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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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nächsten klappte sie einfach zusammen, ähnlich einer Marionette, deren Fäden jemand durchtrennt hatte.
    Fluchend sprang er mit zwei mächtigen Sätzen vom Felsen hinunter. Er setzte kraftvoll über Baumstämme und Geröll hinweg, nur darauf aus, möglichst schnell zu ihr zu gelangen. In seinem Kopf überschlug sich immer wieder dieselbe Frage. Was, wenn das Vieh sie doch erwischt hatte?
     
    *
     
    Anja landete weich im Sand. Durch den Aufprall meldete sich ihr Bewusstsein zurück. Die Schwärze um ihr Gesichtsfeld schrumpfte, nur der Schwindel blieb, ließ die Bilder vor ihren Augen wabern. Sie fasste sich an die Stirn. Regungslos wartete sie, bis sich ihr Blick klärte, dann drehte sie in Zeitlupe den Kopf und entdeckte Ramon, der wie ein Hochleistungsathlet den Abhang herabspurtete.
    Mit verzweifelter Kraft winkelte Anja die Knie an und kämpfte sich auf die Beine. Sie hatte nur noch ein Ziel: Ramon.
    Taumelnd wankte sie ihm durch den Sand entgegen. Tränen behinderten ihre Sicht und sie stolperte erbärmlich über Zweige und Steine. Dennoch hielt sie sich auf den Beinen.
    Ramon ließ das Gewehr fallen und fing sie auf, als sie sich in seine Arme warf.
    »Die Schlange … fast hätte sie …« Ihre Stimme erstarb.
    Ramon vergeudete keine Zeit. Sofort löste er sich von ihr und hielt sie auf Armeslänge von sich. »Bist du in Ordnung, bist du gebissen worden?«
    Er schrie fast, wirkte so besorgt, dass Anja wie verrückt den Kopf schüttelte. » N… nein. Ich glaube nicht, die …«
    »Lass mich sehen!« Er kniete bereits vor ihr und suchte ihre Beine nach Bissstellen ab.
    Ein unkontrollierbares Zittern erfasste Anja. Hätte sie sich nicht an Ramons Schultern festgehalten, wäre sie zweifelsohne erneut umgekippt.
     
    *

*
     
    Ramon versicherte sich gleich mehrfach, dass ihre Haut keine punktartigen Verletzungen aufwies. Kaum hatte er das ausgeschlossen, riss er Anja in seine Arme und drückte ihren Kopf gegen seine Brust. Sie klammerte sich an ihn und weinte.
    Minuten vergingen, in denen er keinen Muskel rührte, einfach nur die Erleichterung in sich aufsog, dass ihr nichts zugestoßen war. Irgendwann wurde ihm bewusst, dass er ihren schlanken Körper fast zerquetschte. Behutsam lockerte er seinen Griff, hielt sie aber weiterhin umschlungen, konnte sie einfach noch nicht freigeben. Anja schien es nicht zu bemerken, presste sich ihrerseits mit einer Heftigkeit an ihn, die den Rhythmus ihres rasenden Herzschlags auf seinen übertrug. Erst dieses unwiderlegbare Lebenszeichen von ihr bezweckte, dass sich Ramons Atmung wieder verlangsamte. Instinktiv begann er, kleine Küsse auf ihre Haare zu tupfen, wobei er unaufhörlich spanische Koseworte murmelte.
    Es half. Anjas steifer Körper regenerierte sich und der Schock ließ allmählich nach.
    Sie schniefte leise. »Danke.« Ein deutlich sichtbares Schlucken folgte. »Danke, dass du mich gerettet hast … schon wieder.«
    Er räusperte sich. »Schon okay. Schließlich bin ich schuld daran, dass du überhaupt in Gefahr geraten bist.«
     
    *
     
    »Nein.« Anja schüttelte den Kopf. »Dein Bruder ist schuld, dass ich in diese Lage gekommen bin.«
    Sie bog sich in Ramons Armen zurück. Leichter Wind strich über ihre nasse Haut und bildete einen Gegensatz zur angenehmen Wärme seiner Hände auf ihrem nackten Rücken.
    Nackter Rücken ?
    Schlagartig wurde ihr klar, dass sie ohne einen Fetzen Stoff am Leib an Ramon lehnte. Splitterfasernackt.
    Flott beugte sie sich wieder vor, ehe er auf die Idee kam, nach unten zu sehen. Vielleicht hatte er es ja noch gar nicht … Ihr Blick rutschte in sein Gesicht zurück.
    Er hatte! Augenscheinlich war ihm sehr wohl bewusst, dass er eine unbekleidete Frau ihm Arm hielt, denn sein Blick klebte an der Stelle, wo sich ihr Busen pikant an seinen Brustkorb drückte.
    Flammende Hitze stieg in ihre Wangen. Hastig löste sie sich aus seiner Umarmung. Gott sei Dank hatte sie trotz des ganzen Wirbels das Hemd nicht fallen lassen.
    Betont gelassen stülpte sie das Kleidungsstück über den Kopf und verdeckte so effizient den größten Teil ihrer Blöße. Ramon sagte nichts, befreite nur mit unergründlicher Miene ihre Haare aus dem Kragen, dann hob er das Gewehr vom Boden auf und begleitete sie zum Ufer zurück.
     
    *
     
    Ramon wartete aufgewühlt, bis Anja die Jeans zugeknöpft hatte. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm nicht anmerkte, wie knapp er davorstand, die letzten Skrupel über Bord zu werfen. Seine Finger brannten in dem Wunsch,

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