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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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Hände auf ihre Schultern und schüttelte sie leicht. »Anja, warum? Warum kannst du nicht da rein?«, wollte er, langsam selbst beunruhigt, wissen.
    Ihre Augen irrten so abwesend über sein Gesicht, als hätte sie einen Geist gesehen. »Weil … weil ich schreckliche Platzangst habe.«
    Er schwieg bestürzt. Völlig überrumpelt von ihrem Geständnis wusste er nicht recht, was er dazu sagen sollte. Eine Gewissheit blieb allerdings. Sie mussten sofort aus dem Regen raus. Er konnte nicht riskieren, dass einer von ihnen krank wurde. Sie hatten in den letzten Tagen weiß Gott genug eingesteckt und er würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit sie am Ende heil aus der Sache herauskamen. Er würde Anja in die Sicherheit der Höhle bringen, auch wenn er sie dafür ausknocken musste.
    Ramon sah ihr in die riesigen blauen Augen. »Es tut mir leid, aber ich muss das jetzt tun.« Noch bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, schlang er beide Arme um sie. Er hörte ihr geschocktes Keuchen, als er sie vom Boden hochhob. Ohne auf ihr panisches Zappeln und Schreien zu reagieren, rannte er schnurstracks in die Höhle.
    Der natürliche Stollen reichte etwa drei Meter in den Berg hinein und endete an einer schräg abfallenden Rückwand. Ramon schleuderte Satteltaschen und Gewehr beiseite und legte Anja behutsam auf dem Boden ab. Sie ließ ihn bereitwillig los, jedoch nur, um im nächsten Augenblick wie eine Wahnsinnige aus der Höhle zu kriechen. Sobald er ihre Absichten begriff, tat er das einzig Naheliegende und hechtete sich auf sie.
    Festgenagelt von seinem schweren Körper konnte sie nur noch hilflos strampeln und weinen.
    Ramon brach es das Herz, als er ihr angsterfülltes Gesicht sah. Ihr Atem ging flach und unglaublich schnell.
    »Scht, schon gut, mi alma . Ich bin bei dir. Ich lass nicht zu, dass dir was passiert. Scht, ganz ruhig. Wir schaffen das«, wiederholte er immer wieder und schlang beide Arme um sie. Weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte, legte er seine Stirn gegen ihre und wiegte sie sanft.
    Es dauerte nicht lange, bis ihr vor Erschöpfung und Angst geschwächter Körper nachgab. Ihre Gegenwehr verlor an Kraft und hörte schließlich auf.
    Leblos lag sie unter ihm, nur Tränen rannen weiter still über ihr Gesicht und tropften in die weichen Haarsträhnen zwischen seinen Fingern.
    Als Ramon spürte, dass sie ruhiger wurde, stützte er sich auf die Unterarme und befreite sie etwas von seinem Gewicht. Schweigend wischte er mit den Daumen die Tränen von ihren Wangen.
     
    *
     
    Anja blinzelte, als seine Fingerknöchel gegen ihre Wimpern stießen, wich ihm aber nicht aus.
    »Alles okay?« Ramons tiefe Stimme klang rau in der Enge der Höhle.
    Sie nickte und legte ihre kalten Hände auf seine Oberarme. Die Wärme seiner Haut sickerte angenehm in ihre Finger und rückte in ihr Bewusstsein, dass sie nicht allein war. Ramon war bei ihr.
    »Können wir jetzt die nassen Sachen ausziehen, ohne dass du mir wieder davonläufst?«, fragte er sanft und sah sie abwartend an.
    Ein weiteres schwaches Nicken war alles, was ihr gelang.
    Langsam gab Ramon sie frei und richtete sich auf. Sie keine Sekunde aus den Augen lassend, nahm er alle Decken aus den Taschen und legte sie neben ihr ab, dann zog er sich bis auf die Unterwäsche aus.
    Sie tat es ihm nach, aber ihre Finger zitterten so stark, dass es ihr erst beim dritten Versuch gelang, den klammen Stoff über den Kopf zu ziehen.
    Weil die Höhle zum Stehen viel zu niedrig war, mussten sie sich mühsam im Liegen ausziehen. Ramon half ihr, die vor Nässe schwere Hose vom Körper zu schieben.
    Trotz der Situation beschleunigte sich Anjas Puls, als sie bemerkte, dass sein Blick länger als nötig auf ihren Beinen verweilte.
    Sie trug jetzt lediglich BH und Slip. Um ihre nackte Haut berühren zu können, hätte er nur die Finger ein wenig ausstrecken müssen. Allein die Vorstellung, er könnte es vielleicht tun, bescherte Anja ein Prickeln auf den Beinen.
    Trotz des Zwielichts sah sie ihm ins Gesicht. Einen atemlosen Moment lang hatte sie den Eindruck, dass seine Gedanken die gleiche Richtung einschlugen, doch dann wandte er sich ab und legte die Kleider auf dem Boden der Höhle zum Trocknen aus.
    Während Anja frierend dasaß, die Arme um den Oberkörper geschlungen, stapelte er die Decken auf den Boden und an der Wand hinter sich. Die letzte Decke wickelte er um seine Schultern, setzte sich mit dem Rücken gegen die Schräge und streckte die Hand nach Anja

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