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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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stand fest: Wenn es darum ging, Vergangenes aufzuarbeiten, war Finja alles andere als eine Expertin.
    Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon. Nach dem dritten Läuten wurde das Gespräch angenommen.
    “Ja?”
    “Wie sieht es aus? Gibt es schon Fortschritte?”
    “Ich arbeite daran”, lautete die knappe Antwort. “Aber ich brauche noch etwas Zeit.”
    “Beeilen Sie sich lieber ein wenig – ich bezahle Sie nicht dafür, dass Sie auf der faulen Haut liegen!”
    Dann wurde die Verbindung abrupt unterbrochen.
    Drei Stunden später saß Sander im ehemaligen Arbeitszimmer seines Schwiegervaters und schaltete den Laptop ein. Während das Gerät startete, blickte er sich in dem Raum um, der sich von seinem ultramodernen Büro in New York City kaum drastischer unterscheiden konnte. Die Möbel waren aus dunklem Holz gefertigt, das mit seinem sanften Rotbraun eine Atmosphäre warmer Gediegenheit erschuf.
    Der Schreibtisch, auf dem das ultramoderne Notebook wie ein Fremdkörper wirkte, war ein riesiger Koloss mit zahllosen Fächern, Schubladen und Ablagen. Regale, die vom Boden fast bis zur Decke reichten, waren vollgestopft mit Büchern über skandinavische Geschichte, die allesamt Gebrauchsspuren aufwiesen. Edvard Elmerson war Professor an der Hochschule von Dalarana gewesen, so viel wusste Sander von seinem Schwiegervater, viel mehr aber auch nicht. Hinter seinem Schreibtisch hing ein großes Gemälde, das den Professor darstellte. Es zeigte einen großen, streng wirkenden Mann, der von seinen Studenten sicher Disziplin und Fleiß erwartet hatte – und von seinen Töchtern mindestens ebenso sehr.
    Seufzend lehnte Sander sich in dem ledernen Bürosessel zurück und fuhr sich durchs Haar.
    Finja …
    Seltsam eigentlich. Sie waren einander wie Fremde gewesen, als sie vor zwei Wochen zusammen mit Linus in dieses Haus gezogen waren. Doch seitdem hatte sich etwas zwischen ihnen verändert. Etwas, das genau zu benennen er nicht in der Lage war.
    Wenn er abends in seinem Bett lag und keinen Schlaf fand, dachte er an sie. Dann fühlte er sich einsam und wünschte sich, Finja läge neben ihm. Was für ein absurder Gedanke! Wahrscheinlich lag es einfach nur daran, dass sie nach all der Zeit jetzt plötzlich wieder so eng beieinander waren. Es hatte nichts zu bedeuten.
    Überhaupt nichts.
    Sanders Laptop war inzwischen hochgefahren, sodass er sich ablenken konnte, indem er seinen E-Mail-Eingang überprüfte. Er fand eine Nachricht von Matthew, seinem Assistenten, die er sofort öffnete und las. Matthew schrieb, dass er weitere interessante Informationen über die Bjorkmans erhalten hatte, und bat um Rückruf. Sander warf einen Blick auf seine Uhr – kurz vor zwölf, was bedeutete, dass es in New York City noch nicht einmal sechs Uhr morgens war. Normalerweise gehörte Sander nicht zu der Sorte von Chefs, die ihre Angestellten in aller Frühe aus dem Bett klingelten, doch er wollte unbedingt herausfinden, was Matthew zu sagen hatte.
    Der erste Bericht über Linus’ Großeltern war in Sanders Augen eher enttäuschend ausgefallen, denn danach schienen sie bloß ein ziemlich alltägliches Ehepaar mit leicht überdurchschnittlichem Jahreseinkommen zu sein. Nun hatte Matthew offenbar doch noch etwas herausgefunden, und Sander brannte darauf, zu erfahren, um was es sich handelte.
    Sein Assistent klang noch ein wenig schläfrig, ging aber bereits nach dem dritten Klingeln ans Telefon. Als er Sanders Stimme hörte, schien er schlagartig hellwach zu sein. “Ich dachte mir schon, dass du gleich anrufen würdest, wenn du meine E-Mail gelesen hast”, sagte er. “Also, wie ich inzwischen herausfinden konnte, stecken die Eheleute Bjorkmans, auf die du mich angesetzt hast, in ziemlich drängenden finanziellen Schwierigkeiten. Sie tun, was sie können, um ihre Probleme zu kaschieren, weshalb ich auch nicht gleich darauf gestoßen bin, aber bei genauerem Hinsehen fängt die Fassade recht schnell an zu bröckeln.”
    Irgendwie überraschte Sander das nicht sonderlich, er hatte etwas Ähnliches bereits vermutet. “Was hast du noch herausgefunden?”
    “Der Ehemann – Mats Bjorkman – ist, wie ich Ihnen ja bereits beim letzten Mal sagte, privater Anlageberater mit einem durchaus ansehnlichen Kundenstamm. Von einem Brancheninsider habe ich zwischenzeitlich erfahren, dass er sich an der Börse bei einem riskanten Termingeschäft gehörig verspekuliert haben soll – und zwar nicht nur mit seinem eigenen Geld.”
    “Er hat also das Vermögen

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