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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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Frucht in den Mund. »Glaub mir, das ist mir im Moment gerade ziemlich egal.«
    Immer noch grinsend stand Ramon auf. Auffrischender Wind erfasste seine Haare und zerrte an seinem Hemd.
    Anja folgte seinem Blick gen Himmel. Vor das tiefe Blau schoben sich einige Wolken. Sie beurteilte diese Tatsache nicht sehr negativ, bis sie Ramons Miene sah. Offenbar schätzte er die Wetterlage weit ungemütlicher ein als sie.
    »Wir müssen uns beeilen, es gibt wahrscheinlich ein Unwetter«, bestätigte er sogleich ihre Vermutung und hängte sich die Satteltaschen nebst Gewehr über die Schultern. »Zwei Meilen von hier gibt es eine kleine Höhle, dort finden wir Unterschlupf.«
    »Dann sollten wir gehen.«
    Schon kurze Zeit später rauschten die Baumkronen über ihren Köpfen und Blätter flogen in dem stark zunehmenden Wind umher. Der Himmel verdunkelte sich zu einem schmutzigen Tiefgrau und färbte die brodelnde Wolkendecke in ständig wechselnde Schattierungen. Als der erste Blitz niederging, zuckte Anja beunruhigt zusammen.
    »Glaubst du, wir schaffen es noch, bevor es zu regnen anfängt?«, rief sie über den Lärm des Waldes hinweg.
    Ehe Ramon antworten konnte, wurden sie schon von den ersten dicken Regentropfen getroffen.
    »Nein. Lauf«, rief er, packte ihre Hand und rannte mit ihr gemeinsam los.
    Kurz bevor sie die Höhle erreichten, öffnete der Himmel endgültig seine Schleusen und der Sturm brach mit neu entfesselter Urgewalt los. Innerhalb von Sekunden waren sie bis auf die Haut durchnässt. An ihren Schuhen klebte Laub und feuchte Erde, sodass Anja das Gefühl hatte, mit bleischweren Füßen durch flüssigen Teer rennen zu müssen.
    Ramon zerrte sie unbarmherzig hinter sich her, während er zielsicher herabstürzenden Ästen auswich.
    Wenige Meter vor der Höhle ging es steil bergan. Anja kämpfte sich mühsam, teilweise mithilfe der freien Hand, hinter Ramon weiter. Er hielt ihre Finger wie im Schraubstock, dennoch rutschte sie auf dem aufgeweichten Boden beständig rückwärts und verbrauchte so für dieses letzte Stück die meisten Kräfte. Nach der Kuppe flachte der Waldboden jäh ab und gab den Blick auf die Höhle frei, oder besser gesagt auf das in Anjas Augen winzige Loch am Fuß einer Felswand.
    Voller Schrecken spähte sie an Ramon vorbei auf ihren Unterschlupf. Der Eingang maß einen Durchmesser von ungefähr anderthalb Metern und es sah nicht danach aus, als würde die Höhle sich nach innen erweitern.
    Ihre Schritte wurden immer zögerlicher, bis sie schließlich stehen blieb.
    Ramon stoppte ebenfalls. »Geschafft! Bleib hier, ich bin sofort zurück.«
    Er warf die Satteltaschen auf den Boden und reichte ihr das Gewehr. Mit gezücktem Messer rannte er in die Höhle und wurde fast sofort vom dunklen Zwielicht verschluckt.
    Anja begann mehr und mehr zu zittern, und das nicht nur, weil ihr fürchterlich kalt war . Die Vorstellung, in die dunkle enge Höhle gehen zu müssen, erfüllte sie mit abgrundtiefem, lähmendem Entsetzen. Beinahe hoffte sie, dass der Bär den Unterschlupf schon vor ihnen gefunden hatte oder die Höhle anderweitig besetzt war. Mit Freuden würde sie stundenlang im eiskalten Regen hocken. Alles war besser, als nur einen einzigen Schritt in diesen schwarzen Sarg zu gehen.
    Sie hatte kein »Glück«.
    Ramon tauchte wieder auf und kam neben ihr zum Stehen. »Die Höhle ist frei. Los jetzt, nichts wie raus aus dem Regen.« Er griff wieder nach den Satteltaschen und nahm ihr das Gewehr ab.
    In ihrem Kopf würfelten die Gedanken durcheinander. Was jetzt? Sollte sie sich darauf einlassen, auf die Gefahr hin, dass sie völlig panisch davonstürzte, oder den Stier bei den Hörnern packen und Ramon gleich von ihrer Klaustrophobie erzählen?
    Als er an ihrem Arm zerrte, entschied sie sich augenblicklich für Letzteres.
    »Ramon, Ramon!« Verzweifelt stemmte sie sich gegen ihn.
    Er drehte sich um. »Was ist los?« Regen tropfte aus seinen pechschwarzen Haaren, verfing sich in seinen dichten Wimpern und rann über die hageren Wangen. Mit fragendem Blick umfasste er ihren Nacken.
    Anja schluckte. »Ich … ich kann nicht … ich kann nicht in diese Höhle rein … Das geht nicht.«
     
    *
     
    »Was? Warum denn nicht?« Ramon verstand überhaupt nichts mehr. Kein einziges Mal in den vergangenen Tagen hatte sie derart verängstigt ausgesehen wie in diesem Moment. Betroffen sah er, wie ihre Unterlippe zu zittern begann, während sie wie paralysiert auf den Höhleneingang starrte.
    Er legte seine

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