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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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zum Rest der Handlung, haben der Popularität des Romans aber nicht geschadet. In diesem Fall wurde sogar der Snooze-Knopf gedrückt, weshalb es keinen Fortsetzungsband gab. Der Tod von kleinen Kätzchen   – selbst wenn es sich nur um geschriebene Kätzchen handelt   – ist hochgradig stigmatisiert. Barney hat die Zügel inzwischen an einen Nachfolger übergeben und arbeitet jetzt in der TextZentrale, während Stig als sehr gesuchter Nichtredner bei Wohltätigkeitsveranstaltungen verschiedener NGOs gilt.
    »Also? Was ist los mit Ihnen?«, fragte Bowden. »Ich habe ja sogar auf der
Insel der Abenteuer
schon eine leidenschaftlichere Vorstellung gesehen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ach, es läuft im Moment nicht so gut bei mir.«
    »Ärger mit Männern?«
    »In gewisser Weise.«
    »Darf ich Ihnen einen Rat geben?«
    »Ja, warum nicht, Bowden?«
    »Kommen Sie in die Gänge und werden Sie endlich erwachsen! Sie machen uns noch zum Gespött der Leute. Unsere Leserate befindet sich im freien Fall. Wollen Sie, dass es uns genauso ergeht wie
Raphael’s Walrus

    Das war nicht die Sorte guter Ratschlag, die ich mir erhoffte. »Sie hätten also gern die alte Thursday zurück?«, sagte ich empört. »Mit viel überflüssigem Sex und Gewalt?«
    »Na ja, zumindest wurden wir mehr gelesen.«
    »Ja«, sagte ich. »Aber von wem? Wir wollen die anspruchsvollen Leser, nicht die geilen Typen, die   …«
    »Sie sind ein furchtbarer Snob, wissen Sie das?«
    »Bin ich nicht.«
    »Sie sollten
alle
Leser zu schätzen wissen. Wenn Sie unbedingt im Glanz der ›Anspruchsvollen Leser‹ strahlen wollen, warum machen Sie nicht einen Plot 9 und verziehen sich ins Menschliche Drama?«
    »Weil ich das tun will, was Thursday sich wünscht.«
    »Ach, und wo ist Ihre Thursday jetzt?«, sagte Bowden mit einem hämischen Grinsen. »Ist doch schon seit Monaten nicht mehr hier gewesen. Sie berufen sich ständig auf den Ruhm Ihrer prominenten Namensgeberin, aber wenn sie sich wirklich für uns interessieren würde, könnte sie ruhig öfter hier vorbeischauen.«
    Ich verstummte. Bowden hatte nicht ganz unrecht. Es war schon sechs Monate her, dass sie uns besucht hatte. Und auch damals war sie nur gekommen, um sich Mrs Malaprop auszuleihen, die ein paar Bücherregale für sie aufstellen sollte.
    »Hören Sie«, sagte Bowden. »Sie sind auf Ihre schusselige Art ganz nett, aber wenn Sie unbedingt etwas ändern wollen, dann kehren Sie zu unserer früheren Thursday zurück. Das ist innerhalbder ›Charakter-Interpretation‹ zulässig. Darauf können Sie sich jederzeit berufen. Wir kriegen mehr Leser und riskieren gar nichts dabei. Wer ist eigentlich die Nationale Toast-Kommission?«
    »Das ist ein Geheimplan«, sagte ich abwehrend, »um die Leserschaft zu vergrößern. Sie müssen mir einfach vertrauen. Und solange ich die Verantwortung trage, machen wir’s einfach so, wie ich sage.« Ich räusperte mich und fuhr noch etwas entschlossener fort. »Es könnte durchaus sein, dass ich mich entschließe, ein paar mehr Dinge über die BuchWelt in die Serie aufzunehmen. Sie würde dadurch viel realistischer, und wahrscheinlich fänden die Leser es ganz amüsant.«
    Das war eine kühne Behauptung. Der GattungsRat hatte weder Mühe noch Kosten gescheut, um sicherzustellen, dass die Leser nichts über das Innenleben der BuchWelt erfuhren.
    Ich ließ Bowden verblüfft und erschrocken zurück und machte eine Tür in der Yorkshire-Dales-Szene auf, nahm eine Abkürzung durch das SpecOps-Gebäude und kehrte ins Haus zurück. Carmine und Sprockett warteten in der Küche auf mich. Sie spürten sofort, dass etwas nicht stimmte.
    »Horace hat mich jetzt Mr und Mrs Kobold vorgestellt, und die sind wirklich   …«
    »…   das interessiert mich nur sehr peripher, Carmine. Sie übernehmen jetzt mal eine Weile. Ich hab ein paar Zeilen über die Nationale Toast-Kommission eingefügt. Dadurch sind ein paar kleine Änderungen und eine hübsche neue Szene notwendig. Sorgen Sie bitte dafür, dass das gut rüberkommt!«
    Ich gab ihr die neuen Seiten, und sie sah mich verblüfft an. Neue Szenen zu erfinden war strikt verboten, und das wussten wir beide.
    »Ich übernehme die Verantwortung«, sagte ich. »Und jetzt machen Sie schon! Sonst lasse ich mich von Mrs Malaprop vertreten. Die würde alles tun, um ein bisschen Erzählzeit in der Ersten Person in ihr Dienstbuch zu kriegen.«
    Carmine presste die Lippen zusammen und verließ hastig die Küche.
    »Ich habe Hunger«, sagte

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