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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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»Thursday hat viele Freunde, aber es gibt nur eine Person, der sie wirklich trauen kann.«
    »Und wer ist das?«
    »Sie selbst.«
    »So etwas Ähnliches hat der rothaarige Gentleman mir auch gesagt«, murmelte ich, und plötzlich wurde mir klar, dass die Ereignisse der letzten Zeit womöglich einen bestimmten Sinn hatten. »Irgendwas ist passiert. Thursday hat vielleicht Anweisungen hinterlassen, dass er mich suchen und mich beauftragen soll, ihr zu helfen.«
    »Und warum hat er Ihnen das nicht gesagt?«, wandte Sprockett ein.
    »Wir sind hier in der Fiktion«, erklärte ich. »Damit es spannend wird, müssen die Ereignisse in vieldeutigen Nebel gehüllt sein.«
    Ich steckte Thursdays Stern in die Tasche.
    »Ist das eine gute Idee, den Stern zu benutzen?«, fragte Sprockett. »Als Sie ihn das letzte Mal eingesetzt haben, waren uns die Männer in Karos innerhalb einer Stunde auf den Fersen und haben Sie hochnotpeinlich verhört.«
    »Nun ja, der Stern ist recht nützlich. Außerdem sind mir die Männer in Karos egal. Wir müssen uns jetzt so benehmen wie Thursday, wir müssen tun, was sie tun würde.«
    »Und was genau wäre das, Ma’am?«
    Ich zog die Schreibtischschublade auf, nahm meine zweitbeste Pistole heraus und packte sämtliche Munition, die ich hatte, in meine Jackentasche.
    »Jetzt werden wir einigen Leuten mal auf den Zahn fühlen, Sprockett.«
    »Sehr wohl, Ma’am.«

29.
GattungsTransferTaxis
    Die GattungsTransferTaxis hat es gegeben, seit die BuchWelt sich ihrer bewusst wurde. Auch an das Große Remake haben sie sich ohne Getriebeknirschen gewöhnt. GTTs sind sauber, die Fahrer haben eine enzyklopädische Kenntnis der BuchWelt, mit der sie jeden Bibliothekar übertreffen, und würden   – gegen entsprechenden Aufpreis   – jede Verkehrsregel brechen, wenn ihren Passagieren das hilft. Traditionell haben sie kein Wechselgeld für einen Zwanziger.
     
    Bradshaws Führer zur BuchWelt,
2
.
Aufl.
     
    Das Hauptquartier der GattungsTransferTaxis war in der Non-Fiktion, irgendwo auf den Seiten der
World Taxi Review,
einer nicht allzu spannenden Zweimonatsschrift. Bis dahin war es recht weit, und die Männer in Karos würden wahrscheinlich hinter uns her sein, bevor wir ganz durch die Tierbücher waren. Aber zum Glück gab es in der Nähe bei den Sciencefiction-Klassikern eine Zweigstelle, die sich in
Die ersten Menschen auf dem Mond
von H.   G.   Wells befand. Es wurde gemunkelt, dass die Taxis von einem modifizierten Cavorit-Aggregat angetrieben wurden, aber das hatten die S F-Puristen als »technisch unmöglich« abgetan. Allerdings hatten sie das von der »BuchWelt auf der Innenseite einer Kugel« auch gesagt, und sie scheint bestens zu funktionieren.
    Der Zweigstellenleiter war ein kleiner, zutiefst verstörter Mann, der so aussah, als ob er sich unklugerweise abends die Haare gewaschen und dann darauf geschlafen hätte, als sie noch nass waren.
    »Keine Fahrpreiserstattungen!«, sagte er, sobald wir durch die Tür kamen.
    »Darum geht es gar nicht.«
    »Sie würden auch keine kriegen. Was kann ich sonst für Sie tun?«
    »Wir suchen nach einem Taxi, das gestern früh im Bereich der selbst verlegten Bücher einen Fahrgast aufgenommen hat und seither verschwunden ist.«
    Der Zweigstellenleiter war unbeeindruckt. »Ich bedaure, Ihnen sagen zu müssen, dass wir aus Datenschutzgründen keinerlei Auskünfte dieser Art geben können. Dazu brauchten Sie schon einen Jurisfiktionbefehl   …«
    »Was halten Sie davon?«, sagte ich und knallte Thursdays Stern auf die Theke.
    Der Mann starrte den Jurisfiktion-Stern und dann mich an. Er überlegte einen Moment, dann holte er ein Klemmbrett unter der Theke hervor und fing an, in den daran befestigten Zetteln zu blättern. Es waren sehr viele.
    »Sie haben Glück, dass die Protokolle noch hier sind«, sagte er. »In einer Stunde geht das alles zu Captain Fantastic.«
    Er durchsuchte die Zettel, hörte aber nicht auf zu reden.
    »Wir verlieren jeden Tag ein paar Taxis. Einige werden ausradiert, andere nutzen sich einfach ab, manche werden versehentlich reabsorbiert, aber die meisten sind einfach im Einsatz in Büchern. Natürlich hängen wir es nicht an die große Glocke, wenn unsere Taxis Unfälle haben oder verschwinden. Wir wollen den Fahrgästen ja keine Angst machen.«
    »Das ist wirklich sehr rücksichtsvoll.«
    »Sie haben Glück«, sagte er schließlich und starrte auf seine Notizen. »Das einzige Taxi, das an dem Tag verloren gegangen ist, war der

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