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Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Titel: Wo geht’s denn hier ins Paradies? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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„Kleinen Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, ging über in ein paar Sätze aus den „Brandenburgischen Konzerten“ von Johann Sebastian Bach und endete mit einem Satz aus Beethovens Neunter Sinfonie, der „Ode an die Freude“.
    Tränen standen in Ingos Augen, denn er erkannte schon am Klang der Instrumente, dass ihm da das Jungendorchester, das er vor Jahren selbst gegründet hatte, ein Willkommensständchen brachte.
    Und dann traten sie auch schon aus dem Schatten der alten Bäume und Sträucher – etwa fünfzehn Musiker, die ihren Mentor mit Applaus begrüßten und im Chor gute Besserung wünschten.
    „Das ist ein Heimkommen“, meinte Ingo gerührt. „Diese Überraschung … mein Gott, damit war wirklich nicht zu rechnen.“ Er ließ es sich nicht nehmen, die junge Leute zu begrüßen und mit ihnen einen Schluck zu trinken.
    Dann, kurz vor Mitternacht, zog er sich zurück. Sven hatte ihn vorsichtig gemahnt, sich nicht zu überanstrengen. „Du darfst nichts riskieren. Ich bin doch viel zu froh, dass du endlich wieder bei mir bist.“
    „Ich freu mich auch, wieder hier zu sein. Und am meisten freu ich mich, dass Peter und du gut miteinander auskommt. Weißt du, wie schwer es mir gefallen ist, dir nie von ihm zu erzählen?“
    Sven sah ihn kopfschüttelnd an. „Kennst du mich wirklich so wenig?“
    „Ich … ich muss dich um Verzeihung bitten. Nie hätte ich an deiner Großmut zweifeln dürfen.“
    „Und nicht an meiner Liebe“, fügte Sven ernst hinzu.
    Dann gingen sie eng umschlungen hoch in den ersten Stock, wo ihre ganz privaten Räume lagen.
    + + +
    Stimmengewirr, das sie nicht richtig einordnen konnte. Schritte, die ganz in der Nähe waren, sich dann aber wieder entfernten. Und ein Aftershave, dessen Duft ihr nur zu vertraut war …
    Ellen musste sich zwingen, die Augen zu öffnen. Es war eine Kraftanstrengung ohnegleichen. Und als das helle Licht in ihre Augen drang, kam ein Schmerzensruf über ihre Lippen. Die Helligkeit war fast unerträglich. Und doch … sie musste herausfinden, was passiert war – und wo sie sich befand.
    Ihre Hände tasteten über die Decke, wurden aber im nächsten Moment festgehalten. Weiche Lippen pressten sich in ihre Handfläche, und sie hörte eine Stimme flüstern: „Mein Engel, bin ich froh, dass du wieder wach bist! Ellen … schau mich an. Bitte!“
    Also noch mal!, befahl sich Ellen. Es kann ja nicht so schwer sein, die Augen zu öffnen!
    Langsam hob sie die Lider – und sah in Karstens Gesicht!
    „Nein!“ Mit einer heftigen Geste schob sie ihn von sich. „Geh weg!“
    „Aber Liebling! Bitte, ich …“
    „Geh!“ Sie versuchte sich aufzurichten, sank aber gleich wieder kraftlos in die Kissen zurück.
    Inzwischen hatte sie registriert, dass sie in einem Krankenhausbett lag. Da war dieser feine Desinfektionsgeruch, der sich mit dem des Eau de toilette von Karsten mischte. Und da war auf einmal eine Schwester, die neben dem Mann auftauchte und energisch sagte:
    „Sie sollten Frau Kaufmann nicht aufregen, Herr Gerhard. Das muss ich dem Chefarzt melden.“
    „Aber ich rege sie doch nicht auf“, widersprach Karsten.
    „Doch.“ Ellen presste die Lippen zusammen. „Geh.“
    Die Krankenschwester, etwa vierzig Jahre alt und das blonde Haar zu einem lockeren Knoten im Nacken geschlungen, legte Karsten die Hand auf den Arm. „Sie haben es gehört – bitte.“ Auffordernd wies sie zur Tür.
    Insgeheim tat ihr der Mann Leid. Seit Tagen saß er am Krankenbett der jungen Frau, ließ keinen Blick von ihr, bewachte jeden Atemzug. Dass er sie liebte, war offensichtlich. Aber genauso deutlich wurde der Pflegerin klar, dass irgendetwas die Harmonie zwischen dem Paar gestört hatte. Und dass die junge Frau auf keinen Fall wollte, dass der Mann noch länger in ihrer Nähe bliebt.
    Nur das war jetzt wichtig – das Wohlergehen der Patientin! Schwester Ute kontrollierte kurz Ellens Puls, dann sagte sie: „Gleich wird Professor Freiberg hier sein. Er wird Sie untersuchen. Möchten Sie vorher etwas trinken? Tee? Oder einen Saft vielleicht?“
    „Gern einen Saft.“ Ellen richtete sich ein wenig auf – und sah zu, wie Karsten zögernd zur Tür ging. Mit der Hand auf der Klinke drehte er sich um. Bittend, traurig war der Ausdruck seiner Augen, als er sie ansah.
    „Ich warte darauf, dass du mich rufst“, sagte er leise. „Ich liebe dich, Ellen. Das schwöre ich.“
    „Lügner.“ Brüsk drehte sie den Kopf zur Seite.
    Nur die Krankenschwester bemerkte die

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