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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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Kornkreise, ein geheimes Laboratorium, in dem zum Zweck der Bevölkerungskontrolle Bakterien und Viren gezüchtet wurden, machten bereitwillig Platz, als eine Verfolgungsjagd zwischen einem weißen Fiat Uno und einem schwarzen Mercedes an uns vorbeipreschte, undbetraten schließlich das Terrain der Warum-musste-Lola-Vavoom-sterben?-Bücher. Roswell stieß die Schwingtür zu einem Parkhochhaus auf, die sich direkt in den zehnten Stock öffnete. Neben einem lastwagengroßen Klumpen verbeulten Blechs und anderer Trümmer standen zwei Männer. Den eher ungepflegten kannte ich nicht, aber der ältere war Commander »Red« Herring, der Oberbefehlshaber unserer Sicherheitskräfte.
    Er war ein kluger, aber auch sehr zupackender Beamter. Einen nennenswerten Stab brauchte er nicht, er hatte vielmehr alle Notizen und was er sonst wissen musste im Kopf. Er war einer der wenigen Menschen, die immer noch von Buch zu Buch sprangen, statt Taxis oder den öffentlichen Personenverkehr zu benutzen. Sein Charaktertyp war BGH-87: männlich, pedantisch und hocheffizient, aber ohne jeden Humor. Er war ungefähr fünfzig und trug ein kurzärmeliges weißes Hemd mit einer unbestimmten Anzahl von Schreibgeräten in der Brusttasche und eine knallige Krawatte dazu. Die Brille trug er wahrscheinlich nur, weil das mehr Eindruck machte. In der Kommandostruktur des GattungsRats stand er ziemlich weit oben, und es hieß, er habe praktisch jederzeit Zutritt zu Senator Jobsworth persönlich. Er war mit Abstand der mächtigste Mann, den ich kannte.
    »Das wird aber auch Zeit«, sagte er, als ich in Sicht kam. »Ich habe Termine, die Leute warten auf mich   – ein Rädchen muss ins andere greifen.«
    »Ein Rädchen muss ins andere greifen«, wiederholte der Mann neben ihm.
    »Das ist Martin Lockheed«, erklärte Herring. »Sie werden an ihn berichten, ich bin zu beschäftigt. Nach dieser Einweisung ist er Ihr Ansprechpartner.«
    »Ja, Sir.«
    »Ihre
Drei Mann in einem
Boot-
Untersuchung war nur bedingt eindrucksvoll.«
    »Ja, Sir. Das tut mir leid.«
    »Entschuldigungen nutzen nicht viel, Next, aber ich bin ein loyaler Mensch, und die reale Miss Next hat gesagt, Sie hättendurchaus Talent und könnten noch einmal sehr nützlich werden.«
    »Ich bin ihr sehr dankbar«, stammelte ich. »Und Ihnen natürlich auch.«
    »Ich betrachte diesen Auftrag als eine Investition in die Zukunft«, sagte Herring, »und als einen Gefallen für eine alte Freundin. Das ist der Grund, weshalb Sie jetzt hier sind, verstanden?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Gut.«
    »Das ist gut«, sagte Lockheed, für den Fall, dass ich nicht gehört hatte, was Herring gesagt hatte.
    Der Commander wedelte mit der Hand in Richtung der Wrackteile. »Das ist ein einfacher Fall, bei dem Sie Erfahrungen sammeln können. Er hat alle Merkmale eines weiteren unvorhersehbaren Ereignisses, das sich schon zum wiederholten Mal als unwiederholbar erwiesen hat. Enttäuschen Sie mich nicht, ja? Machen Sie eine saubere Untersuchung und schreiben Sie einen ordentlichen Bericht, ja? Keine Mätzchen und keine Angeberei. Mit 99,97   Prozent hält Fiktion den absoluten Rekord für Buchsicherheit, und ich will, dass das so bleibt. Wir wollen ja nicht, dass die Bewohner dieser schönen Insel plötzlich das Gefühl haben, ihre wohlgeordnete Welt löst sich auf, weil ein Buchstabe umfällt, nicht wahr?«
    »Ich werde mein Bestes tun, um nachzuweisen, dass es sich um einen vollkommen unwiederholbaren Zufall handelt«, sagte ich, »und zwar mit unanständiger Eile.«
    »Sehr gut. Vierundzwanzig Stunden sollten genügen, ja?«
    »Ich gebe mir Mühe, Sir. Und vielen Dank für die Chance.«
    »Nichts zu danken. Lockheed?«
    »Ja, Sir?«
    Herring schnippte mit den Fingern, und der leicht verstörte Lockheed gab ihm ein Klemmbrett.
    »Das hier sind die bisher erfassten Wrackteile«, sagte er und gab mir, ohne einen Blick darauf zu werfen, das Klemmbrett. »Kommt nicht infrage, dass uns gute Prosa vom Himmel fällt, nicht wahr?Also machen Sie’s nicht zu kompliziert, ja? Ein Rädchen ins andere, nicht wahr, Thursday?«
    »Ein Rädchen ins andere«, fügte Lockheed ernsthaft hinzu.
    »Ein Rädchen ins andere, Sir«, wiederholte ich. »Könnten Sie Miss Next bitte sagen, dass ich Ihr danke?«
    »Wenn ich sie das nächste Mal sehe. Sie hat immer so viel zu tun.« Er warf Sprockett, der sich unauffällig abseits hielt, einen unauffälligen Blick zu. »Wer ist das?«
    »Sprockett«, sagte ich. »Mein Butler.«
    »Ich wusste gar

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