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Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Titel: Wo geht’s denn hier ins Paradies? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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sicher nur ein Missverständnis! Ingo liebt nur dich, das weiß ich. Dieser junge Mann … vielleicht war es ein Musiker aus dem Orchester, der ihn besucht hat. Oder ein Pfleger …“
    „Die seine Hand an die Lippen ziehen, ja? Sag mal, hältst du mich für bescheuert? Ich weiß genau, was ich gesehen habe!“
    Karsten schüttelte den Kopf. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Ingo, wenn er schwer krank in einem Klinikbett lag, daran dachte, einen Flirt anzufangen.
    Oder … kannte er den jungen Mann vielleicht? War er bei ihm gewesen, als er den Zusammenbruch erlitt?
    „Ich finde, ihr hättet reden sollen“, sagte Karsten eindringlich. „Einfach wie eine beleidigte Primadonna abzureisen war falsch.“
    „Ach ja, meinst du! Und wie hättest du reagiert? Bist du vielleicht nie eifersüchtig? Deine Janine jedenfalls gehört dir nicht allein!“
    Karsten machte eine wegwerfende Handbewegung. „Janine ist nicht wichtig“, meinte er.
    „Ach nein?“ Auf einmal war Sven von seinem Kummer abgelenkt. „Was ist passiert? Seid ihr nicht mehr zusammen?“
    „Wie man’s nimmt.“
    „Dieser kleine Wichser Jonas … er bringt das Mädchen noch ganz aus dem Konzept. Und versaut ihr die Karriere, wenn sie nicht aufpasst.“
    Karsten grinste. „Na, na, das sind vielleicht Ausdrücke …“
    „Ist doch wahr. Eine schöne Larve und nichts dahinter. Im Kopf nur Stroh und in den Adern irgendeine Droge. Mehr ist da nicht.“
    „Du weißt ja, dass Jonas in der Klinik liegt. Vielleicht solltest du dich jetzt beruhigen, einen Tee mit mir trinken und dann den armen Ben ein bisschen unterstützen. Der Junge verzweifelt bald.“
    „Bald! – Ich bin verzweifelt! Und zwar jetzt!“
    „Glaub ich dir ja. Aber du bist selber schuld. Hättest auf eine Aussprache drängen sollen, statt einfach wieder heim zu fliegen.“ Er zögerte, dann schlug er sich leicht an die Stirn. „Sag mal – hast du keinen Anruf auf deinem Handy? Wenn Ingo doch wieder besser dran ist, hat er sich vielleicht bei dir gemeldet.“
    „Hmm.“ Der blonde Däne biss sich auf die Lippen. „Daran hab ich gar nicht gedacht.“ Er zog sein Handy aus der Tasche und warf einen kontrollierenden Blick darauf. „Nichts“, erklärte er dann. „Hab ich ja gleich gewusst.“
    Karsten unterdrückte einen Seufzer. Da hatte er geglaubt, Beziehungsprobleme zu haben. Aber Sven und Ingo waren wohl noch viel schlimmer dran!
    Wie konnte er ihnen helfen? Insgeheim war er davon überzeugt, dass Ingo keine kleine Affäre nebenbei hatte. Das passte gar nicht zu ihm. Ingo liebte nur zwei Dinge: Seine Musik – und Sven!
    Es klopfte, dann steckte ein Skriptgirl den Kopf durch die Tür. „Entschuldigt, aber … Sven, bitte komm mal. Ich befürchte, gleich gibt es eine Katastrophe!“
    + + +
    Der Anruf kam am späten Freitag Abend. Ellen war vor eine Stunde nach Hause gekommen, gemeinsam mit Mimi hatte sie eine Tasse Kaffee getrunken und dazu eine Laugenbrezel gegessen.
    „Das nenn ich spartanisches Leben“, lachte Mimi.
    „Du weißt doch, dass Karsten für uns kochen will. Da darf ich doch jetzt nicht schon pappsatt sein.“ Ellen lächelte verträumt bei dem Gedanken daran, den geliebten Mann schon in wenigen Stunden wiedersehen zu können.
    „Und an mich denkst du nicht?“
    „Ach Mimi, tut mir Leid, aber …“
    Die Freundin lachte. „Unsinn! Ich bin mit Claude verabredet. Er bekommt Besuch von einem ehemaligen Kollegen aus Paris. Das wird sicher lustig.“ Sie biss sich kurz auf die Lippen, dann fuhr sie leiser fort: „Wenigstens gute Freunde hab ich. Das macht alles einfacher.“
    „Und ich lass dich im Stich.“ Ellen umarmte die Freundin. „Aber ich bin so verliebt …“
    „Genieß es, Ellen. Dein Karsten ist ein Goldstück. Ich freu mich aufrichtig mit dir. Um mich mach dir mal keine Sorgen.“
    „Aber …“
    „Kein Aber. Du packst jetzt fürs Wochenende, so wie geplant.“ Sie goss Kaffee ein, und gerade als sie die Kanne wieder auf die Warmhalteplatte stellte, klingelte das Telefon.
    „Ich geh schon!“, rief Ellen. Sie meldete sich – und erstarrte. „Nein“, stieß sie hervor, „das ist ja schrecklich! Wie … wie geht es ihr denn?“ – Jemand am anderen Ende antwortete etwas, woraufhin Ellen erklärte: „Ich komme nach Hamburg. So rasch es geht. Sag Carola, dass ich bald bei ihr bin. Und – danke, dass du angerufen hast.“
    „Was ist passiert?“ Mimi sah die Freundin angstvoll an.
    „Carola … sie hatte einen Autounfall. So ein

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