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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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es mir zu dumm. Ich nahm meinen Schlüsselbund und schloß auf. Und da sah ich sie auf dem Boden liegen. Ringsherum war der Teppich mit Blut befleckt! Und das muß ausgerechnet mir passieren! Wo ich stets bemüht bin, ein seriöses Haus zu haben! Erst vor drei Monaten habe ich einen neuen Teppich in das Zimmer gelegt, damit es attraktiver aussieht. Und so geht es dann...«
    »Und dann riefen Sie die Polizei?«
    »Ja, so war es - und da Sie gerade hier sind, darf ich Sie wohl etwas fragen? Ich hatte die Miete für das Doppelzimmer bereits erhalten. Als die vier jedoch die Polizeiwagen hörten und all den Lärm und das Getue, wurden sie wütend. Sie kamen zu mir und verlangten ihr Geld zurück. Ich erklärte ihnen, daß sie die Kabine gemietet hätten, und wenn sie anständige Menschen mit einem guten Gewissen seien, könnten sie ruhig schlafen gehen. Das bißchen Autogeräusch würde sie sicherlich nicht daran hindern. Da drohten sie mir, daß sie mich einsperren ließen, wenn ich ihnen das Geld nicht zurückgäbe. Sind sie dazu wirklich berechtigt?«
    »Nein«, sagte Sellers.
    »Das dachte ich mir auch. Ich bin froh, daß Sie es bestätigen.«
    »Wie geht’s weiter?«
    »Sie zogen gegen ein Uhr in der Nacht aus. Angeblich war es ihnen nicht möglich, an einem Ort zu schlafen, an dem gerade ein Selbstmord stattgefunden hatte. Sie fuhren die Straße hinunter. Hoffentlich haben sie nirgendwo mehr ein Quartier gefunden. Ich würde es ihnen wünschen.«
    Ich warf Sellers einen Blick zu. Er sagte: »Stehen Sie mir einmal die Identität dieser Herrschaften fest. Wie haben sie sich eingeschrieben, und welche Lizenznummern gaben sie an?«
    Die Frau begann in den Gästekarten zu blättern.
    »Nicht jetzt«, sagte Sellers dann hastig. »Ich komme in ein paar Minuten zurück. Suchen Sie mir inzwischen alles heraus und schreiben Sie es auf. Wenn ich komme, nehme ich es mit.«
    Sellers ergriff meinen Arm und führte mich hinaus.
    »Ich vermute, Sie haben mir einiges zu sagen, Donald?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nun machen Sie keine Geschichten«, mahnte Sellers, »es ist besser, Sie sehen zu, daß Sie aus dieser Schose herauskommen.«
    »Ich kann nicht«, antwortete ich, »es handelt sich um einen Auftrag, an dem ich noch arbeite.«
    »Ein Auftrag! Du meine Güte!« sagte Sellers. »Ich habe bereits mit Bertha darüber gesprochen.«
    »Und trotzdem bleibe ich dabei, daß es sich um einen Auftrag handelt. Eine junge Frau zahlte uns 200 Dollar dafür. Und sie wünschte...«
    »Nur weiter«, befahl Sellers, als ich plötzlich schwieg.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht, ich würde das Vertrauen unserer Klientin mißbrauchen. Ich müßte erst ihre Erlaubnis einholen, bevor ich darüber sprechen darf.«
    »Aber Sie können uns doch einen Fingerzeig in dieser Sache geben. Ich möchte sie aufgeklärt und erledigt haben.«
    »Nein, ich kann nicht, Frank, ich sagte Ihnen doch, es ist ein Berufsgeheimnis.«
    »Von wegen! Bertha berichtete mir, daß Sie höchst privat mit einem kleinen Mädchen unterwegs waren. Sie scheinen Ihre beruflichen Beziehungen sehr auszunützen - und das kann Sie eines Tages Ihre Lizenz kosten. Ich werde versuchen, es Ihrer Partnerin leicht zu machen. Bertha ist stets ein anständiger Kerl gewesen, aber was Sie betrifft, Sie haben immer die Kurven geschnitten!«
    »Ich sagte Ihnen, daß ich in einem Auftrag handelte. Er hatte zwar mit Dover Fulton zu tun, aber nichts mit dieser verfluchten Schießerei.«
    »Sie wissen, die Polizei kann auf Ihrer Mitarbeit bestehen. Bitte erinnern Sie sich daran!«
    »Sehen Sie, Frank«, sagte ich, »das ist doch ein Selbstmord aus hoffnungsloser Liebe. Sie waren vernarrt ineinander. Und sie suchten sich diesen Weg aus. Das ist ihre Sache. Soweit es die Polizei betrifft, ist der Fall doch abgeschlossen. Das wissen Sie genausogut wie ich.«
    »Es gibt aber ein paar merkwürdige Umstände, und ich bin angewiesen, sie aufzuklären!« beharrte Sellers.
    »Aber da bleibt doch gar nichts mehr zu untersuchen. Sie sind beide tot. Es ist ein typischer Doppelselbstmord!«
    »Und warum stand dieses Auto von Fulton hier? Das ist doch eine schiefe Sache, über die ich Klarheit haben will.«
    »Wenn ich Ihnen erzähle, was ich darüber weiß, würde es nicht weniger schief aussehen.«
    »Wer ist Ihr Klient? Für wen arbeiten Sie?«
    Ich schüttelte wieder den Kopf.
    »Warten Sie hier«, sagte Sellers dann grimmig.
    Der Kies knirschte unter seinen schweren Schuhen, als er zum Haus

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