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Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Wo geht’s denn hier ins Paradies?

Titel: Wo geht’s denn hier ins Paradies? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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weggeschickt. Mimi …“ Seine Stimme brach, „du musst mit ihr reden! Du musst ihr sagen, dass ich nur sie liebe. Ellen ist … Ellen hat … diese Operation ist lebensgefährlich! Sie braucht mich doch jetzt!“
    „Ich versuche sie morgen zu sprechen“, sagte Mimi, und auch in ihrer Stimme schwangen Tränen mit. „Sie liebte dich auch, Karsten, das weiß ich.“
    „Jetzt ist doch nicht der Zeitpunkt für falschen Stolz“, begehrte er auf.
    „Wann ist schon dafür der richtige Zeitpunkt.“ Mimi seufzte, das wusste schließlich niemand besser als sie selbst. „Bis morgen, Karsten. Versuch ein bisschen zu schlafen.“
    Sie selbst schmiegte sich in Bernhards Arme. Es war gut, jetzt nicht allein zu sein. Bernhard hielt sie ganz fest, sagte nichts, streichelte nur sanft ihren Rücken.
    Und genau das war es, was Mimi jetzt brauchte – Nähe, Zärtlichkeit. Das Wissen, mit ihrem Kummer nicht allein zu sein.
    + + +
    „Hey, Jonas! Kommst du mit ins ‚Blue Dream’? Da spielt heute eine angesagte Band aus Irland.“ Janine stürmte ohne anzuklopfen in die Garderobe ihres Kollegen und stellte sich an seinen Schminktisch.
    „Ich hab was anderes vor.“
    „Was denn?“ Interessiert sah sie ihn an. Der junge Schauspieler nestelte an seiner Jacke herum.
    „Das geht dich nichts an.“
    „Ach nein! Was du nicht sagst!“ In den schönen Augen der jungen Frau blitzte es gefährlich auf. „Du hast auf einmal Geheimnisse vor mir! Interessant!“ Mit einem Ruck hatte sie die Jacke an sich gerissen, ihre schlanke Hand fuhr in die Seitentasche – und triumphierend hielt sie ein kleines weißes Päckchen in die Höhe.
    „Gib das her!“
    „Warum sollte ich?“ Janine lachte. „Das kann ich auch ganz gut gebrauchen!“
    „Gib es her, sag ich!“
    „Nur wenn du mir sagst, was du gleich vorhast.“
    Für einen Moment zögerte Jonas, dann meinte er lässig: „Ich treffe mich mit einem Produzenten. Amerikaner.“
    „Wow! Wo denn?“
    „In einer Bar in Schwabing.“ Jonas grinste. „Da sieht uns nicht jeder. Und mein Agent weiß davon auch nichts.“
    „Kann ich mit?“ Sie hängte sich an seinen Arm. „Bitte …“ Sacht glitt ihre rechte Hand nach unten, begann ihn zu streicheln. „Jonas, sag was.“
    „Biest.“ Er lachte. „Komm, ich teil mit dir eine Strecke. Dann sehen wir weiter.“
    Bestens gelaunt trafen sie anderthalb Stunden später mit dem Amerikaner zusammen. Das Angebot, das er machte, klang verlockend. Und noch verlockender waren seine Versprechungen, die er Janine ins Ohr raunte, als er Champagner bestellte.
    + + +
    Ellen lag mit geschlossenen Augen im Bett, als es sacht an die Tür klopfte. Im nächsten Moment steckten schon Mimi und Carola die Köpfe herein.
    „Schätzchen! Was machst du nur für Sachen!“ Carola umarmte die Freundin behutsam. „Wir haben einen wahnsinnigen Schrecken bekommen.“
    „Hab ich nicht mit Absicht gemacht“, versuchte Ellen zu scherzen.
    „Und – wie fühlst du dich?“ Mimi legte den Strauß aus gelben Rosen und Ranunkeln achtlos auf die Bettdecke.
    „Ganz gut. Ich bin nur immer so müde.“ Ellen versuchte sich aufzurichten. „Dabei kann ich gar nicht richtig schlafen. Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf. Und tausend Ideen.“ Sie seufzte auf. „Die Kostüme … sie müssen doch bald fertig sein. Wie schafft ihr das denn?“
    Mimi legte ihr die Hand auf den Arm. „Das ist doch jetzt nicht wichtig.“
    „Mir schon.“ Leichter Glanz entstand in Ellens Augen. „Diese Arbeit war so reizvoll! Sie hat mir so viel Spaß gemacht … und dann das …“ Sie biss sich auf die Lippen, um nicht loszuweinen.
    Inzwischen stand fest, dass sie an einem Hirntumor litt. Ob er gut- oder bösartig war, konnte der Professor noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Er tendierte aber zur Diagnose gutartig.
    „Was sagt der Arzt?“, erkundigte sich Carola in diesem Augenblick. „Wann will er operieren?“
    „Am Dienstag, wenn alle Untersuchungsergebnisse bis dahin vorliegen.“
    „Und – nun sag doch schon!“, drängte die Freundin.
    „Ich weiß es doch selbst nicht!“ Jetzt war es doch um Ellens Selbstbeherrschung geschehen. Aufweinend lehnte sie an Carolas Brust. „Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig! Und die Angst … Und diese Wut … Karsten und Janine … stellt euch das vor! Da erzählt er mir was von Liebe – und schläft mit diesem blonden Gift!“
    „Das ist doch jetzt nicht wichtig“, murmelte Mimi – und sagte sich in der nächsten Sekunde, dass

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