte er sich um 70 Prozent von drei auf fünf Dollar pro Barrel. In der BRD verordnete die Regierung im November und Dezember vier Mal einen autofreien Sonntag sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen, um Benzin zu sparen. In Österreich gab es einen autofreien Tag pro Woche (das heißt, jedem Fahrzeug wurde mit einem Aufkleber ein Tag zugeordnet, an dem es nicht benutzt werden durfte). Darüber hinaus wurden als »Energieferien« bezeichnete Zusatzferien im Februar eingeführt.
    1974 stieg der Ölpreis auf zwölf Dollar. Für Ölimporte mussten in der BRD 17 Millionen DM mehr bezahlt werden als im Jahr zuvor. 2008 stieg der Ölpreis auf über 150 Dollar.
    Freiheit statt Sozialismus
    war ein im Bundestagswahlkampf 1976 vom stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CS U-Bundestagsfraktion Alfred Dregger geprägter Slogan, der sich immer noch gegen die Ostpolitik richtete. Der baden-württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger benutzte ihn dann während des Landtagswahlkampfs im selben Jahr. Filbinger gewann eine absolute Mehrheit, die CDU im Bund erzielte einen deutlichen Stimmenzuwachs und kam auf annähernd 50 Prozent. Im Bund regierte aber |226| Helmut Schmidt weiter mit der FDP. Die Suggestion des Slogans war klar: Das demokratische System der BRD stand für die Freiheit und das politische System der DDR für den Sozialismus und damit für die Unfreiheit. Da die CDU/CSU nach eigenem Bekunden konsequent die Freiheit verteidigte und sich gegen die praktizierte Ostpolitik richtete, stellte sie die anders denkenden Parteien mit diesem Slogan als Freiheitsfeinde dar. Diese Aussage war ein echter Aufreger, auch wieder vier Jahre später, als sie vom bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß nochmals bei seiner Kanzlerkandidatur im Bundestagswahlkampf 1980 aufgenommen wurde.
    Elefantenrunde
    Seit 1967 übertragen ARD und ZDF an Wahlabenden eine gemeinsame Sendung, in der die Vorsitzenden der Parteien die Wahlergebnisse kommentieren und diskutieren. Spätestens seit der Bundestagswahl 1976 bezeichnet man diese als auch andere gewichtige Versammlungen von Parteichefs als »Elefantenrunden«. An der Runde von 1976 nahmen der CD U-Vorsitzende Helmut Kohl (der erstmals als Kanzlerkandidat aufgestellt war, aber knapp verloren hatte), der CS U-Vorsitzende Franz-Josef Strauß, der FD P-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher und der SP D-Vorsitzende Helmut Schmidt teil.
    Deutscher Herbst
    Deutschland im Herbst
war der Titel eines Dokumentarfilms bzw. einer Dokumentarfilmcollage junger deutscher Regisseure von 1978 über den Terrorismus der linksextremistischen Rote-Armee-Fraktion und der Reaktion von Polizei und Staat. Der Begriff »Deutscher Herbst« steht für die Ereignisse und die politische Stimmung in der BRD im Herbst 1977: Am 7. April 1977 wurde der Generalbundesanwalt Siegfried Buback von der RAF ermordet, am 30. Juli der Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto. Im Herbst 1977 eskalierte der Terror der RAF in der Entführung Hanns Martin Schleyers am 5. September 1977, der Entführung des Lufthansa-Flugzeugs »Landshut« am 13. Oktober nach Mogadischu, dem kollektiven Selbstmord von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe am 17./18. Oktober und der Ermordung Schleyers vor dem 18. Oktober.
    |227| Lauschangriff
    In seiner Ausgabe vom 28. Februar 1977 deckte
Der Spiegel
auf, dass der Atomwissenschaftler und Kraftwerkmanager Klaus Traube vom Bundesamt für Verfassungsschutz abgehört worden war. Man hatte in seiner Wohnung Abhörwanzen installiert. Der Verdacht des Verfassungsschutzes, Traube stehe in irgendeiner Beziehung zu RA F-Terroristen und die RAF plane womöglich Anschläge auf Kernkraftwerke, erwies sich als vollkommen haltlos. Obwohl Traube völlig unschuldig war,

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