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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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begleitete sie Adrian ins Badezimmer und half ihm, sich die Zähne zu putzen.
    Sie las ihm das nächste Kapitel der Gutenachtgeschichte vor und steckte Mr. Bun, einen Plüschhasen mit riesigen Füßen, unter seine Decke.
    Als sie leise das Buch zuklappte, betrachtete sie zärtlich ihren schlafenden Sohn. Zum Glück liebte er Mr. Bun innig. Sie würde es wohl nie übers Herz bringen, ihm einen Teddybären zu kaufen. Nach den Erlebnissen mit dessen lebendem Original in der Sierra Nevada, war ihre Beziehung zu dieser Art von Kuscheltier bestenfalls als gestört zu bezeichnen.
    Ihr Handy im Wohnzimmer vibrierte leise. Anja sah auf die Uhr. Petra und Lars hatten sich angekündigt. Wie immer waren die beiden pünktlich wie eine Kirchenuhr. Um die Kinder nicht zu wecken, nutzten sie um diese Uhrzeit gegenseitig das Handy als Türklingel. Nachdem sie leise Adrians Zimmer verlassen hatte, eilte sie zur Wohnungstür.
    Die Geschwister gehörten fest zu ihrer kleinen Familie. Inzwischen hatte Anja auch Petras Mann Andreas sehr gut kennengelernt. Die beiden verkörperten in ihren Augen so ziemlich das humorvollste Paar, das es geben konnte. Anders ließ sich die oft monatelange Trennung wahrscheinlich auch nicht ertragen.
    Heute Abend wollten sie ihre Adresse als Postempfänger für die Päckchen aus Süddeutschland im Internet erfassen. Weil Lars inzwischen beruflich oft in München zu tun hatte und Petra wegen Laura die Flut von Zusendungen allein nicht bewältigen konnte, hatten sie beschlossen, die Zusendungen aufzuteilen.
    Anja öffnete lächelnd die Tür. Lars stand solo davor. Sie sah um ihn herum. »Wo hast du denn Petra gelassen?«
    Lars hob entschuldigend die Schultern. »Laura hat vorhin gespuckt und Andreas musste dringend außer Haus. Deshalb hat sie mich allein zu dir geschickt.«
    »Hoffentlich ist es nichts Ernstes?« Anja trat zur Seite.
    Lars schüttelte den Kopf. »Die kleine Prinzessin hat es vorhin geschafft, unbemerkt die Keksdose an sich zu raffen. Die ist jetzt komplett leer. Ehrlich, Anja, der Mann, der sie mal zur Frau bekommt, tut mir jetzt schon leid.«
    »Da kann ich dir nicht widersprechen. Hoffen wir, dass das nicht Adrian sein wird.« Lachend setzte sie sich neben ihm an den Esstisch. Sie klappte Carolins alten Laptop auf, den ihre Freundin ihr zwischenzeitlich vererbt hatte. Sie hatte sich vor Kurzem mit einem nagelneuen Ultrabook ausgerüstet. Sobald der Rechner hochgefahren war, loggte sie sich mit Lars’ Hilfe in ihr Spendenportal ein und veranlasste die nötigen Adressänderungen. Als sie auf »speichern« drückte, grinste er herausfordernd.
    »So, jetzt kann ich dir schon mal eine Schaufel kaufen, damit du die ganzen Päckchen bequem ins Haus befördern kannst.«
    Sie winkte ab. »Ach was! So schlimm wird es bestimmt nicht.« Sie lachte herzhaft, berührte seine Schulter und stand auf. »Magst du auch einen Tee?«
    »Gern.« Lars erhob sich vom Stuhl und folgte ihr um die Küchentheke. Er kramte im Hochschrank nach einem Earl Grey und hängte je einen Beutel in zwei Tassen, während sie das Teewasser im Wasserkocher erhitzte.
    Mit den Tassen bewaffnet, setzten sie sich wieder an den Tisch. Sobald Anja ihren Tee abgestellt hatte, fasste Lars nach ihrer Hand.
    Weil er das normalerweise nicht tat, hob sie den Kopf und blickte ihn verwundert an. In seinen Augen spiegelte sich ein Interesse, das nichts mit ihrer Tätigkeit, aber sehr viel mit ihrer Person zu tun haben schien.
    Als er tief Luft holte, kam sie ihm schnell zuvor. »Lars, ich …«
    Er legte einen Finger über ihre Lippen und strich zärtlich mit dem Handrücken über ihre Wange. Sie ließ es widerspruchslos geschehen. Zum einen, weil er sie mit dieser vertraulichen Berührung schlicht überraschte, zum anderen, weil sie ihn nicht verletzten wollte, indem sie augenblicklich ihr Gesicht zurückzog.
    Er senkte die Hand. »Ich weiß, dass du dem Vater von Adrian noch sehr verbunden bist. Aber ich finde, ich sollte dir trotzdem gestehen, dass ich mir nichts mehr wünsche, als eine Beziehung mit dir einzugehen, Anja.« Er schluckte. »Das muss nicht jetzt sofort sein, aber bitte denk wenigstens mal darüber nach.«
    Sein bittender Gesichtsausdruck tat ihr in der Seele weh. Wie konnte sie ihm sagen, dass es ihr unmöglich war, seinen Wunsch zu erfüllen? Selbst, wenn sie noch dreißig Jahre wartete, ihre Liebe gehörte Ramon. Voll und ganz. Daran würde sich nichts ändern.
    Sie wappnete sich für das, was sie ihm deutlich sagen musste

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