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Wo mein Herz zu Hause ist

Wo mein Herz zu Hause ist

Titel: Wo mein Herz zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY J. FORBES
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zugab, sie hätte mit Michaela ganz schön in der Klemme gesteckt, wenn das hier ein paar Monate früher passiert wäre. Als sie noch abgeschieden an dieser Straße wohnten. Das nächste andere Haus stand drei Kilometer östlich von hier – und zwar Luftlinie.
    Sie untersuchte den Trockner, sah aber gleich, dass er nur noch Schrottwert hatte. Der Ast hatte die Abdeckung zertrümmert und eine Delle in die Trommel geschlagen; auch das Bedienfeld war geborsten. Die Waschmaschine daneben hatte der Ast zum Glück knapp verfehlt.
    Woher sollte sie das Geld für einen neuen Trockner nehmen? Zuallererst brauchte sie einen neuen Truck, und wenn sie Glück hatte, würden ihre Ersparnisse dafür gerade so reichen.
    Sie biss sich auf die Lippe, um nicht in Tränen auszubrechen, und ging ins Schlafzimmer, wo sie sich umzog. Als Nächstes musste sie sich um ihre Bienen kümmern und nachsehen, ob die Stöcke Schaden genommen hatten.
    Bevor sie das Haus verließ, probierte sie noch einmal die Lichtschalter in allen Räumen, doch es gab immer noch keinen Strom.
    Warm eingepackt mit einem dicken Sweatshirt unter der Regenjacke ging sie ums Haus herum zu Skip. Er hatte inzwischen den Stamm noch weiter zerkleinert und die Äste zu einem großen Haufen aufgeschichtet.
    „Lass es gut sein!“, rief sie ihm zu. „Ich werde morgen jemanden dafür anstellen.“ Sie kannte einen pensionierten Holzfäller, der sich für ihre Mutter interessierte. Für Addie oder ihre Schwestern würde er alles tun.
    „Ich brauche nur noch eine halbe Stunde“, erklärte er. Dann hob er die Augenbrauen. „Du willst nach den Bienenstöcken sehen.“
    „Ja, aber …“
    Er stellte die Kettensäge an die Hauswand. „Sag mir, was du brauchst. Wir nehmen meinen Pick-up.“
    „Ein paar Wabenrahmen und Bretter, falls etwas kaputt gegangen ist. Aber du kannst nicht mitkommen.“
    „Ich habe das Gegenmittel immer bei mir.“ Er klopfte auf seine Gürteltasche.
    Addie nickte, zu müde zum Widerspruch. Die Luft war feucht und kühl, und die Bienen würden lethargisch sein. Wenn Skip im Wagen blieb und weit genug entfernt parkte, sollte er nicht in Gefahr sein. Trotzdem machte sie sich Sorgen.
    Eine Viertelstunde später hielten sie am Kleefeld. Skip hatte Becky angerufen und ihr Bescheid gesagt. Anschließend hatte sie das nötige Zubehör aufgeladen.
    Als die Bienenstöcke in Sicht kamen, schrie Addie auf. Zwei Stöcke waren umgefallen, und die Wabenrahmen lagen im Gras. Mutlos betrachtete sie die Zerstörung. „Verdammt!“, stieß sie hervor und riss die Tür auf, bevor Skip angehalten hatte.
    „Was kann ich tun?“, fragte Skip.
    Den Wagen durfte er auf keinen Fall verlassen, das war viel zu gefährlich.
    „Fahr nach Hause. Wenn ich fertig bin, rufe ich dich vom Handy aus an.“
    Doch er schüttelte den Kopf. „Ich werde dich nicht allein lassen, kapier das endlich. Nicht heute und nicht morgen. Komme, was wolle, du wirst mich nicht wieder los.“
    Mit diesen Worten stieg er aus und schlug die Tür zu.
    Entsetzt folgte sie ihm zur Ladefläche. „Bist du verrückt?“, schrie sie. „Das sind Bienen! Du bist allergisch!“
    Seelenruhig holte er die Rahmen heraus. „Es regnet und ist kalt. Da können sie nicht fliegen. Habe ich alles im Internet nachgelesen.“
    „Ja, aber wenn nur eine einzige Biene in deine Hose kriecht, reicht das auch.“
    „Ich bin ja nicht lebensmüde. Wenn ich alles ausgeladen habe, setze ich mich wieder ins Auto.“
    Unbehaglich drehte sie sich zu den Stöcken um. „Mir ist nicht wohl dabei.“
    Er hielt inne und sah sie ernst an, ohne ein Wort zu sagen.
    Schließlich seufzte sie. „Na schön. Aber beeil dich.“
    „Aha, jetzt erteilst du mir also Befehle?“, fragte er lächelnd.
    „Ich versuche nur, dein Leben zu retten.“
    „Das hast du vor zwei Wochen schon getan“, gab er leise zurück. „Als du Hallo gesagt hast.“
    „Ich habe nicht Hallo gesagt, das warst du. Ich habe gefragt, was du willst.“
    „Genau. Und da dachte ich nur, dass ich dich will. Ich wollte dich und will dich. Mein ganzes Leben lang schon.“
    Sein ganzes Leben lang? Ihr Herz setzte einen Schlag aus, bevor sie sich ärgerlich umdrehte. „Du hörst wohl nie auf, was?“
    „Womit?“, fragte er stirnrunzelnd.
    „Mit dem Lügen.“ Sie nahm ihm die letzten Rahmen aus der Hand. „Du wolltest mich dein ganzes Leben lang? Ich bitte dich. Was du wolltest, war eine Karriere in der Profi-Liga.“ Wütend funkelte sie ihn an. „Aber was mich am

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