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Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Titel: Wo geht’s denn hier ins Paradies? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Himmel und spendete sanftes Licht.
    „Welchen denn?“ Ein kleines, nachsichtiges Lächeln spielte um Karstens Mund.
    „Ich will keine Drogen mehr nehmen. Jonas … er ist ein warnendes Beispiel. Und ich will wirklich Karriere machen. Karsten, das musst du mir glauben. Ich will an mir arbeiten, ganz ernsthaft!“
    Sie beugte sich vor und sah ihm tief in die Augen. „Ich will es ganz nach oben schaffen“, flüsterte sie. „Glaubst du an mich?“
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde zögerte er. „Doch, ja. Du musst es wollen und konzentriert an dir arbeiten.“
    „Und du hilfst mir dabei, ja?“ Ihr Lächeln war das eine Kindes. Genauso unschuldig.
    Karsten hätte beinahe gesagt: Du bist wirklich auf dem Weg zur guten Schauspielerin. Zumindest, was die heutige Vorstellung betrifft. Aber da war sie ihm auf einmal ganz nah. Ihre Lippen streiften seine Wange, seinen Mund …
    Und der Knoten ihrer Bluse schien sich von ganz allein geöffnet zu haben!
    Verdammt, sie trug nicht mal einen BH. Und er war nur ein Mann … Seine Hände machten sich selbstständig. Tasteten über die zarte Haut, umfassten die kleinen festen Brüste. Er spürte, wie sich die Brustwarzen spitz erhoben. Und wie sich Janine noch etwas fester an ihn schmiegte.
    Und dann spürte er nur noch sie. Eine Frau wie ein Vulkan. Mal zärtlich, dann lasziv, mal sanft, dann voller drängender Leidenschaft. Erotik durch und durch.
    Er war dem hilflos ausgeliefert.
    Und fand sich schließlich in seinem Bett wieder. Janine bereitete ihm höchste Lust, und er ließ sich forttragen in diese andere Welt, in der es kein rationales Denken mehr gab.
    Als er wieder zu sich kam, lag Janine dicht an ihn geschmiegt. Sie atmete tief und gleichmäßig, und jetzt wirkte sie tatsächlich wie ein unschuldiges Kind.
    Aber sie ist alles andere als das, ging es ihm durch den Kopf. Und ich … ich bin wieder mal schwach geworden.
    Es war ein schaler Geschmack, der ihm plötzlich auf der Zunge lag. Und er machte sich bewusst, dass er die Stunden voller rauschhafter Leidenschaft mit schlechtem Gewissen bezahlen musste.
    + + +
    Ein lauter Piepton ließ Ellen zusammenzucken. Seit dem frühen Morgen saß sie an Carolas Bett auf der Intensivstation. Die Ärzte hatten es zugelassen, dass sie die Hand der Komapatientin hielt, dass sie mit ihr sprach, ihr alles möglich erzählte – und so versuchte, Carola ins Leben zurück zu holen.
    Und jetzt dieser schrille Ton …
    Hilfesuchend sah sich Ellen um. Und da kam auch schon ein Arzt hereingestürzt, kontrollierte den Puls, die anderen Vitalfunktionen. Er gab der Patientin eine Injektion und wandte sich erst dann an Ellen, die mit angstvoll geweiteten Augen sein Tun verfolgt hatte.
    „Mit ein wenig Glück kommt sie bald zu sich“, sagte er.
    „Wie kommen Sie darauf? Sie rührt sich doch gar nicht!“
    „Aber ihre Pulsfrequenz ändert sich. Und hier … schauen Sie … die Finger reagieren auf meinen Druck.“
    „Ich weiß nicht …“ Skeptisch sah Ellen zu dem Mann im weißen Kittel hoch. Er sah sehr nett aus mit den warmen dunklen Augen im schmalen Gesicht. Das Haar war hellbraun, und wenn er sich nach vorn beugte, fiel eine Locke in seine Stirn. Wenn nicht der Kranz feiner Fältchen um seine Augen gewesen wäre, hätte man ihn für einen Studenten halten können.
    „Glauben Sie mir“, meinte er jetzt und lächelte zuversichtlich. „Ich bin übrigens Dr. Stettner. Leitender Oberarzt.“
    „Ellen Kaufmann. Und die beste Freundin von Carola.“ Sie biss sich auf die Lippen, weil wieder einmal Tränen in ihre Augen traten. „Sie … sie hat sonst niemanden.“
    „Umso schöner ist es, eine so gute Freundin zu haben.“
    Noch ehe Ellen etwas erwidern konnte, gaben die Kontrollinstrumente erneut leises Piepsen von sich. Dr. Stettner beugte sich vor, strich sanft über Carolas Wange. „Na kommen Sie, Frau Steinberger, machen Sie die Augen auf. Wir warten alle darauf, dass Sie endlich wieder wach werden!“
    „Caro … Ich bin da!“ Ellen stand auf und trat an die andere Seite des Bettes. „Sieh mich an. Bitte!“
    Und wirklich … Carolas Lider flatterten. Ein tiefer Atemzug hob und senkte ihren Brustkorb. Und dann, ganz langsam und so, als bereite es ihr unendliche Mühe, öffnete sie die Augen. Ihr Blick ging von Ellen zu dem Arzt, leicht runzelte sie die Stirn. Dann sah sie wieder zu Ellen, der vor Erleichterung Tränen übers Gesicht liefen.
    Der Arzt aber lächelte sehr zufrieden, drückte Carolas Hand und meinte:

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