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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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brachte ihr die Zigaretten und das Notizbuch.
    »Was hat Sellers eigentlich vor?« fragte sic. »War es denn kein üblicher Selbstmord?«
    »Es sieht nach Selbstmord aus. Nur ein paar Dinge passen nicht so recht zusammen. Und das störte ihn. Ich glaube aber, er hat den Fall nun in seinen Büchern gestrichen.«
    »Wenn er etwas durchstrich, muß ja auch etwas dort gestanden haben.«
    »Vielleicht.«
    »Warum tust du nur so geheimnisvoll?«
    »Ich denke nur nach. Wenn ein Mann schon einen Doppelselbstmord begeht, warum trifft er dann nicht gleich beim ersten Schuß?«
    Berthas kleine Augen blitzten plötzlich auf. »Glaubst du, daß für uns etwas bei dem Fall herauszuholen ist?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Komm herüber und setz dich. Gieß dir etwas zu trinken ein, Was möchtest du? Kaffee, Bier? Oder Whisky mit Soda? Den Kaffee habe ich hier, eine Tasse mußt du dir schon selbst holen. Sod a ist im Eisschrank und...«
    »Ich möchte eine Tasse Kaffee«, sagte ich.
    Dann ging ich, um eine Tasse zu holen. Bertha legte mir inzwischen eine Scheibe Brot in den Toaster und begann in dem Notizbuch zu blättern.
    »Bob Elgins private Telefonnummer ist 6-3481.- Warum glaubst du, daß er die erste Kugel verschoß?«
    »Ich weiß es eben nicht. Sicher ist, daß drei Schüsse fielen.«
    »Der dritte Schuß ging in einen Koffer?«
    »Ja, in den Koffer der Frau, gleich neben dem Griff. Zuerst konnte die Polizei die Kugel nicht finden. Und sie wunderten sich über den dritten Schuß. Dann öffneten sie den Koffer und entdeckten das Loch, durch das die Kugel gegangen war. Sie hatte sich in den Kleidern verfangen.«
    »Sie schlug nicht ganz durch den Koffer?«
    »Nur etwa halb.«
    »Du glaubst, der Fall könnte für uns interessant werden?«
    »Fulton war für vierzigtausend Dollar versichert, und bei Unfall für das Doppelte. Die Versicherung lief jedoch weniger als ein Jahr. Wenn er zuerst die Frau tötete und dann sich selbst, ist die Versicherung ungültig. Falls er zuerst starb, also erschossen wurde, I dann war es ein Mord- und die Versicherung wäre gezwungen, achtzigtausend Dollar herauszurücken.«
    »Aber der Revolver war in seiner Hand«, sagte Bertha.
    »Er war es, als man die Leichen fand. Es könnte jemand diesen Beweis gefälscht haben, da doch immerhin achtzigtausend Dollar auf dem Spiel stehen.«
    »Und die Frau wurde in den Hinterkopf getroffen«, stellte Bertha fest.
    »Das ist richtig.«
    »Das kann sie doch unmöglich selbst gemacht haben, oder was meinst du?«
    »Das ist kaum anzunehmen.«
    »Du bist doch wirklich der überspannteste Bursche, den ich mir! vorstellen kann.«
    »Die Prozente von achtzigtausend Dollar wären ein ganz hübscher Brocken für uns.«
    Bertha strahlte. »Hast du schon etwas unternommen in dieser Sache?«
    »Zunächst gibt es für dich einiges zu tun, Bertha. Geh zu der Witwe und verschaff uns ihren Auftrag.«
    »Glaubst du, daß sie ihn umgebracht hat?«
    »Es sind auch Kinder da. Und wenn wir zu ihren Gunsten etwas erreichen könnten, würde uns jedes Gericht einen Orden geben, vorausgesetzt natürlich, daß der Vormund uns den offiziellen Auftrag erteilt. Und die Mutter ist bisher noch der Vormund der Kinder.«
    »Ich werde sie überzeugen«, sagte Bertha mit Entschiedenheit.
    »Erinnere sie daran, daß sie immerhin als Verdächtige auf der Liste der möglichen Mörder steht. Logischerweise ist sie sogar sehr verdächtig.«
    »Verdammt noch mal«, brummte Bertha mißmutig, »mehr weißt du also nicht - du hast keinen bestimmten Verdacht? Erst hältst du lange Reden, baust vor mir Luftschlösser auf, und dann läßt du mich wieder herunterplumpsen, als ob ich...«
    »Der einzige Anhaltspunkt ist, daß ich in der Nacht die Frau anrief, um herauszufinden, wo ihr Mann sei; ich fragte sie auch nach ihrer Schwester. Auf die Zeit achtete ich nicht, aber es war, nachdem wir in die Stadt zurückgefahren und ich am Westchester-Arms-Hotel ausgestiegen war. Man sagte mir, Durham sei kurze Zeit zuvor ausgezogen. Da rief ich die Frau an und erkundigte mich, ob sie eine Schwester habe.«
    »Na und?«
    »Sie erzählte Frank Sellers, der Anruf sei um den Zeitpunkt gekommen, zu dem die Schüsse abgefeuert wurden. Also kurz nach zehn. Aber mein Anruf muß mindestens eineinhalb Stunden später erfolgt sein.«
    »Was, glaubst du, hat sie mit dieser Aussage beabsichtigt?«
    »Vielleicht versuchte sie sich ein Alibi zu verschaffen - sie kann aber auch nur verschlafen gewesen sein und erinnerte sich

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