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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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deren Leben vermutlich bereits mit gerade einmal siebzehn Jahren ein Ende gefunden hatte.
    Deinetwegen … Oder hast du schon vergessen, dass du sie damals zum Teufel gewünscht hast?
    “Finja? Ist alles in Ordnung? Soll ich Sander rufen?”
    Susannas Stimme drang wie aus weiter Ferne an Finjas Ohr. Sie blinzelte ein paar Mal kräftig, erst dann gelang es ihr wieder, in die Realität zurückzukehren.
    Sie schüttelte sie den Kopf. “Nein”, brachte sie atemlos hervor und setzte sich auf die Picknickdecke, die Susanna inzwischen ausgebreitet hatte. “Das ist wirklich nicht nötig. Mir war nur ein bisschen schwindelig. Der Kreislauf, weißt du? Aber es geht schon wieder.”
    Als Sander und Linus ein paar Minuten später vom Wagen zurückkehrten, gelang es ihr so zu tun, als sei überhaupt nichts geschehen. Doch sie wusste, dass der Gedanke an Audrey sich nicht auf Dauer verdrängen lassen würde. Das tat er nie.
    Damals, nach ihrer Therapie, hatte Finja auch eine Weile geglaubt, das alte Trauma überwunden zu haben. Der Grund hierfür war Paul gewesen. Mit seiner Hilfe hatte sie die schrecklichen Schuldgefühle in den Griff bekommen. Sie war auf dem besten Weg gewesen, ihr Leben neu zu ordnen und noch einmal ganz von vorn anzufangen. Seine Liebe hatte ihr dabei geholfen.
    Sie waren bereits nach der dritten Therapiestunde miteinander ausgegangen, obwohl es für ihn als Arzt alles andere als konventionell war, sich außerhalb der Praxis mit seiner Patientin zu treffen. Und als er ihr ein halbes Jahr später einen Heiratsantrag gemacht hatte, war Finja der glücklichste Mensch der Welt gewesen. Sie schwebte wie auf Wolken – bis ihr großer Traum mit einem Mal wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach. Und dafür trug ebenfalls Paul die Verantwortung.
    Er – und Greta, die ihn ihr weggenommen hatte …
    “Was ist los? Du isst ja kaum etwas”, stellte Sander fest. “Hast du keinen Appetit?”
    Finja zwang sich zu einem Lächeln. “Ich habe wohl beim Frühstück zu sehr zugeschlagen”, erklärte sie ausweichend. Sie hatte mit Sander nie darüber gesprochen, wie es zu dem Bruch zwischen ihr und ihrer Familie gekommen war. Warum sollte sie also ausgerechnet heute damit anfangen?
    “Na, wenn das so ist, was hältst du von einem kleinen Verdauungsspaziergang?”
    Sie zögerte. “Ich weiß nicht … Vielleicht sollten wir besser bei Linus bleiben. Sinn und Zweck dieses Picknicks ist es doch, dass er uns ein bisschen besser kennenlernt – und wir ihn.”
    “Ach, Unsinn”, mischte Susanna sich ein. “Ich kümmere mich schon um den Kleinen. Geht ihr ruhig!”
    Finja wusste selbst nicht, warum sie schließlich doch einwilligte. Ihr letzter gemeinsamer Spaziergang mit Sander lag fast fünf Jahre zurück. Es war kurz nach ihrer Ankunft in New York City gewesen – damals, als die Welt für sie noch in Ordnung gewesen war. Stundenlang hatten sie den Central Park durchstreift und einfach nur geredet und geredet. Damals schienen ihnen die Gesprächsthemen niemals auszugehen – ganz anders als heute.
    Doch als sie ein paar Minuten später am Ufer des Sees entlanggingen, fiel es ihnen überraschenderweise gar nicht schwer, eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Es war ein seltsames Gefühl, so als ob sie mit einem Mal an den Anfang ihrer Ehe zurückversetzt worden wären, in eine Zeit, in der sie noch hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt hatten.
    Finja stutzte. Ihr Herz fing an, heftiger zu klopfen, als sie daran dachte, wie glücklich sie damals gewesen war. Doch wie schnell war ihr persönlicher amerikanischer Traum geplatzt? Heute hielt nur noch die Verantwortung für Linus ihre Ehe zusammen. So war es doch – oder?
    “Du frierst ja!”, rief Sander, als er sah, wie Finja die Handflächen aneinanderrieb. “Warte mal.” Er blieb stehen und nahm ihre Hände zwischen seine. Sofort spürte sie, wie Hitzewellen durch ihre Adern pulsierten. Ihr Herz hämmerte jetzt so heftig, dass sie glaubte, es wolle jeden Moment zerspringen. Als sie zu Sander aufschaute, begegneten sich ihre Blicke, und sie hatte das Gefühl, sich in den silbergrauen Tiefen seiner Augen verlieren zu müssen.
    Irritiert hielt sie inne. Was passierte hier? Warum stockte ihr der Atem, warum zitterten ihr die Knie? Konnte es wirklich sein, dass Sander sie so empfinden ließ? Der Mann, der sie so lange missachtet hatte, bis sie irgendwann lernte, ihr Herz zu schützen und den Schmerz über sein abweisendes Verhalten nicht mehr an sich

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