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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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fliege ich ja auch dahin. Jemand muss denen Beine machen.«
    »Kann ich mir denken. Vielleicht hilft’s ja, mit dem Presseausweis zu wedeln, das versetzt manchmal Berge.«
    Carolin nickte. »Wir werden sehen. Ich muss jetzt Schluss machen. Wegen des Berichts …«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf. Ich werde meinen alten Kumpel Jacques vom Jour en Monde fragen. Soweit ich weiß, ist er auch auf deiner Konferenz. Er kann mir bestimmt eine Kopie seines Tapes mailen. Hab noch was gut bei ihm.«
    Carolin atmete auf. »Und du hast jetzt was gut bei mir. Vielen Dank.«
    »Keine Ursache. Melde dich, sobald du etwas Neues weißt.«
    »Mach ich. Bis dann.«
    »Viel Glück.«
    Carolin drückte das Gespräch weg und übertrug Neumeiers Nummer von ihrer Handfläche in den Telefonspeicher. Bis der Bus vor ihrem Hotel zum Stehen kam, hatte sie bereits einen Mietwagen für die Fahrt zum Flughafen geordert. So ein Handy war manchmal Gold wert.
    Kaum hatte Carolin ihr Hotelzimmer erreicht, stopfte sie in fliegender Hast sämtliche Kleider in die Reisetasche, checkte aus und stürmte los.
    Sie musste sich beeilen. Die Straßen in diesem Gebiet waren nicht dafür ausgelegt, mit Höchstgeschwindigkeit darüberzurauschen. Hoffentlich war der Flug nicht ausgebucht, bis sie endlich in Kassala eintraf. Sobald sie das Ticket in den Händen hielt, musste sie diesen Neumeier zurückrufen. Es würde knapp werden, ihn noch vor seinem eigenen Flug zu erreichen. Sie warf ihre Sachen in den verbeulten, rostigen Jeep des Mietwagenverleihs und startete den Motor. In Gedanken entwarf sie bereits einen Plan, was sie tun könnte, um Anja zu helfen. Wenigstens hielt sie das davon ab, vor Sorge um ihre Freundin durchzudrehen.
     
     
    Kalifornien, San Francisco, 02.09.2007, 16:30 Uhr
     
    Oliver studierte die Anzeigetafeln und warf dann einen Blick auf seine Uhr. Die Maschine aus Kassala würde pünktlich landen. Wenn alles glattging, musste die Frau bald auftauchen.
    Er kratzte sich am Ohr. So etwas wie diese Schuster war ihm noch nie untergekommen. Dummerweise hatte er das untrügliche Gefühl, dass sie ihre Drohung, allein loszuziehen, sofort in die Tat umgesetzt hätte, wäre er nicht auf ihre Forderung eingegangen. Alles in allem war es auf jeden Fall besser, sie reiste mit ihm. So konnte er sie wenigstens im Auge behalten und verhindern, dass sie etwas Dummes anstellte.
    Als die ersten Reisenden aus dem Sicherheitsbereich des Flughafens traten, blieb sein Blick an einer großen Rothaarigen hängen, die schnellen Schrittes durch den Gang hinter der Glasfront stöckelte. Oliver straffte die Schultern. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie die Person war, auf die er wartete.
    Sie war schätzungsweise in seinem Alter, vielleicht ein, zwei Jahre jünger und der temperamentvollen Stimme am Telefon nach zu urteilen, würde diese Frau exakt zu dem Bild passen, das er sich von ihr gemacht hatte.
    Oliver irrte sich nicht. Bereits wenige Minuten später marschierte sie auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen.
     
    *
     
    Carolin ließ ihre Reisetasche fallen. »Herr Neumeier, gut, dass es geklappt hat.« Unverblümt inspizierte sie ihr Gegenüber. So etwas hatte sie schon vermutetet. Steifer Anzugträger, urteilte sie hart. Groß, schlank, wahrscheinlich keinen Funken Humor. Die braunen Haare raspelkurz, wirkte er so ordentlich wie ein Bundeswehrspind. Garantiert benahm er sich schrecklich pedantisch und bügelte auch noch seine Socken. Allein das lebendige Funkeln in seinen haselnussbraunen Augen verriet, dass er kein menschlicher Roboter war. Das konnte ja heiter werden.
    Neumeier ließ ihre Musterung kommentarlos über sich ergehen und griff nach ihrem Gepäck.
    Ohne sich lange aufzuhalten, steuerten sie nebeneinander auf den Ausgang zu. Carolin hörte aufmerksam zu, während er sie auf den neuesten Stand der Ermittlungen brachte.
    Es passte ihr nicht, dass sie trotz ihrer hohen Absätze noch zu ihm aufsehen musste. Er maß mindestens einen Meter neunzig. Nicht gerade hilfreich, denn große Menschen ließen sich nur schwer einschüchtern. Wie sie das bei diesem Riesen bewerkstelligen sollte, stand noch in den Sternen. Mit niederstarren würde es jedenfalls nicht funktionieren.
    »Vor einigen Stunden haben die Behörden ein Bild von Frau Zimmermann per E-Mail erhalten«, berichtete er. »Sie scheint wohlauf und unverletzt. Die Entführer fordern die Freilassung zweier inhaftierter Bandenmitglieder sowie eine Lösegeldsumme von 100.000 $.«
    Carolin

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