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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sollte, würden sich die Prämien verdoppeln. Sie wissen, bei einem Autounfall oder ähnlichem. Ich war immer von einer Unruhe geplagt, wenn er längere Zeit unterwegs war. Und seit wir die Versicherung eingegangen sind, bin ich doch ein wenig ruhiger gewesen... Ja, und jetzt soll nichts gezahlt werden.«
    »Das stimmt schon.« Sellers nickte. »Bei Selbstmord zahlen sie nicht, jedenfalls solange das erste Versicherungsjahr nicht vorüber ist.« Wir schwiegen, und die Stille wurde allmählich bedrückend. Was sollten wir noch sagen?
    Schließlich fuhr Sellers fort: »Es tut mir sehr leid, Mrs. Fulton, wenn ich Sie jetzt auch noch bitten muß, mit uns zu fahren. Ich möchte, daß Sie jemandem gegenübergestellt werden.«
    »Gut, ich werde mitkommen.« Ihre Stimme klang so, als sei sie froh darüber, während dieser Fahrt einmal ihren trüben Gedanken entfliehen zu dürfen.
    »Können Sie das Haus allein lassen?«
    »Ja, die Kinder kommen vorläufig nicht zurück. Ich muß nur abschließen.«
    »Okay«, sagte Sellers, »machen Sie sich bitte fertig, und dann fahren wir.«
    Er sah mich herausfordernd an. »Und Ihnen versichere ich, daß ich eine Weile ohne Ihre Kommentare auskommen werde...«
    »Ganz wie Sie wünschen«, sagte ich schulterzuckend, »aber ich kann Ihnen jetzt schon versichern, daß Sie eine Niete ziehen werden.«
    »Sparen Sie sich Ihre Bemerkungen«, erwiderte er ärgerlich. »Ich weiß nur noch nicht, was ich mit Ihnen machen soll. Ich - ja, ¡ c h wünschte fast, es wäre ein Mord gewesen, dann hätte ich Sie längst nach Nummer Sicher befördert.«
    Ich schwieg, denn in diesem Augenblick konnte er keine Widerrede vertragen.
    Mrs. Fulton setzte ihren Hut auf und griff nach dem Mantel. Sie hatte ihre Augen mit kaltem Wasser gekühlt und ein wenig Makeup aufgelegt.
    Sellers fuhr wieder zum >Kozy-Dell<. Die Besitzerin kam sofort heraus, blickte auf Mrs. Fulton und schüttelte den Kopf.
    »Nein?« fragte Sellers.
    »Nein«, sagte sie. »Die Frau, mit der er hier erschien, war viel kleiner, ein junges, gutgewachsenes Ding mit langen Haaren, etwas breiten Backenknochen und sehr vollen Lippen.«
    »Und Sie sind sicher, daß Sie sich nicht irren?« forschte Sellers. »Sie sahen sie doch nicht aus dem Wagen steigen?«
    »Ich irre mich nicht«, antwortete die Frau. »Diese Dame hier -nun, ich würde sagen, sie weiß, was sie zu tun hat. Sie ist verheiratet. Die andere wirkte unsicher, sogar ein bißchen eingeschüchtert. Vielleicht hatte sie ein schlechtes Gewissen, oder sie war es nicht gewöhnt, die Nacht in einem Autohotel zu verbringen.«
    »Ich dachte, Sie nähmen an, sie sei eine Abenteurerin gewesen?« fragte Sellers.
    »Schon gut, wie Sie wollen. Auf jeden Fall war sie eine kleine Heuchlerin, und sie hatte vor irgend etwas Angst. Wovor, weiß ich nicht. Jedenfalls schien sie beunruhigt.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß diese Dame hier verheiratet ist?«
    »Das ist reine Gefühlssache. Ich würde sie für eine Frau halten, die ein Heim hat, ein Kind - vielleicht auch mehrere. Und das schließt doch ein, daß sie sich selbst nicht mehr so wichtig nimmt. Diese anderen unreifen Weibsbilder hingegen tun das doch offensichtlich. Die von gestern nacht war bestimmt noch auf der Suche n ach einem Mann, und sie war sicher auch eine kleine Egoistin, die nur ihren Vorteil im Kopf hatte.«
    Sellers meinte ironisch. »Jetzt reden Sie aber doch wie eine Hellseherin.«
    »Vielleicht bin ich eine«, antwortete die Frau trocken, »mein Beruf setzt einen Schuß davon voraus.«
    »Wie alt schätzen Sie das Mädchen, das vergangene Nacht hier War?«
    »Wesentlich jünger als diese Dame, ganz sicher sogar.«
    »Kleiner?«
    »Auch das.«
    »Helleres Haar?«
    »Viel heller.«
    Sellers nickte ihr zu und ließ den Motor des Wagens an. Während wir nach San Robles zurückfuhren, fragte ich ihn beiläufig: »Um welche Zeit mag denn die Schießerei stattgefunden haben?«
    »Soweit wir es beurteilen können, war es so gegen 10.15 Uhr. Sie wissen, wie es in solchen Fällen zugeht. Niemand achtet genau darauf oder blickt gar auf die Uhr. Und hinterher müssen wir es uns dann zusammenreimen. Aber nach meinen Feststellungen muß es so ungefähr um diese Zeit gewesen sein.«
    »Haben Sie alle Verdächtigen ein wenig unter die Lupe genommen?« fragte ich.
    Sellers gab nur einen Grunzlaut mit matter Stimme von sich.
    »Wie steht es mit Mrs. Fulton?«
    »Was soll das?«
    »Ich meine, ob Sie nach ihrem Alibi gefragt haben.«
    »Was wollen

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