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Wo mein Herz zu Hause ist

Wo mein Herz zu Hause ist

Titel: Wo mein Herz zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY J. FORBES
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sein Haus nichts abbekommen hatte. Und er konnte sich Reparaturen leicht leisten.
    Doch sie antwortete nicht, schaute nur aus dem Fenster. Erst nach einer ganzen Weile erwiderte sie: „Ich hoffe, dass meine Versicherung das meiste bezahlt.“ Ihre Stimme klang müde.
    Skip griff nach ihrer Hand und legte sie auf seinen Oberschenkel. Er wäre am liebsten rechts rangefahren und hätte Addie geküsst, bis ihnen beiden wieder warm war. „Bevor du meine finanzielle Hilfe ablehnst, hör mich bitte an“, sagte er ernst. „Du hast recht. Ich habe mich damals nicht stark genug gegen meinen Vater zur Wehr gesetzt. Und ich war immerhin schon neunzehn. Ich war ein Mann, nicht nur ein dummer Junge. Aber ich habe zugelassen, dass mein Vater Entscheidungen für mich traf. Wie immer. Er wollte einen Profi-Fußballer, und ich …“ Er seufzte. „Ich gebe zu, dass ich das auch wollte.“
    Er wandte Addie den Kopf zu und sah, dass sie ihm aufmerksam zuhörte. Ermutigt fuhr er fort: „Aber dich wollte ich noch mehr als das. Immer schon. Leider war ich auch ein Feigling. Und ich hörte auf meinen Dad.“ Er lachte freudlos. „Ironischerweise war meine Mutter immer anderer Meinung. Sie haben abends oft darüber gestritten. Sie wollte, dass ich zu dir und dem Kind stehe.“
    „Und warum hast du nicht auf sie gehört?“, fragte Addie leise.
    „Weil ich Angst hatte, dass mein Vater recht hat. Dass ich nicht für dich und das Kind sorgen könnte. Ich war in Panik.“
    „Aber das ist jetzt vorbei.“ Es klang ein bisschen sarkastisch, aber sie ließ ihre Hand in seiner.
    „Das ist jetzt vorbei.“
    Jetzt entzog sie ihm ihre Hand doch, und es versetzte ihm einen Stich.
    „Also willst du es wiedergutmachen, richtig?“, fragte sie.
    „Ja, ich will es versuchen. Das bin ich dir und Becky schuldig.“ Er sah sie forschend von der Seite an. „Darf ich dir helfen?“
    Sie waren jetzt auf der Straße zu ihren Häusern, und er bog direkt in ihre Einfahrt ein und fuhr zum Honigschuppen, wo er die Waben für sie auslud.
    „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, erinnerte er sie. „Möchtest du, dass ich dir helfe?“
    Als sie sich im Schuppen schließlich zu ihm umdrehte, wirkten ihre blauen Augen kühl. „So funktioniert das nicht. Du kannst dir die Wiedergutmachung nicht erkaufen.“
    „So siehst du das also?“, fragte er gereizt. Wollte sie ihn absichtlich falsch verstehen?
    „Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. In den letzten zwei Tagen ist einfach zu viel passiert.“
    Er machte einen Schritt auf Addie zu und berührte ihre Wange. „Von jetzt an wird alles besser“, versprach er. Als sie die Augen schloss, hätte er sie beinah wieder geküsst, aber schließlich sollte sie nicht denken, es ginge ihm nur darum. Obwohl er ständig daran dachte.
    „Ich kann dir nicht die Antwort geben, die du hören willst“, sagte sie nach einer Weile.
    „Ich brauche keine Antwort, nur ein bisschen Hoffnung.“
    Erstaunlicherweise erwiderte sie sein Lächeln. „Hoffnung? Na gut. Für Becky bin ich bereit, alles zu versuchen.“
    Für Becky . Eigentlich hätte das nicht so wehtun dürfen. Schließlich war auch er auf die Insel zurückgekehrt, weil er das Beste für seine Tochter wollte.
    Warum fühlte er sich dann plötzlich enttäuscht und verlassen?
    Niedergeschlagen folgte er ihr in den Regen hinaus.
    Addie schickte Skip zu den Kindern zurück und machte sich an die Arbeit, den Honig aus den Waben zu schleudern. Vorher musste sie die wächsernen Wabendeckel mit einem heißen Messer entfernen. Sie war fast damit fertig, als Michaela und Becky hereinstürmten.
    „Mom, Becky will sehen, wie wir Honig machen. Mr. D-d-dalton hat gesagt, sie darf. Ist das nicht toll?“
    Becky – lieber Himmel, ihre andere Tochter, der sie letzte Nacht zum ersten Mal einen Gutenachtkuss gegeben hatte – stand im Türrahmen und lächelte schüchtern.
    Zum ersten Mal fiel Addie auf, wie sehr sie ihren Eltern ähnelte. Ihre eigenen blauen Augen, Skips dunkles Haar. Ihre eigenen vollen Lippen – mit den aufwärts gebogenen Mundwinkeln, die sie an Skip so geliebt hatte.
    „Ist das in Ordnung, Mrs. Malloy?“, unterbrach Becky ihre Gedanken.
    „Ja, sicher, Liebes.“
    Der Kosename war ihr entschlüpft, doch Becky strahlte. „Danke!“
    Während sie Becky zeigte, wie die Wabendeckel mit dem heißen Messer entfernt wurden, gab Michaela ohne einmal zu stottern ihr ganzes Wissen über Bienen zum Besten. Dann stellten sie die letzte Wabe zu den

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